Ein Rückblick auf Weihnachtsfeiern im Wandel der Zeit
Geschenke, Musik und Unterhaltung zum Jahresausklang

Seit 1929 stellt die Stadt am oberen Hauptplatz einen Weihnachtsbaum auf.
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  • Seit 1929 stellt die Stadt am oberen Hauptplatz einen Weihnachtsbaum auf.
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Schon vor über 100 Jahren gehörte eine Bescherung mit Geschenken für Groß und Klein zum Weihnachtsfest. Zur Einstimmung auf die Weihnachtstage fanden in der Adventszeit musikalische und theatralische Veranstaltungen statt. Die städtischen Musikmeister und um das kulturelle Geschehen bemühte Bürger stellten schon im 19. Jahrhundert interessante Programme zusammen.

Kleidung, Uhren und Spielwaren auf dem Gabentisch
Geschenke gab es je nach Geldbeutel in allen Preislagen. Die Geschäftsleute empfahlen im Jahr 1870 neben Mänteln und Hosenträgern die beliebten Damen-, Cou-rier- und Reisetaschen. Auch Notizbücher, Nähnecessaires sowie Spazierstöcke und Regenschirme waren gefragt. Auf große Resonanz stießen elegante Taschenuhren und Regulatoren, die die Uhrmacher Buchner und Braun anboten. Kinder freuten sich über Drehkreisel, Schaukelpferde und Lebkuchen oder Schaumkonfekt.

Weihnachtliche Musik und Theateraufführungen
Die städtischen Musikmeister prägten im 19. Jahrhundert das musikalische Geschehen wesentlich mit. Einer von ihnen war Franz Xaver Altegger, der 1862 die Pfaffenhofener Singschule gründete und mit Konzerten seiner Absolventen die Vorweihnachtszeit ebenso bereicherte, wie die Mitglieder der 1847 gegründeten Liedertafel, die mehrstimmige Choräle darboten. Die „Gebrüder Finsterer & Collegen“ hatten als Nachfolger der Musikkapelle Karl Nast Märsche, Salonmusik, Walzer und Polka im Programm.
In zahlreichen Pfaffenhofener Lokalen fanden Theateraufführungen statt, die thematisch auf das Jahresende abgestimmt waren. Die Mitglieder des katholischen Gesellenvereins führten Stücke mit belehrendem und erheiterndem Inhalt auf, die stets ausverkauft waren. Über Zusatzvorstellungen musste die große Nachfrage gedeckt werden.

„Und Friede den Menschen auf Erden!“ – Weihnachten 1945
Das erste Weihnachtsfest nach dem Zweiten Weltkrieg fiel angesichts der herrschenden Not und der kritischen Versorgungslage sehr schlicht und bescheiden aus. Es gab Nüsse, eine Brotsuppe und selbstgebastelte Spielsachen. Der Christbaumschmuck bestand aus Stanniolpapier und die Geschenke finanzierten manche Familien über aufgesparte Wertmarken aus den damaligen
Nahrungsmittelzuteilungen.
Doch schon damals fanden erste Konzerte statt. Ein Höhepunkt in der Adventszeit war die Aufführung des „Messias“ von Georg Friedrich Händel in der Stadtpfarrkirche. Unter Mitwirkung auswärtiger Kräfte und eines 30 Mitglieder umfassenden Orchesters übernahm die Musikerin Erna Hufnagel den Orgelpart. Tanzveranstaltungen waren dagegen vom Ersten Advent an bis zum Dreikönigstag 1946 gänzlich verboten. Angesichts der herrschenden Not hielt die US-Militärregierung dies für unpassend. Doch wenige Jahre später feierten zahlreiche Pfaffenhofener Vereine mit eigenen Festen Weihnachten, sodass sich der Veranstaltungskalender bald wieder füllte. Es ging wieder aufwärts.

Frische Impulse in den „bunten 70ern“
In den 1970er Jahren brachten technische Neuerungen frischen Schwung in die Weihnachtszeit. 1973 organisierte der Gewerbeverein erstmals eine elektrische Weihnachtsbeleuchtung für die Geschäftshäuser am Hauptplatz. Die Bevölkerung nahm die großartige Stimmung auf dem Hauptplatz dankbar an. Mittlerweile gehört die zur Tradition gewordene Weihnachtsbeleuchtung – seit einigen Jahren mit hochwertigen Bildinstallationen – als fester Bestandteil zum Pfaffenhofener Weihnachtsgeschehen.

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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