Dichtes soziales Netz
Starker Einsatz von Haupt- und Ehrenamtlichen
Die Stadt Pfaffenhofen steht gut da – wirtschaftlich ebenso wie bei ihren Leistungen in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit oder Bürgerbeteiligung. Aber geht es auch den Bürgerinnen und Bürgern in Pfaffenhofen gut? Für die Beantwortung dieser Frage ist vor allem das Thema „Soziales“ ausschlaggebend. Und da tut sich ein weites Aufgabenfeld auf: von Kinderbetreuung über Jugendpflege bis zu Angeboten für Senioren; von Leistungen für Kranke und Behinderte ebenso wie für Flüchtlinge, sozial Benachteiligte und Obdachlose. Die Stadt erfüllt im Sozialbereich viele Pflichtaufgaben und sie geht sogar weit darüber hinaus. Vor allem aber knüpfen zahlreiche Vereine und Verbände, Selbsthilfegruppen und die Kirchen in Pfaffenhofen ein dichtes soziales Netz, in dem Hunderte von Ehrenamtlichen die entscheidende Rolle spielen.
Die Caritas und die Tafel, das BRK und Regens Wagner, die Suchtberatung Prop und die Familia Sozialeinrichtungen, der Verein Familien in Not und der SKM, der Hospizverein, die Arbeiterwohlfahrt und der Internationale Kulturverein sind nur einige Beispiele für die breite Palette an Vereinen und Verbänden, die soziale Dienste und Hilfen anbieten. „Unser Gemeinwesen funktioniert nur, weil es Menschen gibt, die sich engagieren“, betonte Bürgermeister Thomas Herker beim Sozialempfang, den die Stadt regelmäßig als Dank und Anerkennung für die Ehrenamtlichen veranstaltet.
Soziale Arbeit immer wichtiger
Aber auch in der Stadtverwaltung spiegelt sich die immer größere Bedeutung der sozialen Arbeit wider. So wurde im Rathaus im vergangenen Jahr ein eigenes Amt für Familie, Bildung und Soziales ins Leben gerufen, in dem zum einen die gesetzlichen Aufgaben – z. B. bei den Kindertagesstätten und Volksschulen oder in der Rentenberatung – erfüllt werden, aber auch hauptamtliche Kräfte in der Jugendpflege, im Seniorenbüro und in der Integration tätig sind. Trotzdem ist auch in diesen Bereichen das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher von entscheidender Bedeutung.
Allein bei der Stadtjugendpflege sind z. B. über 150 Freiwillige bei Jugendveranstaltungen im Einsatz, fahren den Rufbus „Linie Nacht“ usw., und im Seniorenbüro machen die 90 Ehrenamtlichen das vielfältige Angebot überhaupt erst möglich.
Sozialrabatte noch zu wenig bekannt?
Die Rentenberatung im Pfaffenhofener Rathaus wird u. a. von vielen Arbeitnehmern, die dem Ruhestand entgegengehen, gern genutzt. Offensichtlich weiß aber längst nicht jeder, dass man in der Renten- und Sozialstelle auch alle Informationen bekommt, wenn man die Sozialrabatte nutzen möchte, die die Stadt den Bürgerinnen und Bürgern gewährt, die über geringes Einkommen verfügen. Die Vergünstigungen werden nämlich bisher längst nicht von allen in Anspruch genommen, die ein Anrecht darauf hätten. Ermäßigungen gibt es z. B. für Mittagessen in den Kitas und Schulen, für die Ferienbetreuung Sommerkids, die Städtische Musikschule und städtische Kulturveranstaltungen, fürs Freibad und fürs Hallenbad sowie für Essen auf Rädern. Auch eine Mitgliedschaft für Kinder in einem Verein kann finanziell unterstützt werden, und Beglaubigungen, Kopien usw. für Bewerbungen gibt es für Geringverdiener kostenlos.
Betreuung von Obdachlosen
Die Betreuung von Obdachlosen hat die Stadt Pfaffenhofen in den letzten Jahren verstärkt. Sie hat im Jahr 2016 zwei neue Unterkünfte gebaut und auch eine neue Mitarbeiterin eingestellt, die sich ausschließlich um die Unterbringung und Betreuung von Obdachlosen kümmert. Unterstützt wird sie dabei vom Verein SKM, der sich die Obdachlosenhilfe auf seine Fahnen geschrieben hat. Der Verein hilft den Bewohnern der Obdachlosenunterkunft – vor allem den dort lebenden Familien mit Kindern –mit Sachspenden und er lädt sie zu Adventsfeiern, Ausflügen u. ä. ein. Eine wertvolle Finanzspritze hat der Rotary-Club jetzt dem SKM in Aussicht gestellt, denn der Erlös der diesjährigen Weihnachtstombola soll dem Verein für Obdachlosenhilfe zugute kommen.
