Mit der Ausstellung von Clemens Heinl, die von 17. September bis 16. Oktober 2016 läuft, wird zum ersten Mal beim Kunstverein in der Kulturhalle eine reine Skulpturen-Schau zu sehen sein.
Clemens Heinl
Skulpturen
Eine Ausstellung beim Neuen Pfaffenhofener Kunstverein
Kulturhalle, Amberger Weg 2, Pfaffenhofen a. d. Ilm
Eröffnung: Fr, 16. September um 19.30 Uhr
Ausstellung: 17. September bis 16. Oktober 2016
Do – Fr, 16 – 19 Uhr; Sa/So/Feiertag 15 – 18 Uhr
Der Bildhauer Clemens Heinl schafft figürliche Plastiken, Skulpturen und Reliefs, arbeitet vorrangig in Holz, das nicht selten gefasst ist, dazwischen auch in Bronze oder Kunststoff. Es sind figurative Abbildungen des vermeintlich Selbstverständlichen, von kleinformatig über lebensgroß bis monumental: Menschen, Pflanzen, Tiere, Sonnenstrahlen, Wäsche, Kartenhäuser, Tische, Stühle und Sofas. Das Material Holz ist Mittelpunkt seiner Arbeiten. Er belässt den Werkstoff gerne in seiner natürlichen Struktur. Bearbeitet mächtige Pappelstämme mit Kettensäge, selten erfahren seine Skulpturen einen Feinschliff. Die Materialsprache ist Heinl wichtig. Meist bestimmen lebensgroße bis kolossale Formate seine Werke. Die Kettensäge als Werkzeug erleichtert es ihm, seine unzähligen Ideen möglichst schnell und ohne Umwege umzusetzen. „Schneller geschnitzt, als geschrieben“, sagt er. Dazu ist viel Kraft und Anstrengung nötig. Diese Kraft schlägt sich im Ausdruck seiner Bildnisse nieder. Unbeschönigt sinnlich erscheinen sie, als verdichteter Ausdruck einer elementaren Echtheit. Heinl geht es um die wahre Seele der Dinge, nicht um Modeerscheinungen. „Kunst muss sinnlich sein“, erklärte er einmal in einem Interview. Seine Arbeiten sind voller Leben und feiner Eigentümlichkeit. Heinls Formensprache beschränkt sich auf das Wesentliche. Egal ob Porträtkopf, Relief, Pflanzen- oder Tierdarstellung, allen ist der treffsichere, nicht selten gewitzte Ausdruck gemein. Es kommt ihm nicht auf formtreue Abbildungen der Wirklichkeit an, sondern auf das Binden ureigener Wesenszüge in ihre Form. Heinls Abbildungen beschönigen nicht, es gibt keine geglätteten Oberflächen wie auf Werbetafeln oder Hochglanzmagazinen. Er bildet die nicht-retuschierte Wirklichkeit ab. Das Figurative ist für Heinl nicht glatter Ästhetizismus. Beim Versuch Porträtköpfe in der Manier der griechischen Klassik zu fertigen, sei er einfach gescheitert, erzählt der Bildhauer, „irgendetwas stimmte dabei nicht.“ Zu Heinls Wahrheit der Welt gehören Schwundrisse, Ecken und Kanten.
Clemens Heinl, 1959 im mittelfränkischen Schwabach geboren, studierte von 1986 bis 1992 an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg und war seit 1991 Meisterschüler bei Professor Wilhelm. Zuvor machte er eine Ausbildung zum Orthopädiemechaniker und unternahm Studienreisen durch Europa. Er ist hochgelobter Kunst- und Kulturpreisträger, erhielt u. a. das Karl-Rössing-Stipendium der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München. Heinl stellt im In- und Ausland aus (u.a. Frankreich, Türkei, Mazedonien, Brasilien, China und als nächste Station Korea). Seine Arbeiten sind in privaten und öffentlichen Sammlungen. Er lebt und arbeitet in Schwabach.
Autor:Neuer Pfaffenhofener Kunstverein aus Pfaffenhofen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.