Zum Klimaschutz- und Nachhaltigkeitstag
Umfangreiches Maßnahmenpaket der Stadt

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Auch wenn andere Nachrichten die Schlagzeilen bestimmen – der Klimawandel und seine Auswirkungen sind eine der größten Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft. Bereits jetzt sind die Folgen auch in Pfaffenhofen spürbar, und die weltweite Klimaerwärmung ist nicht mehr aufzuhalten. Der Beitrag eines einzelnen Menschen oder einer Stadt wie Pfaffenhofen zum Klimaschutz ist zwar vergleichsweise gering. Aber wenn alle gemeinsam mit kleinen oder großen Maßnahmen an einem Strang ziehen, lässt sich der Klimawandel zumindest noch bremsen. Eine zweite Aufgabe ist es, mit den nicht mehr abwendbaren Folgen zurecht zu kommen. Das alles wird Thema sein, wenn am Sonntag, 25. Juli die Klimaschutzabteilung der Stadt zum Klimaschutz- und Nachhaltigkeitstag in den Bürgerpark einlädt.

Alle helfen mit

Die Stadt Pfaffenhofen hat schon vor Jahren den Klimaplan 2030 erstellt, der genau auf diesen beiden Säulen fußt: das städtische Klimaschutzkonzept 2.0 und das Klimawandelanpassungskonzept. Das Besondere am Klimaplan 2030 der Stadt ist, dass die Bürgerinnen und Bürger eng mit einbezogen sind und mit ihren Vorschlägen den Klimaschutz der Stadt mitgestalten. Dies geschieht unter anderem über den städtischen Klimaradar, wo konkret einzelne Verbesserungen vorgeschlagen werden können. So entsteht ein allgemeines Bewusstsein für die Bedeutung des Themas und jeder einzelne kann sich engagieren, Verantwortung übernehmen oder tätig werden.

Der Veränderung anpassen
Das städtische Klimawandelanpassungskonzept bündelt Maßnahmen, die die Folgen des Klimawandels wie Hitze, Trockenheit, Wasserknappheit oder Überschwemmungen gezielt mildern. Die Maßnahmen wurden in Zusammenarbeit u. a. mit externen Experten, den Stadtwerken, Waldbesitzern, dem Landratsamt sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet.

Nicht aufzuhalten
All das, was wir bisher gegen die Erderwärmung unternommen haben, wird dennoch dazu führen, dass sich in den nächsten 80 Jahren in Pfaffenhofen die Zahl der Hitzetage mit Temperaturen über 30 Grad verdreifachen wird. Wenn wir unsere Anstrengungen deutlich verstärken, würde sich der Anstieg von derzeit acht auf dann zehn Hitzetage begrenzen lassen. Damit in der Stadt die Hitze erträglich bleibt, muss für Abkühlung gesorgt werden. Hier gibt es die Möglichkeit, zusätzlich Bäume klimaresistenter Arten zu pflanzen, die für Schatten sorgen. Die Bürgerinnen und Bürger können das unterstützen, indem sie zum Beispiel Patenschaften für Bäume oder für Grünanlagen übernehmen.

Wasser und Kühlung
Zusätzliche Wasserflächen sowie begrünte Fassaden oder Dächer tragen ebenfalls zu einer Temperatursenkung bei. Die Stadtverwaltung wird dies bei der Planung neuer Wohn- oder Gewerbegebiete berücksichtigen und auch dort entsprechende Flächen schaffen. Ein Hitzeaktionsplan mit einem Frühwarnsystem wird die Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener vor Hitzetagen warnen und vorbeugend werden
z. B. Trinkwasserspender im Stadtgebiet eingerichtet.

Unwetter und Hochwasser
Doch nicht nur Hitze und steigende Temperaturen sind eine Auswirkung des Klimawandels. Es kommt vermehrt zu Unwettern und Starkregen- ereignissen. Die Folge davon sind lokale oder weiter ausgedehnte Überflutungen. Auch hier wird analysiert, wo Brennpunkte sein können und wie dort Abhilfe geschaffen werden kann. Es geht darum, zusätzliche Versickerungsflächen zu schaffen, das Kanalnetz so aufzurüsten, dass es die Wassermengen ableiten kann, Gewässer naturnah zu gestalten und zusätzliche Überflutungsflächen zu schaffen, auf die das Hochwasser ablaufen kann.

