Carsharing und Klimaschutz in Pfaffenhofen
Pkws stehen durchschnittlich fast 23 Stunden pro Tag ungenutzt am Straßenrand. Fahrzeuge zu teilen, wird deshalb immer beliebter. Als vierte Säule des Umweltverbundes entlastet Carsharing die Umwelt, spart Energie im Verkehrssektor und schont wertvolle Ressourcen.
Laut Umweltbundesamt wird Carsharing deshalb von Jahr zu Jahr beliebter. Zwischen 2011 und 2022 verzwölffachte sich die Zahl der registrierten Nutzenden. Aktuell gibt es demnach deutschlandweit über 43.000 Carsharing-Fahrzeuge und über 5,5 Millionen registrierte Sharing-Nutzende. Ein weiterer positiver Fakt: Ein Sharing-Auto kann bis zu 20 private Pkw ersetzen – was nicht nur weniger CO2-Emissionen bedeutet, sondern auch ein geringerer Flächenverbrauch. Entspricht die Fahrleistung mit dem eigenen Pkw pro Jahr weniger als 14.000 km, ist ein Sharing-Fahrzeug zudem günstiger.
Rasanter Anstieg: Carsharing in Pfaffenhofen
Auch in Pfaffenhofen setzt man auf das Konzept Carsharing. 2019 starteten die Stadtwerke Pfaffenhofen das Geschäftsfeld und bauen seither stetig ihr Angebot aus. Mittlerweile sind vier Verbrenner, dreizehn E-Autos, fünf E-Bikes und vierzehn Lastenräder über die Sharing-App der Stadtwerke für alle Bürgerinnen und Bürger buchbar. Die Anzahl der getätigten Buchungen stieg von 3.790 im Jahr 2022 auf 5.048 Buchungen im Jahr 2023 an.
"Autos sind wahre Sparbüchsen"
Um dem wachsenden Bedarf an Sharing-Fahrzeugen gerecht zu werden, wird die Flotte kontinuierlich erweitert. Für Menschen wie Bettina Weinhardt ein Anreiz, das Sharing immer wieder zu nutzen. Die 29-jährige Pfaffenhofenerin besitzt seit eineinhalb Jahren kein eigenes Auto mehr. Der Grund für den Wechsel: Ihr altes Auto bekam keinen TÜV mehr. „Ich wollte mir kein neues Auto kaufen, weil Autos für mich wahre Sparbüchsen sind. Deshalb habe ich anfangs noch alles mit dem Rad gemacht. In Winden habe ich allerdings ein Pferd stehen, das ich fast täglich besuchen muss. Mit dem Rad ist das dann schon ein gutes Stück Arbeit. Irgendwann probierte ich dann doch das Sharing – und habe diesen Schritt nie bereut“, so Weinhardt. Anfängliche Ängste vor dem ungewohnten, fremden Auto habe sie schnell überwunden. „Es ist schon eine Umstellung. Das eigene Auto ist man einfach gewohnt“. Ihr Trick: Sie bucht in den meisten Fällen dasselbe Auto. „Mit der Zeit verliert das Sharing-Auto dann den Fremdheits-Charakter“. Wenn einmal etwas nicht funktioniert, hilft ihr die Hotline weiter: „Probleme gibt es natürlich ab und an. Aber meistens sind diese nicht weiter tragisch und lassen sich über einen kurzen Anruf lösen“.
Eigenes Auto? Nein danke!
Ein wichtiger Punkt, warum Bettina Weinhardt gerne und oft zum Sharing-Auto greift, ist die Nähe ihrer Wohnung zur nächsten Sharingstation. Nur wenige Meter entfernt stehe ihr Lieblingsauto, deshalb sei es einfach kein Aufwand, ein Auto zu buchen. „Und wenn das Auto einmal nicht zur Verfügung steht, buche ich mir ein anderes. Dann fahre ich immer mit dem Expressbus dorthin und hole es ab. Unkompliziert und günstig – für mich einfach unschlagbare Argumente für das Sharing und gegen ein eigenes Auto“, so Weinhardt.
Diesen schnellen und einfachen Zugang zu den Fahrzeugen möchte das Mobilitätsteam allen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen. Sogenannte Mobilitätsstationen werden deshalb verstärkt in den einzelnen Stadtvierteln platziert. Wer sich eine Carsharing-Station in Wohnortnähe wünscht, kann über den Bürgermelder der Stadt Pfaffenhofen einen Standortwunsch einreichen. Bei 15 Stimmen in geografischer Nähe prüft das Mobilitätsteam der Stadtwerke, wo ein Parkplatz für ein Carsharing-Auto geschaffen werden kann.
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