Frühzeitige Infoveranstaltungen, ein faires Beteiligungsmodell für Grundstücksbesitzer, Anteilszeichnung mit Vorrang für Pfaffenhofener und schlussendlich ein Bürgerentscheid, das sind die wesentlichen Aspekte zur maximalen Bürgerbeteiligung wie sie nur eine lokale Energiegenossenschaft praktizieren kann. Vorbehaltlich unvorhersehbarer Ereignisse sieht der Weg zum Bürgerwindpark demnach wie folgt aus:
1. Sobald konkretere Planungen vorliegen, sollen die Bürger durch die BEG und die Stadt informiert und noch vor Beginn des eigentlichen Verfahrens im Rahmen einer vorgezogenen Bürgerbeteiligung einbezogen werden. Begleitend dazu gestaltet die Bürgerenergiegenossenschaft Infoveranstaltungen zum Verfahren und zu den Planungsgrundlagen.
Die erste Infoveranstaltung für alle Pfaffenhofener Bürger findet am 07. April um 19 Uhr im Stockerhof statt. Bis zum 30. März können alle Bürger dazu vorab bereits Fragen und Anregungen einreichen. Die Bürgerenergiegenossenschaft stellt dazu unter ein Formular zur Verfügung. Zudem wird ein eigener Newsletter-Service auch für Nicht-BEG-Mitglieder eingerichtet.
2. Zugleich startet die Genossenschaft, bereits unabhängig von der späteren Anlagenanzahl, die Möglichkeit Bürgeranteile zu reservieren. Diese werden erst nach positivem Satzungsbeschluss im Frühjahr 2017 aktiviert. Pfaffenhofener Bürger, sowie direkt umliegende Ortsteile wird dabei besonderer Vorrang bei der Anteilszeichnung eingeräumt.
3. Nach dem Auslegungsbeschluss im Bauausschuss kann dann die formale Bürgerbeteiligung mit Stellungnahmen zum konkret beschrieben Projekt erfolgen.
Die Abwägung der eingehenden Stellungnahmen soll in einer gesonderten öffentlichen Sitzung des Stadtrates geschehen und das Ergebnis letztlich den Bürgern zur Abstimmung gestellt werden.
4. Erst nach diesem positivem Bürgerentscheid für die Planungen können dann entsprechende Satzungsbeschlüsse in den zuständigen Gremien gefasst werden.
“Wir setzen auf alle Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener”
Die Bürgerenergiegenossenschaft geht mit dem Bürgerwindpark als Gemeinschaftsprojekt bewusst einen Weg, bei dem sie am Ende die Entscheidung komplett in die Hand aller Bürger legt.
“Wir hoffen und setzen natürlich auf eine positive Entscheidung der Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener. Wir werden bis Herbst alle unsere Möglichkeiten nutzen um auf Bürgeranregungen einzugehen und vor allem um umfassend zu informieren”, verspricht Andreas Herschmann.
“Würde dieses Gemeinschaftsprojekt scheitern, scheitert Pfaffenhofen auch an einer wichtigen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Wenn wir die Energiewende verspielen, verspielen wir auch unsere Zukunft und die unserer Kinder. Damit würden wir auch für die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken oder für den massiven Ausbau von Stromtrassen mit die Verantwortung tragen. So sieht beispielsweise das Konzept der bayerischen Staatsregierung vor, dass bis zum Jahr 2021 rund 6 bis 10 % des Stromverbrauchs Bayerns durch Windkraft zu decken sind. Das sind maximal 1500 neue Windräder auf ganz Bayern gerechnet. Wenn somit auch der Landkreis Pfaffenhofen und unsere Gemeinden davon einen Anteil zu tragen haben, dann doch lieber mit der Genossenschaft als durch einen fremden Investor, der keine Rücksicht auf die Belange der Bürger nimmt”, erklärt Herschmann weiter.
Für die Genossenschaft und alle Energieaktiven in Pfaffenhofen ist deshalb vor allem die große Herausforderung zur dezentralen und demokratischen Energiewende die Hauptmotiviation.
“Wir, die heutige Generation gestaltet und finanzieren den ökologischen Umbau des gesamten Energiesystems, um unsere Kinder und Enkel vor fundamentalen Risiken zu schützen: vor den enormen Kosten eines veralteten fossil-nuklearen Energiesystems, vor den Risiken eines Atomunfalls und Endlagerproblemen, sowie vor Energieimportabhängigkeit, Energiepreisschocks und nationaler Verwicklung in weltweite Ressourcenkriege”, so die Verantwortlichen der Bürgerenergiegenossenschaft.
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Autor:Bürgerenergie im Landkreis Pfaffenhofen eG aus Pfaffenhofen |
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