Gollum zu Besuch in Pfaffenhofen - Andreas Fröhlich und Denis Scheck begeistern durch eine fesselnde und informative Lesung aus dem Hobbit

Zum Auftakt der Pfaffenhofener Winterbühne am Freitagabend veranschaulichten Andreas Fröhlich, die deutsche Synchronstimme von Gollum, und der TV-Literaturkritiker Denis Scheck ihre Erfahrungen und Erinnerungen rund um den Jugendroman „Der Hobbit“. Außerdem bekam das Publikum einen exklusiven Einblick in die Arbeit von Synchronsprechern und deren Regie.

In seinen Begrüßungsworten dankte der städtische Kulturreferent Steffen Kopetzky der Hallertauer Volksbank, die als Sponsor die Pfaffenhofener Winterbühne unterstützt, und freute sich zwei absolute Tolkien-Kenner im Festsaal des Rathauses begrüßen zu dürfen.

Denis Scheck eröffnete den Abend mit einem Plädoyer für den Eskapismus (Realitätsflucht), in dem er sich als Fantasy-Fan outete und verdeutlichte, dass er es hasse „wenn Menschen sagen, dass Fantasy keine Literatur sei“. Als Tolkien-Experte setzte er sich mit der Entstehung der Romane „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ auseinander und erklärte, dass Tolkien sich sehr für künstliche Sprachen und deren Erfindung interessierte. Seine Sprachen blieben aber blutleer und erst mit den Geschichten um Mittelerde „verwandelte sich etwas Totes in etwas Lebendiges“.

Andreas Fröhlich, der neben Gollum auch Edward Norton, John Cusack und Bob Andrews („Die drei ???“) seine Stimme leiht, erzählte lebhaft, wie er als Kind zum Hörspiel gelangte, wie er sich durch seine erste Synchronisation in dem Horrorfilm „Omen“ schrie und später bei der Synchronisation der „Herr der Ringe“-Filme selbst Regie führte. Die Bearbeitung eines solchen Stoffes war für ihn ein absolutes Highlight. Aber er merkte an, dass er für die lippensynchrone Übersetzung eineinhalb Wochen Zeit hatte, „unglaublich viel, wenn man bedenkt, dass ‚Titanic‘ in 48 Stunden übersetzt wurde“.

Als Andreas Fröhlich zur allseits bekannten Passage „Rätsel im Dunkeln“ ansetzte und mit angespannter Körperhaltung und verkniffenem Gesicht die krächzende Stimme des Gollum zum Besten gab, brach das begeisterte Publikum in spontanen Beifall aus und verfolgte aufmerksam, wie Bilbo Beutlin durch eine List die im Dunkeln lebende Kreatur Gollum um seinen Schatz, den Ring, beraubt.

Am Ende stand eine gelungene und durch die deutsche Stimme von Gollum sehr belebte Lesung, in der durch das Expertenwissen von Andreas Fröhlich und Denis Scheck auch viele Hintergrundinformationen vermittelt wurden.

Informationen zu dieser und allen weiteren Veranstaltungen der Winterbühne gibt es im Internet unter www.pfaffenhofen.de/winterbuehne und www.facebook.com/Pfaffenhofener.Winterbuehne