Angriff auf die Lachmuskulatur: Kabarettistische Krimilesung mit Jörg Maurer
Als einen Höhepunkt der Veranstaltungsreihe der Pfaffenhofener Lesebühne kündigte der Pfaffenhofener Stadtrat und Autor Reinhard Haiplik die Krimi-Lesung von Jörg Maurer an, der am Donnerstagabend im ausverkauften Festsaal des Rathauses seinen neuesten Alpenkrimi „Der Tod greift nicht daneben“ vorstellte. Damit hatte er keineswegs übertrieben.
Die Veranstaltung war Lesung und Kabarett zugleich. In den Kostproben, die Maurer aus seinem neuesten Roman rund um Kult-Ermittler Jennerwein zu Besten gab, schlüpfte er überzeugend in die Rollen seiner skurrilen Figuren. Mit authentischen Dialekten, verstellter Stimme und ausladender Gestik erweckte er sie buchstäblich zum Leben. Maurer riss die Zuschauer vom ersten Moment an mit und brachte sie immer wieder in den Genuss seines schauspielerischen Talents.
Für Begeisterung sorgte auch die mit viel Sprachwitz vorgetragene Erläuterung des Stilmittels „Cliffhanger“ – dem spannungsgeladenen, offenen Ende einer Erzählung – anhand seiner Ermittlergeschichte im Stile von Agatha Christie. Und viel Spaß machte auch das Ausschmücken einer Textpassage mit zahlreichen Adjektiven, um es wie einen Schicksalsroman klingen zu lassen.
Auch das Publikum wurde eingebunden. Die Zuhörer lieferten ihm zur Inspiration zusammenhangslose Satzfetzen, die Jörg Maurer geschickt in eine Mordszene einbettete.
Als er dann auch noch verschiedene Lesetypen in Szene setzte, in Textpassagen den Namen des Täters und der Tatwaffe durch lustige Geräusche austauschte und Fußball-Kommentare in Shakespeare-Manier vortrug, gab es kein Halten mehr. Die Fans des Bestseller-Autors lachten nun schon vor der eigentlichen Pointe und belohnten ihn am Schluss mit stürmischem Applaus.
Nach der Lesung nahm sich Jörg Maurer noch viel Zeit, um Bücher zu signieren und mit den Zuhörern zu sprechen.
Es war eine perfekte Mischung aus Lesung und Kabarett, bei der kein Auge trocken blieb.
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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