Jeder (kleine) Beitrag zählt
Pfaffenhofen packt den Klimaschutz an
Pfaffenhofen kann und muss nicht die Welt retten. Doch können wir etwas tun: Vor Ort gibt es viele Möglichkeiten, den Klimaschutz anzupacken. Denn hier leben und arbeiten wir. Hier konsumieren wir. Hier sind wir unterwegs. Dabei passiert Klimaschutz oft „nebenbei“: Beim Heizungstausch, Bau einer Photovoltaikanlage oder Fahrradfahren. Die wenigsten tun dies, um Emissionen zu vermeiden. Sie wollen behaglich wohnen, Geld sparen oder gesund bleiben. Am Ende gilt: Jeder (kleine) Beitrag zählt.
Stopp CO2 – dieses Motto gilt in Pfaffenhofen schon länger. Die Stadt gehört beim Klimaschutz zu den Vorreitern. Bereits seit 2012 gibt es kommunale Klimaschutzkonzepte. Stadt und Stadtwerke bekennen sich zur Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Klimaschutz ist eines der Nachhaltigkeitsziele. Noch wichtiger: Viele Organisationen, Vereine, Bürgerinnen und Bürger packen den Klimaschutz einfach an.
Top-Thema für Pfaffenhofen
Auch der breiten Bevölkerung ist das Thema wichtig. Bei der PAFundDU-Bürgerbefragung im Juni 2024 wurden Prioritäten im Fall von nötigen Einsparungen abgefragt. Auf einer Skala von 1 (nicht wichtig) bis 10 (sehr wichtig) erreichten Klimaschutz und Nachhaltigkeit einen Durchschnittswert von 7,11 und landeten damit auf dem vierten Rang unter insgesamt zehn Themen, geschlagen nur von Bildung, Freizeitangeboten und ÖPNV.
Dies sind gute Voraussetzungen, das ehrgeizige lokale Klimaschutzziel zu erreichen: Schon in gut 10 Jahren, im Jahr 2035, will Pfaffenhofen klimaneutral sein. Genauer gesagt „energetisch klimaneutral“, also in Bezug auf Wärme, Strom und Verkehr.
Wärme-, Energie- und Mobilitätswende schaffen
Doch was heißt das konkret? „Wir müssen pro Jahr 230 Öl- und Gasheizungen austauschen, 130 Gebäude voll sanieren, bis 2035 insgesamt zehn Windräder laufen haben, 25 Prozent weniger Autofahren als heute“, zitiert Peter Stapel Beispiele aus dem städtischen Klimaschutzkonzept 2.0. Der promovierte Ingenieur leitet das Sachgebiet Klimaschutz und Nachhaltigkeit der Stadtverwaltung.
Das Klimaschutzziel zu erreichen, ist kein Selbstläufer. Denn Pfaffenhofen will zugleich Wärmewende, Energiewende und Mobilitätswende meistern. Bei der Energie ist man derzeit am weitesten. Wenn der Windpark in Betrieb geht, kann sich Pfaffenhofen vorläufig zu fast 100 % mit Strom aus erneuerbaren Energien versorgen.
Eine weitere Herausforderung: Vieles hängt von äußeren Rahmenbedingungen ab – und davon, ob die Menschen mitziehen. „Wir sollten nichts beschönigen: Es betrifft wirklich jede und jeden in der Stadt“, spornt Stapel an. Und weiter: „Wir wollen niemanden allein lassen, Pfaffenhofen will den Klimaschutz gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern wirklich vorwärts bringen.“
„Klimaschutz, der mir nützt“
Die Stadt sieht sich als Unterstützer. So gab es bereits Förderungen für E-Bikes, Balkonkraftwerke oder Sanierungsfahrpläne. Sie berät und informiert, zuletzt vor allem über Heizen und energetische Sanierung. Sie plant für die Zukunft und gibt dabei Entscheidungshilfen, z. B. durch die Kommunale Wärmeplanung. „Klimaschutz, der mir nützt“, so lautet die Devise. Zugleich scheut man sich nicht, den Bürgern etwas abzuverlangen, zum Beispiel mit Bebauungsplänen, die Photovoltaik bei Neubauten zur Pflicht machen.
Es geht aber auch eine Nummer kleiner: Themen wie plastikfrei und bio-regionaler Konsum stehen ebenfalls auf der „Anpack-Liste“. Konkret, machbar und leistbar soll Klimaschutz in Pfaffenhofen sein. Denn er ist eine Gemeinschaftsaufgabe aller Privatleute, Unternehmen und Vereine. Kurzum: Pfaffenhofen packt den Klimaschutz an.
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