Aufgrund der aktuellen Corona-Lage kann die Veranstaltung auch im Januar NICHT stattfinden. Ein neuer Termin wird noch bekanntgegeben.
Die Geschichte der deutschen Sinti und Roma“ ist das Thema eines Vortrags mit Filmvorführung, zu dem der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen einlädt. Der Eintritt ist frei.
Die Volksgruppe der Sinti und Roma ist in Europa bereits seit Jahrhunderten vielen Vorurteilen und Ausgrenzungen ausgesetzt. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert, und so leben viele Sinti und Roma möglichst anonym. Es gibt keine offiziellen Zahlen, wie viele von ihnen es heute in Deutschland gibt. Die Schätzungen schwanken zwischen 70.000 und 150.000.
Während des Nationalsozialismus wurden in Deutschland 500.000 Sinti und Roma umgebracht. Eine von ihnen war die Ingolstädterin Marie Herzenberger, die von den Nazis in mehrere Konzentrationslager deportiert wurde und am 11. Mai 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Heute erinnert eine Stele im Luitpoldpark an sie.
Die Referentin Ilona Serina Roché, die Vorsitzende des Arbeitskreises Sinti und Roma Ingolstadt, ist die Enkelin von Marie Herzenberger. Neben ihrer Großmutter sind viele weitere ihrer Verwandten in den KZs umgebracht worden. Andere Angehörige – auch Ilona Rochés Mutter – kehrten schwerst traumatisiert aus den Lagern zurück.
Während ihres Vortrags im Pfaffenhofener Rathaussaal zeigt Ilona Roché auch einen Film über die Sinti-Kinder von Mulfingen, die 1944 aus ihrem Waisenkinderheim in Baden-Württemberg ins KZ Auschwitz deportiert wurden. Nur vier der 35 Kinder überlebten.
Der Vortrag von Ilona Roché steht im thematischen Zusammenhang mit der neuen Ausstellung in der Reihe „Kunst deines Nachbarn“, die sich mit der Kunst aus dem Roma- und Sinti-Kulturkreis beschäftigt. Diese Ausstellung des Internationalen Kulturvereins wird von Carine Raskin-Sander kuratiert. Wann sie stattfinden kann, steht noch nicht fest.
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