From dawn 'till dusk
Es geht was um in Auhöfe...Finstere Gestalten huschen um die Halle in einer der kürzesten Nächte des Jahres. Da schaltet jemand das Licht ein und...
Aber nochmal von vorn. Es fing eigentlich damit an, dass unser Fluglehrer Dietrich die Frage in den Raum warf, ob es nicht möglich wäre, etwas früher am Samstag anzufangen. Er hätte noch was an seinem Anhänger zu arbeiten, damit das Teil fertig für den TÜV wird. Ob seine Mannen es schaffen, mal ausnahmsweise um 8 am Platz aufzutauchen, damit man vielleicht noch ein paar Flüge hin bekäme, ehe er sich seiner unleidigen Pflicht zu widmen hätte? Doch da meldete sich überraschend unsere ehemalige Gastfluglehrerin Barbara aus Ohlstadt, sie werden ein Sunrise-Fliegen veranstalten und fingen daher schon um vier Uhr an. Das schien dann aber den Anreiz einiger zu wecken, am Samstag noch vor den Ohlstädtern in die Luft zu kommen.
Aber Münder werden gern zu voll genommen und so hegte ich einige Skepsis und warf meine Vermutung in den Raum, dass wenn ich tatsächlich um vier Uhr am Platz stünde, dort auf verlassener Flur zu stehen.
Zumal ich mit Alex noch am Vorabend bis in die Dunkelheit hinein unseren Motorsegler fertig für die Jahresnachprüfung machte, war um drei in der Früh aufzustehen schon etwas sportlich. Und ich bekam es abermals bestätigt: Jup, die Zeiten, wo man sich als Jungspund noch die Nächte um die Ohren gehauen hat, sind definitiv seit mittlerweile Jahrzehnten vorüber.
Kurz vor dem Start in die aufgehende Sonne mit der ASK 21
Aber ich wurde überrascht, der erste oder einzige war ich mitnichten, man war schon eifrig am Ausräumen. Also noch schnell einen Schluck Kaffee ins Gesicht schütten und ran an die Buletten. Jedoch war meine Skepsis am Vorabend nicht so ganz unbegründet: Derjenige, der sich ganz besonders begeistert über ein Sunrise-Fliegen geäußert hatte - man will ja keine Namen nennen - hatte eine dreiviertel Stunde verpennt, kam erst, als unsere ASK am Start stand und zudem hängte er doch tatsächlich - wahrscheinlich war der Geist müde nur das Fleisch war wach - das falsche Seil ein. Also nix mit Erster in der Luft. Noch ehe wir das ständig beschlagende Cockpit sauber wischen konnten, kam schon ein Foto aus Ohlstadt. Natürlich eine Luftaufnahme. Aber um 3:15 UTC war es dann soweit und der erste Start war geschafft.
In den ersten Morgenstunden sieht man den Flugplatz mit Auhöfe ganz links, im diesigen Hintergrund sind noch Königsfeld, Rohrbach und Fahlenbach zu sehen.
Um gefühlt Mittag, tatsächlich war es erst kurz nach sechs, gab es dann Frühstück für alle. Vielen Dank an Max! Der Bursche weiß, was arbeiten bedeutet und somit auch, wonach hart arbeitende Menschen sich sehnen. Richtig, einen ordentlichen Teller voll mit Rührei und gebratenem Speck, dazu Kaffee in rauen Mengen.
Nach der Stärkung ging es dann weiter mit dem Schulbetrieb. Leider blieb Thermik den Tag über aus. Lediglich Angelina hatte Glück und konnte eine gute Stunde in der Luft bleiben, ehe der Wind uns jeglichen Versuch, den Wolken näher zu kommen, tüchtig verblasen hatte.
Am Nachmittag durften (?) wir dann unserem Lehrer bei seiner Aufgabe mit dem Anhänger behilflich sein. An Fliegen war zwischenzeitlich wenig zu denken, da der Wind ziemlich auffrischte und jeden Landeanflug in eine Schüttelnummer verwandelt hätte. Jedoch ging es um 17:00 UTC wieder an den Start, um die noch verbleibenden 2 Stunden zu nutzen. Die letzte Landung machte ich dann 2 Minuten vor SS. Leider erhielten wir keine Antwort mehr von Ohlstadt, ob es Barbaras Schülern so lange ausgehalten haben.
Rundherum war es ein besonderes Erlebnis, mit den ersten Sonnenstrahlen aufzusteigen. Und ich frage mich, ob in den letzten 20 Jahren jemals eine Drei in der Startzeit eingetragen wurde. Auch wenn der Tag gefühlt doppelt so lange gedauert hat, ich bin mir sicher, nächstes Jahr um die Sonnenwende wird es wieder ein Sunrise-to-Sunset-Fliegen geben und nächstes Mal knacken wir die Ohlstädter!
Autor:LSV Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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