Beratung und „Nachhilfe“ im Seniorenbüro
Das Pfaffenhofener Seniorenbüro mit seinen vielfältigen Angeboten wird von vielen älteren Pfaffenhofenern gern besucht. Neben den unterschiedlichsten Freizeitaktivitäten werden dort in letzter Zeit zunehmend auch die Beratungen zu allen seniorenspezifischen Fragen und vor allem auch zum Wohnen im Alter in Anspruch genommen. Sehr gefragt sind auch die generationsübergreifenden Sprechstunden zu Smartphone, Tablet und PC, bei denen Jugendliche den Seniorinnen und Senioren „Nachhilfe“ bei den neuen Medien geben.
Aktives Mehrgenerationenhaus
Den umgekehrten Fall – die „Nachhilfe“ der älteren Generation für Kinder und Jugendliche – gibt es natürlich auch, und da liefert das Mehrgenerationenhaus im Caritas-Zentrum am Ambergerweg die schönsten Beispiele. In diesem Familienzentrum „Fam-Netz“, das von der Stadt Pfaffenhofen mitfinanziert wird, steht nämlich das Miteinander verschiedener Generationen im Mittelpunkt, und da gibt es neben dem Kinderpark und den Eltern-Kind-Gruppen auch Projekte für Geflüchtete sowie Jobpaten, die Jugendlichen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen, oder die „Kochgeschichten“, bei denen Seniorinnen mit Kinder kochen und ihnen Geschichten zu den traditionellen Speisen erzählen. Ein weiteres sehr gefragtes Projekt des Mehrgenerationenhauses ist z. B. das Werkstattcafé, in dem handwerklich begabte Ehrenamtliche defekte Geräte und Gegenstände ihrer „Kunden“ reparieren – natürlich bei einer Tasse Kaffee und einem Stück selbst gebackenen Kuchen.
Bürgerschaftliches Engagement wird im Mehrgenerationenhaus groß geschrieben, und so sind hier insgesamt rund 100 Ehrenamtliche aktiv. Alle zwei Monate treffen sich alle Interessierten zur „Ideenbörse“, um Erfahrungen auszutauschen und neue Ideen zu sammeln – für deren Realisierung das Mehrgenerationenhaus aber oft auf Spenden angewiesen ist.
Ab Januar wird z. B. eine neue Kindergruppe „Around the World“ eingerichtet, in der Mädchen und Buben verschiedener Nationen miteinander spielen und basteln können und dabei nebenbei auch Deutsch lernen.
Arbeitserprobung im Foodtruck
Neu im umfangreichen Angebot der Caritas ist auch der Foodtruck, der jeden Montag bis Donnerstag von 11.30 bis 13.30 Uhr direkt vor dem Caritas-Zentrum am Ambergerweg günstige Mittagsgerichte anbietet. Die Sandwiches, Bowls, Salate usw. werden von einer Köchin zusammen mit einem sozialen Helfer zubereitet und angeboten. Die Mitarbeit im Foodtruck dient zudem als Möglichkeit der Arbeitserprobung für Langzeitarbeitslose und Arbeitssuchende, die von der Caritas betreut und begleitet werden.
Wertvolle Arbeit von Vereinen und Verbänden
Alle sozialen Projekte, Hilfs- und Beratungsangebote zu nennen, die es in Pfaffenhofen gibt, ist gar nicht möglich. Unschätzbare Arbeit leisten z. B. der Hospizverein bei der Begleitung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen, die Tafel Pfaffenhofen, die jede Woche rund 600 Personen mit Lebensmitteln versorgt, sowie der Verein Familien in Not, der Personen und Familien in Notlagen schnell und unbürokratisch hilft.
Viele weitere Vereine, Verbände und Einrichtungen helfen mit, das soziale Netz in Pfaffenhofen stabil zu halten. Weitere wichtige Stichwörter sind dabei Inklusion und Integration, Flüchtlingshilfe, Schaffung von bezahlbarem Wohnraum – und noch viel mehr, denn so vielfältig das Leben und so bunt die Gesellschaft ist, so umfangreich ist auch der Katalog an möglichen Problemen. In Pfaffenhofen gibt es glücklicherweise etliche öffentliche Stellen und Hunderte von Ehrenamtlichen, die sich mit ihrem sozialen Engagement diesen Herausforderungen stellen.
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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