Das Thema der Ausstellung „Kunst deines Nachbarn“ greift Ilona Roché, die Vorsitzende des Arbeitskreises Sinti und Roma Ingolstadt, in einem Vortrags- und Filmabend im Festsaal des Rathauses auf. Der Eintritt ist frei.
In ihrem Vortrag will sie über die Geschichte der Sinti in Deutschland aufklären und zugleich einen Beitrag gegen das Vergessen leisten. Außerdem zeigt sie einen Film über die Sinti-Kinder von Mulfingen, die 1944 aus ihrem Kinderheim in Baden-Württemberg ins KZ Auschwitz deportiert wurden.
Die Volksgruppe der Sinti und Roma ist in Europa bereits seit Jahrhunderten vielen Vorurteilen und Ausgrenzungen ausgesetzt. Daran hat sich bis heute kaum etwas geändert, und so leben viele Sinti und Roma möglichst anonym. Es gibt keine offiziellen Zahlen, wie viele von ihnen es heute in Deutschland gibt. Die Schätzungen schwanken zwischen 70.000 und 150.000.
Während des Nationalsozialismus wurden in Deutschland 500.000 Sinti und Roma umgebracht. Eine von ihnen war die Ingolstädterin Marie Herzenberger, die von den Nazis in mehrere Konzentrationslager deportiert wurde und am 11. Mai 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Heute erinnert eine Stele im Luitpoldpark an sie.
Die Referentin Ilona Roché, die Vorsitzende des Arbeitskreises Sinti und Roma Ingolstadt, ist die Enkelin von Marie Herzenberger. Neben ihrer Großmutter sind viele weitere ihrer Verwandten in den KZs umgebracht worden. Andere Angehörige – auch Ilona Rochés Mutter – kehrten schwerst traumatisiert aus den Lagern zurück.
Der Vortrag findet im Rahmen der Interkulturellen und Interreligiösen Wochen des Internationalen Kulturvereins Pfaffenhofen (IKVP) statt. Hier das komplette Programm
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