Gnadenhochzeit: Magdalena und Leopold Pfaff sind seit 70 Jahren verheiratet
Ein absolut seltenes Jubiläum, die sogenannte Gnadenhochzeit, konnten Magdalena und Leopold Pfaff am Sonntag feiern: Vor genau 70 Jahren, am 9. Oktober 1946, haben sie geheiratet. Zu den zahlreichen Gratulanten zählten auch Bürgermeister Thomas Herker sowie Stadt- und Kreisrat Franz Schmuttermayr, die am Montagvormittag die Glückwünsche der Stadt und des Landkreises Pfaffenhofen überbrachten. Dabei überreichte Thomas Herker neben dem Geschenk der Stadt auch ein Päckchen des Bayerischen Ministerpräsidenten, der dem Jubelpaar ein persönliches Schreiben und zwei edle Porzellan-Kaffeehaferl mit dem bayerischen Wappen zukommen ließ.
70 gemeinsame Ehejahre – dieses Glück ist nur den wenigsten Paaren beschieden. In den Unterlagen des Pfaffenhofener Standesamtes ist für die letzten 25 Jahre keine einzige Gnadenhochzeit verzeichnet. Wie Magdalena und Leopold Pfaff das geschafft haben, wissen sie selbst nicht so genau. Einen Tipp für eine lange Ehe oder ein langes Leben mögen sie jedenfalls nicht geben. Aber beide sind gut gelaunt, erzählen von ihren beiden Enkeln und der kleinen Urenkelin oder auch von längst vergangenen Tagen und sind mit ihren 94 Jahren erstaunlich fit. „Die Füße wollen nicht mehr so recht“, räumt Leopold Pfaff zwar ein, aber dafür ist seine Frau noch umso flotter auf den Beinen.
Kennengelernt haben Magdalena und Leopold sich 1945, ganz kurz nach Kriegsende, und es war die sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick. Die junge Pfaffenhofenerin Magdalena Lachermeier arbeitete im Büro des Reichertshausener Milchwerks und brauchte neue Büromöbel. Die Schreinerei Westermeier bekam den Auftrag und schickte ihren neuen Schreiner, den es aus Karlsbad im Egerland (heute Tschechien) nach Ilmmünster verschlagen hatte. Und dieser junge Schreiner war Leopold Pfaff.
Schon ein Jahr später wurde geheiratet und nach der standesamtlichen Hochzeit im Pfaffenhofener Rathaus fuhr das junge Paar mit der Kutsche über den Hauptplatz zur Stadtpfarrkirche, wo sich die kirchliche Trauung anschloss. Leopold Pfaff holte nun auch seine Mutter nach Pfaffenhofen, die nach der Vertreibung aus Karlsbad in Hessen untergekommen war. Die Wohnverhältnisse so kurz nach dem Krieg waren beengt und als 1947 die Tochter Christa geboren war, lebte die Familie zu viert in zwei Zimmern am Münchener Vormarkt.
Leopold Pfaff wechselte damals zu den Amperwerken, dort arbeitete er 35 Jahre lang, bis zur Rente. Magdalena Pfaff war 37 Jahre lang beim Milchwerk beschäftigt. Anfang der 70-er Jahre errichteten sie zusammen mit ihrer Tochter und dem Schwiegersohn Paul Foltyn ihr Haus an der damals noch völlig unbebauten Reichenberger Straße, in dem sie auch heute noch gemeinsam wohnen.
Zusammen mit seiner Mutter war Leopold Pfaff Mitglied bei der „Egerländer Gmoi“. Außerdem war er Gründungsmitglied des Angelsportvereins. Und nicht zuletzt ist er Ehrenmitglied des FSV Pfaffenhofen, als dessen begeisterter Fan er früher kaum ein Spiel ausgelassen hat.
Autor:Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.