Bezahlbarer Wohnraum für alle
Über einhundert neue geförderte Wohnungen entstehen

Derzeit stehen in der Stettbergstraße 24 Wohneinheiten für Singles, Paare oder Familien kurz vor der Fertigstellung.
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Wer eine Wohnung sucht, steht vor immensen Herausforderungen, egal ob alleine, als Paar und vor allem als Familie. Es ist ein Spagat zwischen den Wünschen, den allernötigsten Anforderungen auf der einen und dem eigenen Geldbeutel mit seinen Möglichkeiten auf der anderen Seite. Eine Wohnung oder Haus auf dem freien Markt können sich angesichts der immens steigenden Mieten immer weniger Menschen leisten. Die Stadt Pfaffenhofen hat es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zu fördern. Dabei wird sie in vielen verschiedenen Bereichen aktiv.

Herausforderung Wohnen
Bürgermeister Thomas Herker sieht im Bereich Wohnungsbau eine große Herausforderung für die Stadt. „Wir brauchen mittelfristig hunderte Wohnungen für schwache und mittelstarke Einkommensgruppen. Hier werden wir selbst als Bauherr tätig, zum Beispiel über die städtische Wohnungsbeschaffungsgesellschaft (WBG). Wir unterstützen aber auch andere Träger oder private Bauherren beim Bau von bezahlbaren Wohnungen.“

Städtische WBG als Bauherr
Der Pfaffenhofener Stadtrat bewilligt vor diesem Hintergrund jedes Jahr einen Millionenbetrag für die städtische Wohnraumbeschaffungs- und Förderungsgesellschaft (WBG). In der Innenstadt an der Kellerstraße sind vor gut zwei Jahren 36 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten fertiggestellt worden. Die Wohnungsgrößen reichen vom Ein-Zimmer-Appartement bis zu Fünf-Zimmer-Wohnungen. Ende 2021 verwaltete die WBG insgesamt 243 geförderte Wohnungen und acht Gewerbeeinheiten.

Schnell und wirtschaftlich im Modul
In der Wolfstraße entstanden erstmals acht Wohnungen in so genannter Modulbauweise, bei der die vorgefertigten Teile vor Ort zusammengesetzt werden. Das geht schnell – sechs Monate vom ersten Modul bis zum Einzug – und ist sehr wirtschaftlich. Das Verfahren wurde auch für 30 Wohneinheiten in Heißmanning angewendet. Zusätzlich steht den Bewohnern dort das Pfaffenhofener Mieterstrommodell zur Verfügung, das heißt die Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert den Strom für die Mieter deutlich günstiger als aus dem Netz.

Weitere Pläne

In absehbarer Zeit werden in Pfaffenhofen über einhundert Wohnungen im geförderten Bereich entstehen. In diesen Tagen können bereits die ersten Mieter in ein neues Haus mit 24 Wohneinheiten für Singles, Paare oder Familien an der Stettbergstraße einziehen. Im Wohngebiet Pfaffelleiten sind zwei Gebäude mit 20 Wohneinheiten in Planung. Dort ist auch noch ein zweiter Bauabschnitt geplant. Auch in der Ziegelstraße entstehen 15 Wohnungen und auf dem Gelände des ehemaligen Altenheims St. Franziskus plant die WBG 36 Wohnungen speziell für Ältere mit Gemeinschaftsräumen und Räumen für Veranstaltungen.

Förderung einkommensabhängig
Die Förderung der Mieten hängt vom Einkommen der Mieter ab. Grundvoraussetzung, um auf die Warteliste für eine geförderte Wohnung zu kommen, ist ein so genannter Wohnberechtigungsschein des Landratsamts. Die Unterteilung erfolgt in drei Stufen. Die höchste Förderung von 50 Prozent der Miete erhalten Alleinstehende mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von rund 20.000 Euro. Eine Familie mit zwei Kindern darf brutto rund 34.000 Euro im Jahr verdienen. Bei der niedrigsten Förderstufe III wird ein knappes Drittel der Miete bezuschusst. Die Einkommensgrenze dafür liegt für Einzelpersonen bei rund 33.000 Euro, bei einer vierköpfigen Familie bei rund 59.000 Euro im Jahr.

Unterstützung durch Stadt
Die Stadt unterstützt auch andere Träger wie die örtliche Wohnungsbau-Genossenschaft, indem sie ihnen vergünstigte Grundstücke zur Verfügung stellt. Infos zur Genossenschaft und ihren aktuellen Projekten gibt es unter: wogeno-paf.de.
Im Beamtenviertel plant die Stadt zusammen mit der Oberbayerischen Heimstätte über 100 erschwingliche Wohnungen. Auch private Investoren werden unterstützt. Am Burgfriedenstein werden 34 Wohnungen unterschiedlicher Größe entstehen, deren Miete rund ein Viertel unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt. Nach gleichem Modell soll auch im Bereich der ehemaligen BayWa neuer Wohnraum entstehen.

Eigentum statt Miete
Das Einheimischenmodell der Stadt Pfaffenhofen fördert eine andere Zielgruppe. Es sind Häuslebauer, die aufgrund ihres Einkommens und einiger anderer Faktoren wie Aufenthaltsdauer in Pfaffenhofen, Familiengröße etc. vergünstigte Baugrundstücke kaufen können. Dazu müssen sie ein Bewerbungsverfahren durchlaufen. Seit 2003 hat die Stadt so 182 Bauherrinnen und Bauherren unterstützt und ihnen bezahlbares Wohneigentum ermöglicht. Mehr Infos unter: pfaffenhofen.de/einheimischenmodell.

Geldfrage
Die Stadt Pfaffenhofen kann die Anstrengungen im Bereich bezahlbarer Wohnraum natürlich nicht alleine schultern. Damit geförderte Wohnungen auch künftig finanzierbar sind, ist die Stadt auf Fördermittel der Regierung angewiesen. Bürgermeister Herker ist aber zuversichtlich: „Rapide steigende Baukosten und knappe Rohstoffe machen jedes Bauprojekt zur Herausforderung. Die Fördermittel hinken natürlich der wirtschaftlichen Entwicklung hinterher. Wir befinden uns daher in engem Austausch mit der Regierung von Oberbayern, damit alles, was wir geplant haben realisierbar und finanzierbar bleibt.“
Weiterführende Informationen und Ansprechpartner sind unter pfaffenhofen.de/gefoerderter-wohnungsbau zu finden.

Autor:

PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen

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