Alleen, grüne Anlagen und ein Stadtpark Pfaffenhofen und sein Stadtbild im Wandel

Ansicht der Stadt von Osten aus der Zeit um 1830 mit den Grünbereichen im Norden und Westen (kolorierte Lithographie von Gustav Kraus nach einer Zeichnung von Augustin Schwarz)
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  • Ansicht der Stadt von Osten aus der Zeit um 1830 mit den Grünbereichen im Norden und Westen (kolorierte Lithographie von Gustav Kraus nach einer Zeichnung von Augustin Schwarz)
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Erste Maßnahmen seitens der Stadt und ihrer Bürger zur Verschönerung des Orts wurden bereits vor mehr als 150 Jahren ergriffen. Dabei fassten die Verantwortlichen wiederholt auch diejenigen Bereiche ins Auge, die die Gartenschau 2017 prägen werden.

Das Bahnhofsumfeld – ein Dauerbrenner seit 150 Jahren
Zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Ortsbildes im 19. Jahrhundert setzten die engagierten Mitglieder des Verschönerungsvereins um. Der 1865 gegründete Verein richtete seine Aktivitäten zunächst auf das im Entstehen begriffene Empfangstor der Stadt, den erhöht liegenden Bahnhofsbereich von Pfaffenhofen. Nach der Fertigstellung der dortigen Anlagen gestalteten Mitglieder des Vereins im Jahr 1868 das Umfeld mit Grünanlagen, Baumreihen und einer kleinen, barockähnlich konzipierten Anlage im Bereich südlich des Bahnhofs. Dort, wo Gäste, Besucher und auch mehrmals Angehörige des Königshauses ankamen, sollten alle sofort einen ersten positiven Eindruck von der Stadt bekommen.

Der Promenadeweg als grüner Gürtel für die Stadt
Bis in das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts hinein war Pfaffenhofen im Bereich südlich des Promenadewegs, der heutigen Schulstraße, kaum bebaut. Den flanierenden Bürgern bot sich ein weiter Blick über das Ilmtal nach Süden. Da es dort jedoch an Erholungsbereichen fehlte, pflanzten die Mitglieder des Verschönerungsvereins Schatten spendende Bäume an, stellten Ruhebänke auf und schufen über die Anlage von Hecken und Sträuchern weitere schattige Plätze, die zum Verweilen einluden. Ein Gürtel von Pappeln, Kastanien und Ulmen sollte die Stadt umgeben und von allen Seiten ein ansprechendes Bild abgeben.
Finanziert wurden die Maßnahmen mit Unterstützung des Bezirksamtmanns (heute Landrat) und des Stadtmagistrats sowie aus Spenden von Bürgern und Gemeinden. Letztere stellten auch Geräte und Pflanzen zur Verfügung

Anlagen im Westen der Stadt: Weiherer Anlage und „Vision Stadtpark“
Vom Bahnhof aus betrachtet, machte die Stadt auf der südlichen und östlichen Seite mit den Kastanien und zahlreichen Bäumen im Bereich des „Amberger Keller“ einen ansprechenden Eindruck. Auf der Westseite im Bereich der Eisenbahnlinie ließ sich jedoch einiges verbessern. So entstand zunächst in den Jahren 1907 und 1908 die sogenannte „Weiherer Anlage“, wo Ruhebänke einen prächtigen Blick auf die Stadt ermöglichten und Baumgruppen ein beliebtes Ausflugsziel von Vereinen waren.
Im Sommer des geschichtsträchtigen Jahres 1914, der mit seinen heißen Temperaturen die Menschen ins Freie, in die Badeanstalten und Erholungsbereiche lockte und der so jäh mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs enden sollte, wurde das bis dahin größte ortsbildprägende Projekt der Stadt Pfaffenhofen vorbereitet. Im Nordwesten der Stadt, im Bereich des wenige Jahre zuvor eröffneten Schlachthofs, sollte sich entlang des Ilmlaufs nach Süden bis auf Höhe des „Moosburger Hofs“ eine Grünanlage ziehen, die als großer zusammenhängender Park zum Besuch einladen sollte.
Die vom königlich-bayerischen Forstamtsassessor Heim stammende Idee stieß sowohl beim Verschönerungsverein als auch beim Stadtmagistrat auf offene Ohren. Die Vertreter der Stadt verpachteten in ihrem Besitz befindliche Grundstücke zur Realisierung des Projekts an den Verschönerungsverein. Der Ausbruch des Krieges Anfang August beendete die Weiterverfolgung des für Herbst 1914 vorgesehenen Unterfangens, der Park konnte nicht realisiert werden. Gut 100 Jahre später sollte er jedoch Wirklichkeit werden. Als Herzstück der „Natur in Pfaffenhofen 2017“ gelang die Umsetzung des damaligen Projekts als „Bürgerpark“.

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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