Nahmobilität in Pfaffenhofen

Stadtrat beschließt Konzept und Maßnahmen zur Umsetzung

In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat das Nahmobilitätskonzept und dessen Umsetzung mehrheitlich beschlossen. Das in mehreren Schritten erarbeitete Konzept sieht vor, die Stadt fußgänger- und fahrradfreundlicher zu machen ohne den motorisierten Verkehr unverhältnismäßig einzuschränken. Konkret bedeutet dies den innenstädtischen Bereich und die Schulen zu Fuß, mit dem Rad und dem öffentlichen Nahverkehr gut erreichbar zu machen und gleichzeitig den Durchgangsverkehr in der Innenstadt zu reduzieren. In der dicht bebauten Innenstadt gibt es nur geringe Flächen für eine Erweiterung des Straßenraums und die Anlage neuer Radwege oder Schutzstreifen. Deshalb soll streckenbezogen Tempo 30 auf der Scheyerer Straße, der Hohenwarter Straße, der Weiherer Straße sowie auf dem Altstadtring ausgeweitet werden. Damit wäre ein einheitliches Tempo 30 auf fast allen Hauptstraßen und in der Innenstadt erreicht.

Eins der vorrangigen Ziele des Nahmobilitätskonzeptes ist es die Mobilität von Kindern und Jugendlichen, die auf das Fahrrad für ihre individuelle Mobilität angewiesen sind, sicherer zu gestalten. Deshalb werden insbesondere an zentralen Schulwegen Verbesserungen vorgenommen. So werden die Niederscheyerer Straße, die vier Schulen verbindet und das Gerolsbad erschließt, sowie die stark frequentierten Schulwege von Kapellenweg und Draht, als Fahrradstraßen ausgewiesen. Dies bedeutet, dass Autofahrer die Straßen zwar weiter nutzen können, sich aber dem Radverkehr unterordnen müssen. In diesem Zuge wird auch der zu schmale Gehweg in der Niederscheyerer Straße auf 2 m verbreitert. Die Kosten für die Umsetzung dieser ersten Phase werden sich auf ca. 580.000 Euro belaufen.

Mittelfristig sollen dann sukzessive weitere Bereiche fußgänger- und fahrradfreundlicher überplant werden. Dazu zählen Verbesserungen an Kreuzungen wie z. B. im Bereich der Weiherer Straße, der Moosburger Straße zur B13 oder zwischen Münchener Vormarkt/Am Schwarzbach und der Georg-Hipp-Straße. Weitere Maßnahmen beinhalten die Zu- und Abfahrt zur Umgehungstraße von der Hohenwarter Straße, die Prüfung eines durchgängigen Gehwegs an der Burgfriedenstraße, eine Verkehrsberuhigung in der Frauenstraße hinter dem Rathaus sowie verbesserte Radanbindung in der Schrobenhausener Straße. Abschließbare Radabstellanlagen am Bahnhof sind auch zukünftig noch vorgesehen.

Dem Nahmobilitätskonzept ging ein umfangreicher Planungsprozess voraus: Bereits 2021 wurden Schülerinnen und Schüler der Pfaffenhofener Schulen zu ihrem Schulweg befragt und gemeinsame Begehungen durchgeführt. Einige Sofortmaßnahmen, um die Einsehbarkeit an Kreuzungen und Zugänge zu Fuß- und Radwegen zu verbessern, wurden bereits kurzfristig umgesetzt. Es folgten Arbeitskreise, an denen neben Mitgliedern des Stadtrats Vertreter örtlicher Institutionen wie des ADFC oder der Polizei teilnahmen. Im September wurde der Entwurf des Konzepts in einer PAFundDU-Bürgerwerkstatt erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Anregungen aus dieser Werkstatt flossen ebenfalls in die Konzepterstellung mit ein. Nachdem im Februar 2024 das Konzept dem Stadtrat vorstellt wurde und dieser es zustimmend zur Kenntnis genommen hatte, wurde die Akzeptanz der Bürger im Rahmen der Bürgerbefragung im Juni 2024 abgefragt. Dabei befürworteten rund 50% der Umfrageteilnehmer dessen Umsetzung, knapp 39 % sprachen sich dagegen aus.

Zur Förderung der Nahmobilität wird außerdem ein anfangs zwei Mal jährlich tagenden Arbeitskreis aus Vertretern der Stadtverwaltung, der Verkehrsbehörde beim Landratsamt, der Polizeiinspektion und von Vereinen und Verbänden eingerichtet.

Weitere Informationen zum Thema Nahmobilität in Pfaffenhofen gibt es unter pfaffenhofen.de/nahmobilitaet.