Bericht des Arbeitskreises Asyl auf der Mitgliederversammlung 2014 des IKVP
Vorstellung des Aufgabenfeldes und der Tätigkeiten des AK-Asyl
Den Arbeitskreis Asyl im Internationalen Kulturverein Pfaffenhofen, seine Hauptaufgaben und größten Probleme, stellte die AK-Leiterin Sabine Rieger in einer detaillierten Präsentation vor. Sie betonte: „Wir arbeiten bisher alle ganz ohne Aufwandsentschädigung, aber von ganzem Herzen gern – und Einzelne sogar bis zu 20 Stunden pro Woche!“ Der Arbeitskreis Asyl zählt insgesamt 33 Mitglieder, von denen 13 aktiv sind. Weitere Helferinnen und Helfer sind immer gern gesehen. Die meisten der ausschließlich ehrenamtlich tätigen AK-Mitglieder sind Deutsche, aber auch einige ehemalige Asylbewerber sind dabei sowie mehrere arabische Familien, die sich um Arabisch sprechende Asylbewerber kümmern. Als der Internationale Kulturverein im November 2012 den AK Asyl aus der Taufe hob, waren die ersten 21 Asylbewerber in Pfaffenhofen angekommen. Mittlerweile ist die Zahl auf 66 Flüchtlinge gestiegen, die aus Syrien, Pakistan, Afghanistan, Palästina, Nigeria, Tschetschenien, Ägypten und dem Irak stammen und in Bayern Zuflucht suchen. Hinzu kommen 28 anerkannte Asylanten, darunter mehrere Familien, die unbedingt Hilfestellung brauchen.
Problem Nummer eins, das den Asylbewerbern und auch ihren Betreuern zu schaffen macht, sind die fehlenden Sprachkenntnisse. Neun Monate lang haben die Asylbewerber keinen Anspruch auf Deutschunterricht, wobei der Landkreis Pfaffenhofen freiwillig 40 Unterrichtsstunden übernimmt. Ebenfalls neun Monate lang bekommen die Flüchtlinge keine Arbeitsgenehmigung. „Es ist ein Unding, den Leuten die Sprache vorzuenthalten“, meinte Sabine Rieger und fügte hinzu: „Die sind total motiviert, wenn sie kommen, aber dann zum Nichtstun verurteilt.“
Als weitere Probleme nannte die AK-Sprecherin u. a. den beengten Wohnraum (acht Quadratmeter pro Person), den fehlenden Anspruch auf einen Fernseher und die Beschlagnahmung ihres gesamten Vermögens bei der Einreise nach Deutschland „als Anzahlung für die folgende Unterbringung“. Der Arbeitskreis Asyl hat es sich zur Aufgabe gestellt, die Integration der Asylbewerber zu fördern, er sieht eine soziale Verpflichtung und will den Flüchtlingen helfen, ihre Lebensumstände zu verbessern. Ganz konkret nannte Sabine Rieger hier u. a. den Deutschunterricht – für Analphabeten ebenso wie für Akademiker –, die Begleitung zu Ämtern, Schulen, Ärzten usw., die Beschaffung von Fahrrädern, Fernsehern oder Wörterbüchern, außerdem soziale Kontakte, Besuche oder gemeinsame Unternehmungen, das Ermöglichen einer Teilhabe an Veranstaltungen oder sportlichen Angeboten. Hier zeigen sich mehrere Pfaffenhofener Vereine bespielhaft, wie z.B. der MTV mit seiner Fußballgruppe oder der kostenlosen Aufnahme von Asylbewerbern, der Alpenverein, der die Flüchtlinge kostenlos in der Kletterhalle trainieren lässt oder die Wasserwacht, die zum Schwimmen einlädt.
Der AK Asyl versorgt die Flüchtlinge mit wichtigen Informationen über ihre Rechte und Pflichten. Ganz wichtig ist hier auch eine Vermittlung zum Infobus in München, mit dem der Münchner Flüchtlingsrat und amnesty international die Asylbewerber gezielt auf ihre Anhörung beim Bundesamt vorbereiten, die für ihre Anerkennung als Asylanten quasi lebensnotwendig ist.
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