Fitter Wald – guter Boden
Weitere Maßnahmen betreffen den Wald, wo bereits jetzt Baumarten gepflanzt werden, die mit Trockenheit und Hitze besser zurechtkommen. Auch die Landwirte wählen entsprechend angepasste Sorten und tragen einen weiteren Teil zur Anpassung an den Klimawandel bei, indem sie da- rauf achten, ihre Böden zu schützen. Dazu haben sich über 100 Bauern im Stadtgebiet der Pfaffenhofener Bodenallianz angeschlossen, die eine bodenschonende und ökologische Bewirtschaftung fördert. So kann zum Beispiel die Artenvielfalt im Boden erhalten werden. Der Boden wird vor einer Abtragung durch Wind und Regen geschützt und Hochwasser wird vorgebeugt, weil die Böden saugfähiger bleiben.

Klimaschutz bremst
Alle diese Schritte, um uns und unsere Umwelt dem Klimawandel anzupassen, werden nötig sein. Denn aufzuhalten ist der Klimawandel nicht mehr. Aber wir können die Fahrt in die Klimakatastrophe verlangsamen, indem wir noch mehr dafür tun, um unser Klima zu schützen.

Vorreiter im Klimaschutz
Bereits im Jahr 2010 hat der Pfaffenhofener Stadtrat mit einem Grundsatzbeschluss den Weg geebnet für ein städtisches Klimaschutzkonzept, das in den folgenden Jahren erarbeitet und umgesetzt wurde. Die Ziele darin sind ehrgeizig aber machbar. Der im Stadtgebiet verbrauchte Strom soll zu 100 Prozent vor Ort klimaneutral z. B. aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Die CO2-Emission pro Bürger soll gleichzeitig auf drei Tonnen pro Jahr um die Hälfte sinken. Die Wege zu diesen Zielen sind vielfältig. Neben Einsparmaßnahmen, wie Dämmung von Gebäuden oder stromsparenden Elek-
troinstallationen geht es darum, Energie sinnvoller zu nutzen, beispielsweise durch Kraft-Wärmekoppelung oder Wärmerückgewinnung. Ein weiterer Baustein ist der Ausbau erneuerbarer Energiequellen, wie Windkraftanlagen oder Photovoltaik.

Stadt handelt
Vieles davon wurde bereits in enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt oder ist in der Umsetzung. So hat die Stadt für ihre eigenen Liegenschaften ein kommunales Energiemanagement eingeführt, fordert bei Neubauten Wärmestandards und den Einbau von Photovoltaikanlagen und fördert in Schulen und Kitas das Bewusstsein für klima-
schonendes Verhalten. Im Bereich Mobilität gibt es eine Vielzahl von Angeboten, die den Umstieg weg vom Auto zu einer klimaneutralen Fortbewegung fördern. Dazu zählen die Einführung des kostenlosen Stadtbusses, Sharing-Angebote für Auto, Fahrrad oder E-Roller, oder Wettbewerbe wie das Stadtradeln. Der städtische Klimaschutzpreis, die Klimaschutzallianz, ein Klimaschutztag und viele andere Veranstaltungen helfen dabei, das öffentliche Bewusstsein der Menschen in Pfaffenhofen für das Thema Klimaschutz zu stärken.

Anpassen und fortschreiben
In diesem Jahr hat der Stadtrat beschlossen, das bestehende Klimaschutzkonzept fortzuschreiben und die Maßnahmen weiter auszubauen. Das Klimaschutzkonzept 2.0 wird zusammen mit dem Heidelberger Institut für Energie- und Umweltforschung, ifeu, erarbeitet. Seit Anfang des Jahres finden regelmäßige Workshops statt, an denen lokale Experten u. a. aus der Stadtverwaltung, den Stadtwerken, der Bürger-Energie-Genossenschaft und diversen Pfaffenhofener Unternehmen teilnehmen. Die Experten erarbeiten u. a. Ideen zu den Bereichen Energieerzeugung, Stadt- und Siedlungsentwicklung, Mobilität sowie Ernährung und Konsum. Die entsprechenden Maßnahmen und Ziele werden in den nächsten Monaten entwickelt.

