Hochwasser in Stadt und Landkreis Pfaffenhofen
Das THW Pfaffenhofen war sechs Tage durchgehend im Hochwassereinsatz in Stadt und Landkreis Pfaffenhofen.
Insgesamt wurden im Landkreis knapp 500 Kräfte des THW aus Pfaffenhofen und 18 weiteren Ortsverbänden eingesetzt.
Bereits am Freitag Abend wurde die Ausstattung der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen auf Hänger verlastet. Der Ortsverband Pfaffenhofen ist sowohl von der Ausstattung, als auch vom know-how führend im Bereich Hochwasserschutz in Bayern.
Der erste Einsatz kam dann am Samstag. Zwei technische Berater Deichbau wurden nach Reichertshofen angefordert, um die Feuerwehrkräfte beim Bau des Sandsackdammes beratend zu unterstützen.
Aufgrund des nicht endenden Regens bereitete sich der Führungsstab des Landkreises und die Feuerwehren in diversen Lagebesprechungen auf ein größeres Hochwasser vor. Auch hier waren die Führungskräfte des THW natürlich mit eingebunden. In Reichertshofen wurde zusammen mit der Gemeinde vorsorglich überlegt, wie das Pumpwerk bei Überflutung überbrückt werden kann. Der Markt Reichertshofen zeichnete sich bereits zu dem Zeitpunkt als Brennpunkt ab: es war nicht klar, ob die Paar unter einer neugebauten Eisenbahnbrücke durchfließen kann. Deshalb wurde begonnen, massiv Sandsackdämme aufzubauen.
Am Sonntag Vormittag verstärkte sich der Regen nochmal. Die Feuerwehr Wolnzach alarmierte das THW nach Eschelbach. Dort rutschte ein Hang mit einem Wohnhaus ab. Zusammen mit der Ortsfeuerwehr wurde der Hang großflächig mit Planen abgedeckt. Wenige Stunden später forderte die Feuerwehr Hettenshausen ebenfalls die Unterstützung des THW bei einem rutschenden Hang an.
Die Feuerwehr Rohrbach forderte Unterstützung beim Absenken des Kanals an. Mit zwei großen Pumpen und einem 100 KVA Aggregat wurde die Entwässerung für Rohrbach durch den Ortsverband so reguliert, dass der Kanal nicht überläuft.
Ab Sonntag Abend wurde klar, dass die Ilm in Pfaffenhofen das erste große Problem im Landkreis wird. Der Vorlauf bis zum Erreichen des Scheitel war nur 6-8 Stunden. Deshalb wurden 50 THW Kräfte aus den Ortsverbänden Eichstätt, Neuburg und Hilpoltstein nach Pfaffenhofen alarmiert. Sie sorgten für den dringend benötigten Sandsacknachschub. Kurz nach 22 Uhr wurde der Katastrophenfall für den Landkreis festgestellt.
Der Einsatzschwerpunkt für das THW am Montag war Pfaffenhofen. Die Ilm erreichte einen historischen Höchststand und hat ganze Straßenzüge überflutet. In gewohnt perfekter Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Pfaffenhofen wurden mehr als 30 Einsatzstellen vom THW abgearbeitet. Weitere externe THW-Kräfte waren dazu notwendig. Neben dem Auspumpen von Kellern stand das Absenken des Kanalpegels im Ortsteil Förnbach im Vordergrund. Diese Aufgabe wurde von den Kameraden aus Eichstätt und Ingolstadt übernommen.
Die Lage in Reichertshofen verschärfte sich im Laufe des Montags weiter. Koordiniert vom Zugtrupp aus Pfaffenhofen waren permanent 50-60 THW-Helfer beim Füllen und Verbauen von Sandsäcken eingesetzt. Ein Schwerpunkt war der Schutz des Umspannwerkes.
Die Pumpen in Vohburg und Rohrbach waren weiter eingesetzt. Am Nachmittag wurde die Pumpleistung in Vohburg nochmal durch die DIA des Ortsverbandes verstärkt.
Am Dienstag Morgen verlagerte sich der Schwerpunkt weiter nach Norden. Die Lage in Reichertshofen hatte sich etwas entspannt. Neben der Ilm im Oberlauf – hier standen Pumpen und Strom für die Feuerwehr Geisenfeld in Bereitschaft – kamen immer mehr Anforderungen aus Vohburg. Die Gesamtleistung der THW-Pumpen betrug zu diesem Zeitpunkt 130.000 Liter pro Minute, die elektrische Leistung ca. 300 kVA.
Die Externen Ablösekräfte wurden zum Teil ebenfalls nach Vohburg umgeleitet. Über die Nacht und am Dienstag waren die Ortsverbände Lindenberg, Roth, Ingolstadt, Gunzenhausen, Donauwörth, Neu-Ulm, Treuchtlingen, Krumbach, Eichstätt, und Günzburg eingesetzt.
Im Laufe des Dienstags und in der Nacht zum Mittwoch hat sich die Lage im südlichen und mittleren Landkreis weiter entspannt. In Vohburg waren gleichzeitig 150 THW-Kräfte vor Ort, um den Kanalpegel zu halten und eine Überflutung des Ortes zu verhindern. Nach einem Schieberbruch konnte durch das schnelle Eingreifen der Deichexperten des THW mit einer Quellkade und Pumpeinsatz eine Überflutung verhindert werden.
Am Mittwochmorgen um 6 Uhr wurde der Katastrophenfall beendet. Die Pumpen und Aggregate in Rohrbach werden abgebaut. Auch in Vohburg wurde zum Teil zurückgebaut. Weitere kleinere Pumpen werden noch nachgefordert um das Hytrans-Fire-System auszulösen. Parallel dazu laufen die ersten Instandsetzungsarbeiten an Fahrzeugen und Gerät.
Mittwochabend wurde ein Teil des Materials in Vohburg zurückgebaut, um wieder Einsatzklar für einen überregionalen Einsatz in Niederbayern zu sein.
Redaktionsschluss. Aktuelle Infos auf www.thw-pfaffenhofen.de.
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