Im Mittelpunkt des Festgottesdienstes zum Reformationsfest am 29. Oktober steht die Reformationskantate, die Prof. Peter Wittrich extra für diesen Anlass komponiert hat und die erstmals öffentlich erklingen wird. Im Anschluss findet im Gemeindezentrum ein Empfang statt.
Pünktlich zum 500-jährigen Reformationsjubiläum wird in der Kreuzkirche eine Kantate im Gottesdienst uraufgeführt, in welcher der Mensch Martin Luther im Zentrum steht.
Der in Pfaffenhofen lebende Komponist Peter Wittrich erhielt von unserer Gemeinde den Auftrag, ein Stück für Gesangssolisten, Vokal- und Posaunenchor sowie für Violoncello, Akkordeon und Orgel zu schreiben. Dr. Stefan Daubner, der die Uraufführung dirigieren wird, sprach mit dem Komponisten:
Was interessiert Sie am Thema Luther?
Für mich als Katholik und Kirchenmusiker ist es reizvoll, mich mit der Person Martin Luthers auseinanderzusetzen. Er schrieb eine Vielzahl von Chorälen, die auch von der katholischen Kirche übernommen wurden. Einen Reformator, Aufrüttler und Umstürzler wie Luther bräuchte die Kirche auch heute wieder.
Welche Texte haben Sie für die Kantate ausgewählt und wie werden sie musikalisch umgesetzt?
Ich werde eine Auswahl aus Luthers Tischreden treffen, die auf wortgewaltige Weise interessante Einblicke in die vielschichtige Persönlichkeit und in das Denken des Reformators geben. Luthers Sprachidiom mit seiner Bildhaftigkeit und Wortgewalt werde ich auf rezitativische Art (z. B. unbegleitet oder nur sparsam von Instrumenten begleitet, eventuell sogar in Zwiesprache mit dem Pfarrer) musikalisch umsetzen. Dazu kommen noch Luthers eigene Lieddichtungen und -kompositionen (z.B. der Choral »Nun freut Euch, lieben Christen g’mein«). Dieser Choral soll sich als eine Art »roter Faden« durch das Stück ziehen.
Bei der Kantate sind auch unser Kirchen- und Posaunenchor beteiligt. Welche Rolle spielen Besetzung und Kirchenraum bei der Komposition?
Zum einen muss ich durch eine gewisse Einfachheit und einen Wiedererkennungswert natürlich Rücksicht auf die Laienmusiker und auch Zuhörer nehmen. Zum anderen ist die Besetzung so bunt wie Luthers Wesen selbst: Mit Akkordeon und Violoncello ergeben sich viele reizvolle Klangkombinationen. Einzelne Choralteile werden — ähnlich wie in Bachs Choralvorspielen — von diesen Instrumenten kommentiert. Auch die in der gesamten Kirche verteilten Musiker und der möglicherweise herumwandernde Luther schaffen reizvolle Dialoge zwischen den Musikern untereinander und zwischen Gottesdienstbesuchern und Musikern. Somit werden alle Teil der Aktion sein und Luther leibhaftig erleben.
Autor:Evangelische Kirchengemeinde Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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