Das Richtige tun
Eine gewichtige Rolle auf dem Weg zu einem klimaneutralen und nachhaltigen Pfaffenhofen spielen die Stadtwerke. So setzt das Kommunalunternehmen als örtlicher Stromversorger schon lange auf Energie aus lokaler und klimaneutraler Erzeugung. Ein Teil dieses Stroms stammt aus Sonnenkollektoren der Stadtwerke oder solchen, die die Stadtwerke im Auftrag von Betrieben oder Hauseigentümern installiert haben. Mit dem Mieterstrommodell kann die Photovoltaik-Anlage jetzt sogar auf ein gemeinsames Mieter- oder Eigentümer-Dach gesetzt werden.

Klimaschonend unterwegs
Im Bereich Mobilität betreiben die Stadtwerke seit 2019 den Stadtbus und den Rufbus, die ihre Fahrgäste klimaschonend befördern, sowie eine ganze Flotte von Sharing-Fahrzeugen vom citytauglichen E-Bike bis zum
E-Auto von Tesla und die dazugehörigen öffentlichen Ladesäulen. Auch bei der Installation privater Lademöglichkeiten bieten die Stadtwerke Unterstützung an.

Städtisches Grün für morgen
Überall sichtbar sind die Bestrebungen des Teams Stadtgrün der Stadtwerke. Die Gärtnerinnen und Gärtner setzen bereits seit Jahren auf Pflanzen, die mit den Folgen des Klimawandels gut zurechtkommen und leisten damit einen wichtigen Beitrag für das Stadtklima der Zukunft.

Auf geht’s – Welt retten!
Unter diesem Motto veranstaltet die Stadt am 25. Juli im Bürgerpark den Klimaschutz- und Nachhaltigkeitstag 2021. Von 14 bis 17 Uhr erwarten wissenswerte Informationen, Angebote und Aktionen rund um Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung die Besucherinnen und Besucher. Der Bürgerpark wird sich in einen „Marktplatz der Weltretter“ verwandeln, wo sich alles um die Nachhaltigkeitsbereiche Ökologie, Wirtschaft und Soziales dreht. Auf Schautafeln erfährt man mehr zu den Auswirkungen des Klimawandels, und wie die Stadt diesem bestmöglich begegnet. Die Bürgerinnen und Bürger können eigene Ideen einbringen und an Mitmach-Aktionen teilnehmen. Dabei geht es um folgende Fragen: Wie vermeiden wir Müll und Plastik? Wie können wir am besten Energie sparen oder vielleicht sogar selbst erzeugen? Wie wollen wir uns in Zukunft fortbewegen?

Alle machen mit
Es werden Vereine, Verbände und Unternehmen ihre Ideen vorstellen, und das Sachgebiet Klimaschutz- und Nachhaltigkeit der Stadt wird den derzeitigen Stand des Klimaplans 2030 präsentieren. In einer Ausstellung erfahren die Besucherinnen und Besucher mehr zu den Auswirkungen des Klimawandels, und wie die Stadt diesem bestmöglich begegnet. Die Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener können sich zudem aktiv an der Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts beteiligen. Ein besonderes Highlight wartet auf die kleinen Besucherinnen und Besucher: Ein Puppentheater bringt den Kindern das Thema Müll mit ganz viel Musik und Denkanstößen auf liebevolle und abwechslungsreiche Weise näher. Die Besucherinnen und Besucher können sich zudem auf ein Angebot regionaler Schmankerl freuen.

Klimaschutz- und Nachhaltigkeitstag am Sonntag, 25. Juli
Der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitstag findet am Sonntag, 25. Juli von 14 bis 17 Uhr im Bürgerpark statt. Die Besucherinnen und Besucher könnnen sich an diesem Tag auf viele Highlights und ein buntes Programm freuen.

• 14 bis 17 Uhr: Bunte Markplatz der Weltretter mit Mitmach-Aktionen
• bioregionale Schmankerl und Biobier-Verkostung
• Ausstellung zu den Auswirkungen des Klimawandels
• Bürgerbeteiligung an Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts
• Puppentheater zum Thema Müll
• ab ca. 18 Uhr: Klimaschutzpreisverleihung mit Live-Musik

Autor:

Klimaschutz in Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

Hauptplatz 18, 85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm
+49 8441 782095
nachhaltigkeit@stadt-pfaffenhofen.de
Webseite von Klimaschutz in Pfaffenhofen
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