Erstes von drei Zukunftsforen brachte intensive Diskussion - Pfaffenhofener wollen ihre schöne Landschaft schützen
Pfaffenhofens landschaftlicher Reiz liegt vor allem auch in der kleinteilig gegliederten Landschaft sowie den Auenbereichen der Bäche. Deren Schutz und Weiterentwicklung muss daher ein wesentliches Ziel des Flächennutzungsplans sein, der gerade neu aufgestellt wird. Das wünschen sich die Bürger, die beim Zukunftsforum Landschaft am Mittwochabend, 13. April, im Rathaus intensiv darüber diskutierten. Ein wesentliches Augenmerk muss dabei auf dem Schutz erhaltenswerter Bäume liegen, so befanden die Bürger, und forderten, über den Flächennutzungsplan hinaus auch eine Baumschutzverordnung zu erlassen.
Im Zuge der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans wurde ein intensiver Beteiligungsprozess angestoßen, der den Pfaffenhofener Bürgern die Möglichkeit gibt, die Zukunft ihrer Stadt intensiv mit zu diskutieren und so auch mit zu gestalten. Nach der Auftaktveranstaltung „Zukunftswerkstatt“ im Februar, bei der es vor allem darum ging, gemeinsam mit den Bürgern die Werte von Pfaffenhofen zu identifizieren, fand am 13. April nun der erste thematische Diskussionsabend statt. Im „Zukunftsforum Landschaft“ konnten interessierte Bürger dabei ihre Vorstellungen zum Schutz und zur Entwicklung der Landschaft Pfaffenhofens formulieren.
Bereits im ersten Teil der Veranstaltung, in dem das beauftragte Planungsteam USP-BBP-Gevas die Analyseergebnisse der Landschaftsplanung vorstellte, wurde deutlich, dass die Landschaft in und vor allem um Pfaffenhofen einer der wichtigsten Werte ist, die Pfaffenhofen zu bieten hat. Dabei sind es vor allem die Kleinteiligkeit der Kulturlandschaft und die strukturierenden Landschaftselemente wie Hecken und Bäume, vor allem aber auch die Bäche mit ihren Auen, die den besonderen Reiz der Pfaffenhofener Landschaft ausmachen. Diese Qualität soll unbedingt erhalten und weiter entwickelt werden, bestätigten die Bürger als wesentliches Ziel.
Bereits Anfang März hatte der Stadtrat in einer Klausurtagung zum Flächennutzungsplan umfassende Ziele und Leitlinien zur Entwicklung der Landschaft festgelegt. Diese wurden vom Planungsteam nach der Präsentation der Analyse vorgestellt. Im Anschluss konnten die Bürger am runden Tisch die vorgestellten Ziele gemeinsam diskutieren, in Frage stellen und eigene Ideen ergänzen. Rund 20 Pfaffenhofener tauschten sich in sehr konstruktiver Runde gemeinsam mit dem Planungsteam und Vertretern der Politik und der Verwaltung aus.
Der Einladung zum Zukunftsforum waren auch rund 25 Studierende der Fakultät Architektur und Bauen der Hochschule Augsburg gefolgt. Die Studierenden, die sich gerade wegen einer städtebaulichen Entwurfsarbeit in Pfaffenhofen aufhalten, nahmen die Möglichkeit gerne wahr, quasi als Zaungäste eine Bürgerbeteiligungsveranstaltung zu beobachten, um so ein wenig am künftigen Planungsalltag zu schnuppern.
Ein Hauptthema der Diskussionsrunde war der Baumschutz, den der Großteil der Teilnehmer als ganz wesentlich für den Erhalt der Landschaftsqualität erkannte und gleich den Erlass einer Baumschutzverordnung forderte. Zur Gestaltung der Landschaft muss auch ein sensibler Umgang mit Bebauung gehören, die auf bedeutende Elemente der Landschaft wie Bachauen oder Kaltluftentstehungsgebiete Rücksicht nehmen muss.
Neben der naturnahen Entwicklung der Bachauen, dem Arten- und Biotopschutz und einer ortsangepassten Bauweise ist nach Auffassung der Bürger, wie auch schon in den vom Stadtrat festgelegten Leitlinien, die Eingrünung der Stadt- und Ortsränder wichtig. Bereits in dieser Diskussion wurde deutlich, dass die Vereinbarung der landschaftsplanerischen Ziele mit den Zielen der Siedlungsentwicklung eine besonders anspruchsvolle Aufgabe des Flächennutzungsplans werden wird.
Auch der Ausbau der Naherholung wurde in der Diskussion intensiv thematisiert. Neben dem Wunsch, einen Bagger- bzw. Badesee anzulegen, gehörte hierzu vor allem das Angebot von Sitzplätzen an landschaftlich markanten Punkten, aber auch das Aufzeigen von landschaftlichen Besonderheiten wie die Gestaltung von Quellbereichen oder auch das Aufstellen von Erklärungstafeln an Spazierwegen.
Überhaupt wurde das Thema Bewusstseinsbildung sehr intensiv diskutiert. Erst wenn jeder Bürger von Pfaffenhofen den Wert der Landschaft und ihrer Bestandteile erkennt und deren Schutz auch im eigenen Interesse verfolgt, so das Ergebnis der Diskussion, werden die Ziele der Landschaftsplanung umsetzbar sein.
Die Ergebnisse des Zukunftsforums Landschaft werden nun im Planungsteam aufbereitet und wiederum mit dem Stadtrat diskutiert – zusammen mit den Ergebnissen der beiden nächsten Zukunftsforen, die am Dienstag, 19. April, zum Thema Mobilität und am Montag, 25. April zu den Ortsteilen in ähnlicher Weise durchgeführt werden. Alle Bürger sind dazu wieder jeweils um 19 Uhr in den Festsaal des Rathauses eingeladen.
Autor:Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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