Pfaffenhofen 1912 - Was vor 100 Jahren Schlagzeilen machte
Bürgermeisterwechsel - Pflasterzoll - Kino und Finanzamtbau
Wechsel an der Spitze der Stadtverwaltung
Zu Beginn des Jahres 1912 verstarb der bisherige Bürgermeister und Hutmacher Karl Rieder, der seit 1907 amtiert hatte. Ihm folgte Brauereibesitzer Johann Amberger, der bis 1919 die Geschicke der Stadt leitete und sie durch den Ersten Weltkrieg (1914-1918) führen musste.
Städtische Maut für Fuhrwerke und die ersten "Schnauferl"
Der Verschleiß der städtischen Straßen, die noch nicht geteert, sondern bestenfalls gepflastert waren, nahm durch den regelmäßigen Verkehr bisher ungekannte Ausmaße an. Insbesondere das "rücksichtslose Durchrasen der Automobile" machte die Einführung einer Pflasterzollordnung nötig, die Fuhrwerke und "leergehende" Pferde, insbesondere aber die Halter der aufkommenden Automobile mit einer Abgabe belegte. Über die Einnahmen sollte das Straßennetz Pfaffenhofens instand gehalten werden. Erst 1922 wurde der Pflasterzoll aufgehoben.
Anfang der Kinoära in Pfaffenhofen
Im Juni 1912 nahm die ersten Kinos in Pfaffenhofen ihren Betrieb auf. Nahezu zeitgleich eröffneten beim "Kramerbräu" (Sonnenstraße) und beim damaligen Schmied Kappelmeier (Ingolstädterstraße 17) zwei Kinos, von denen das erste jedoch nach wenigen Wochen schließen musste.
Das "Kinotheater" von Peter Tacho wurde zur dauerhaften Einrichtung, die später durch Eduard Fiessmann und den vielen Pfaffenhofenern noch in Erinnerung gebliebenen "Bewi" Breitner fortgeführt wurde.
Ein neues Finanzamt in Pfaffenhofen
Die Reform des Steuerwesens machte in Pfaffenhofen den Neubau eines "Rentamts", wie die Finanzämter bis 1919 hießen, notwendig. Auf dem "Amberger Anger, dem früheren Turnplatz des MTV an der Kellerstraße, entstand 1912 der Neubau, der bis 2004 Dienstgebäude des Finanzamts blieb.
Autor:Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen |
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