Die ersten Pfaffenhofener CSA-Trägerinnen
Drei Frauen in schicken Schutzanzügen

Für Feuerwehreinsätze mit gefährlichen Stoffen, wie z.B. Säure, müssen spezielle Chemikalienschutzanzüge (CSA) angezogen werden, die Feuerwehrler vor den Gefahren schützen - und auch Feuerwehrlerinnen: Bei der Feuerwehr Pfaffenhofen gibt es jetzt die ersten drei Frauen, die sich dieser Herausforderung stellen. Wir stellen die drei CSA-Trägerinnen vor und erklären, warum diese Anzüge absichtlich etliche Konfektionsgrößen zu groß sind. 

Ein Chemikalienschutzanzug muss sich einigen heftigen Gefahrenstoffen entgegenstellen können, also absolut dicht, aus speziell dafür entwickelten Materialien gemacht sein und jeder Einsatzkraft passen. Weil so ein Anzug die Person, die in ihn schlüpft, hermetisch von der Umwelt abschließt, müssen die Feuerwehrleute, die da drin stecken, eigene Atemluft dabei haben. Aus dem Grund trägt man in einem Chemikalienschutzanzug zusätzlich noch Atemschutz, also Maske und Atemschutzflaschen. 
Dafür muss der Anzug groß genug sein und wird mit anhaltender Einsatzdauer auch immer größer, denn die ausgeatmete Luft kann nirgends entweichen: Der Anzug bläst sich also immer mehr auf. Nicht nur deswegen ist nach ungefähr 20 Minuten Schluss. Dann muss getauscht werden und die nächsten Einsatzkräfte werden in den Einsatz geschickt. 

Wer aber steckt in diesen Chemikalienschutzanzügen? 
Ehrenamtliche! Es sind Feuerwehrmänner und -frauen mit einer besonderen Ausbildung. Bei der Feuerwehr Pfaffenhofen gehören zum Kreis der CSA-Träger nun auch drei Frauen, die diese Fähigkeiten haben. 
Das sind Heike Grob, 36,  Natalie Wörmann, 19, und Salome Lönner, ebenfalls 19 . 

Heike Grob ist 2019 als Quereinsteigerin zur Feuerwehr gekommen und arbeitet als Projektleiterin in der Automobilbranche. 
Salome Lönner ist durch eine Empfehlung mal zu einer Übung der Jugendgruppe gegangen und ist seither bei der Feuerwehr geblieben. "Das Beste bei der Feuerwehr ist für mich die Vielfalt. Wir haben Einsätze, bei denen wir Dienst am Nächsten leisten, informative Übungen und Lehrgänge, verschiedene Vereinstermine und eine tolle Kameradschaft. Auch der sportliche Aspekt kommt nicht zu kurz", schwärmt Salome, die zur Zeit in München Umweltingenieurwesen studiert.
Auch Natalie ist durch Freunde, die schon bei der Feuerwehr waren, auf das Thema Feuerwehr aufmerksam geworden und hat sich irgendwann dazu entschlossen, einfach mal in eine Übung der Jugendfeuerwehr hineinzuschnuppern. Die 19-Jährige Fachkraft für Lebensmitteltechnik ist seit 2021 dabei und fährt seit ihrem 18. Geburtstag regelmäßig Einsätze mit. 

Alle drei haben die CSA-Ausbildung erfolgreich absolviert und beschreiben das Arbeiten in den schweren Anzügen recht ähnlich: 
"In dem Anzug hat man kaum noch ein Gefühl für die Beweglichkeit, das eigene Atmen ist lauter, der Anzug knistert und es wird sehr sehr warm. Unter diesen Umständen werden schon kleine Aufgaben, wie das Schließen eines Drehventils richtig schwierig", meint Heike.

Natalie ergänzt: "Das erste Mal, als ich beim CSA-Lehrgang in den Schutzanzug gestiegen bin, war es schon ein komisches Gefühl. Die Sicht und  die Beweglichkeit werden noch stärker eingeschränkt als eh schon bei normalem Atemschutz. Man hört hauptsächlich das eigene Atmen, wodurch die Verständigung ohne Funkgerät sehr schwierig ist. Einfache Aufgaben wie einen Spanngurt einfädeln oder Verschraubungen schließen werden durch den zu großen Anzug und das dadurch fehlende Gefühl in den Händen zu einer Herausforderung."

"Die Finger füllen nicht mal ansatzweise die Handschuhe aus. Aber dadurch darf man sich nicht abschrecken lassen, denn im Laufe des Lehrgangs lernt man durch verschiedene Geschicklichkeits- und Einsatzübungen damit umzugehen", wirft Salome ein. 

Heike fasst es passend zusammen: "Genau das zeigt einem immer wieder, was man in einem guten Team alles schaffen kann. Ja, der Lehrgang ist anstrengend, macht aber auch echt viel Spaß!"

#wirimEinsatzfürPAF 

Die Feuerwehr Pfaffenhofen ist ehrenamtlich für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt da, rund um die Uhr. Wer sich das Mitmachen vorstellen kann, soll sich einfach mal melden. Egal ob ab 12 Jahren, einfach mal als Besucherin oder Besucher einer Jugendgruppenübung oder auch als "spätberufener" Quereinsteiger.

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