Der Tod gehört zum Leben
Der Hospizverein Pfaffenhofen e.V. stellt sich vor
„Es ist nicht der Tod, es ist das Sterben, das mich beunruhigt“ – der Philosoph Michel Eyquem de Montaigne formuliert in aller Kürze, was Menschen am Ende ihres Lebens häufig bewegt: die Angst vor Schmerz und Leid, die Angst vor dem Alleinsein. Seit über 25 Jahren setzt der Hospizverein Pfaffenhofen genau hier mit seiner ehrenamtlichen Arbeit an. In der Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden.
Die Hospizbewegung möchte Mut machen, das Sterben und den Tod als Teil unserer Existenz anzunehmen, statt sie zu tabuisieren. Den Prozess des Sterbens begleiten, ihn nach dem Willen des Sterbenden selbstbestimmt und würdevoll gestalten, so lautet das Ziel unseres Vereins. Gemäß der Überzeugung Cicely Saunders: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben“.
Seit 1994 ist der Hospizverein Pfaffenhofen nunmehr aktiv und bietet mittlerweile im Landkreis eine breite Palette an Diensten an: Die Beratung und ambulante Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen und ihrer Angehörigen, verschiedene Trauerangebote für Erwachsene sowie für Kinder, Beratungen zur Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht, Hospiz- und Trauerbegleiterschulungen, Fortbildungen und Vorträge sowie eine breite Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit externen Referenten zu unterschiedlichen Themen. 28 Jahre nach Gründung des Vereins ist es gelungen, eine flächendeckende palliative und hospizliche Versorgung der Stadt und des Landkreises mit aufzubauen. Lange bemühte sich der Hospizverein um den Aufbau einer Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung. Seit nunmehr sieben Jahren können wir eng mit dem SAPV der Region 10 zusammenarbeiten und schwerstkranken Menschen den Aufenthalt zu Hause bis zum Tod ermöglichen. Seit Oktober 2019 konnte der palliativmedizinsche Dienst in der Ilmtalklinik ebenfalls als einer unser Netzwerkpartner seine Arbeit aufnehmen. Seit Februar diesen Jahres gibt es eine Außenstelle des Hospizvereins im alten Rathaus in Jetzendorf.
Derzeit unterstützen und begleiten ca. 60 ehrenamtliche HospizbegleiterInnen schwerkranke Menschen und ihre Angehörigen zu Hause, im Pflegeheim und im Krankenhaus. Sie sind die tragende Säule der Hospizarbeit. Organisiert werden die Einsätze inzwischen von drei hauptamtlichen Koordinatorinnen. Ihnen obliegt auch die Schulung und Betreuung der Ehrenamtlichen, ohne die die Hospizarbeit nicht möglich wäre. Unsere entlastenden Angebote greifen eigentlich lange vor den letzten Tagen, leider melden sich aber viele Angehörige erst viel zu spät. Deshalb wollen wir immer wieder die Gelegenheit nutzen, um die Betroffenen zu ermutigen, sich frühzeitig an uns zu wenden. Denn Hospiz bedeutet Dasein für den anderen auf dem Weg hin zum Ende und mit wohlwollender Unterstützung kann dieser Weg bei allem Schmerz leichter gangbar werden.
Im Herbst diesen Jahres startet eine neue Hospizbegleiterschulung. Dazu ist am 30.06.2022 um 19:30 Uhr eine Infoveranstaltung in unseren Räumlichkeiten geplant.
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