Stadtarchiv Pfaffenhofen
Die ersten Spuren des Wintersports in der Stadt reichen über 150 Jahre zurück

Spielszene aus der Begegnung gegen Moosburg im Januar 1951  | Foto: Stadtarchiv Pfaffenhofen
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  • Spielszene aus der Begegnung gegen Moosburg im Januar 1951
  • Foto: Stadtarchiv Pfaffenhofen
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Aus der Frühzeit des Eissports

Von den Anfängen mit einfachster Ausstattung bis zur Stadtwerke-Arena, dem Zentrum des Pfaffenhofener Eissports, war ein weiter Weg zu gehen, den engagierte Pfaffenhofener beschritten. Ein Blick zurück führt an Orte, die heute längst bebaut sind, einst aber der Bevölkerung in den Winterwochen reichlich Abwechslung boten.

Kufenlaufen und Schlittenrennen
Schon Mitte des 19. Jahrhunderts tummelten sich während der kalten Wintermonate mit zahlreichen Frosttagen auf der zugefrorenen Ilm und den Bachläufen Erwachsene und Kinder beim Eislaufen. Auch die Stockschützen pflegten schon vor mehr als 100 Jahren auf dem von der Brauerfamilie Müller zur Verfügung gestellten Weiher ihr winterliches Hobby. Ein spektakuläres Ereignis waren die von den Wirten ausgerichteten Schlittenrennen, für die auf den Anhöhen um Pfaffenhofen eigens Bahnen gebaut wurden. Auf ihnen stürzten sich mutige Männer auf hölzernen Geräten den Hang hinunter. Wintersport war schon vor mehr als 100 Jahren sehr beliebt und eine Attraktion.

Eislauf mit Musik und abends mit Beleuchtung
Der Dampfbäckereibesitzer Heinrich Wagenknecht betrieb Ende der 1920er Jahre die Gründung eines Eissportvereins, der bald großen Zulauf erhielt. Nach zwei Jahren zählte der Verein über 300 Mitglieder, die sich auf den zugefrorenen Weihern an der Scheyerer Straße, wo der Verein auch eine Hütte errichtet hatte, austoben konnten. Aus dem Radio erklang Musik und nach Sonnenuntergang sorgte elektrische Beleuchtung für Eislaufvergnügen bei Nacht.

Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg
Wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfuhr der Eislaufsport und insbesondere das Eishockey einen starken Aufschwung. Engagierte Mitglieder des 1949 gegründeten EV Pfaffenhofen präparierten im Folgejahr eine Fläche beim damaligen Freibad am Gerolsbach für Eishockeyspiele, die mehrere Jahre lang ausgetragen wurden. Zu den Vereinsmitgliedern zählten auch mehrere Heimatvertriebene aus der damaligen Tschechoslowakei, einer Hochburg dieser Sportart, und brachten ihr Können und ihre Erfahrung mit. Von zahlreichen Zuschauern begeistert verfolgt, trug der EV Pfaffenhofen unter anderem Spiele gegen Moosburg und Landshut aus und bot in den Drittelpausen zudem ein heiteres Unterhaltungsprogramm. Bis 1954 währte diese Blütezeit, ehe nachlassende Aktivitäten des Vereins und die unsichere Witterung einen geregelten Spielbetrieb nicht mehr gestatteten.

Das Warmfreibad als provisorische Eislauffläche
Das Interesse am Eislaufsport blieb ungebrochen, sodass die Stadt für einige Jahre in der Nähe der Tennisplätze am Volksfestplatz eine Fläche für Schlittschuhläufer zur Verfügung stellte. Während des Warmfreibadbaus in den Jahren 1970 und 1971 konnten die Eislaufbegeisterten das Nichtschwimmerbecken zum Eislaufen nutzen. Auch die Stockschützen trugen dort Wettkämpfe aus, bis im Jahr 1974 insbesondere auf Initiative von Emil Hammer mit dem Bau des – zunächst nicht überdachten – Eisstadions in der Nähe des Freibads an der Ingolstädter Straße ein neues Kapitel aufgeschlagen wurde. Damit waren hervorragende Sportmöglichkeiten geschaffen und der Pfaffenhofener Eissport konnte sich kontinuierlich weiterentwickeln.

Andeas Sauer, Stadtarchivar

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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