Führungswechsel nach über 30 Jahren: Stefan Stolz beerbt Willi Geiger als Uttenhofener Feuerwehrvorstand

Alle Hände voll: Nach über 30. Jahren als 1. Vorstand der Uttenhofener Feuerwehr wurde Willi Geiger verabschiedet – das kleinste Präsent war dabei die größte Würdigung, nämlich die Ernennung zum Ehrenvorstand.
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Uttenhofen (ind) Eine Ära ging zu Ende: Nach mehr als 30 Jahren übergab Willi Geiger das Amt des 1. Vorsitzenden der Freiwilligen Feuerwehr Uttenhofen-Affalterbach-Gundamsried-Walkersbach in die Hände des bisherigen 2. Kommandanten Stefan Stolz. Die unmittelbare Verleihung des Titels „Ehrenvorstand“ an Willi Geiger war ob dessen jahrzehntelangen beständigen ehrenamtlichen Engagements eine Selbstverständlichkeit. Dass die kleine Ortsteilwehr eine überaus gesunde Struktur besitzt und im nördlichen Stadtgebiet wertvolle aktive Dienste leistet, sollte auf der Jahreshauptversammlung jedoch ebenso Erwähnung finden und wurde von den Ehrengästen in deren Grußworten gewürdigt.
89 Mitglieder und zahlreiche Ehrengäste fanden den Weg zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Uttenhofen, der Saal im Gasthaus Neumeir (Alter Wirt) war gut gefüllt. Nach dem gemeinsamen Essen rief der scheidende Vorstand Willi Geiger zunächst zum Gedenken an die beiden verstorbenen Vereinsmittglieder des vergangenen Jahres auf, Ehrenkommandant Josef Kettner und Alfons Schreistetter. Erfreut zeigte sich Geiger über eine Mitgliedermehrung von 181 auf 187, die hauptsächlich auf Neuzugänge in der Jugendgruppe zurückzuführen ist. Stattliche 68 Mitglieder versehen aktiven Feuerwehrdienst. Im seinem Rückblick auf die gesellschaftlichen Aktivitäten im letzten Jahr erwähnte Geiger insbesondere die Floriansmesse, die Fronleichnamsprozessionen, die Kriegerjahrtage, das eigene Gartenfest und das BCU-Sportfest. In eigener Sache ließ Willi Geiger kurz die mehr als 30 Jahre seiner Vorstandstätigkeit Revue passieren: 3 Löschfahrzeuge habe er „erlebt“, Bau und Einweihung eines neuen Feuerwehrhauses und zwei Großveranstaltungen (Fahnenweihe 1987 und 125jähriges Gründungsfest 2002). Geigers besonderer Dank ging in diesem Zusammenhang an die Mitglieder seiner Vorstandschaft, die es möglich gemacht hatten, dass „aus einer kleinen Dorffeuerwehr eine anerkannt schlagkräftige Ortsteilwehr wurde“. Insbesondere erwähnte Willi Geiger den kürzlich verstorbenen Ehrenkommandanten Josef Kettner und seine Schriftführerin Angelika Stolz – mit beiden hatte er über 25 Jahre zusammengearbeitet.
Kommandant Martin Braun blickte auf ein Jahr zurück, das „keinesfalls wie jedes andere“ von Einsätzen geprägt war: Spektakulärer Start war der Brand der Fischerhütte am 13. Januar, und neben weiteren Einsätzen bei Bränden, Verkehrsunfällen und zur Hilfeleistung setzte das Juni-Hochwasser der Statistik die Krone auf. In Summe leistete die Freiwillige Feuerwehr Uttenhofen 65 Einsätze im Jahresablauf, davon alleine 35 beim Hochwasser - in Wechselschichten mit 47 aktiven Kameraden. Natürlich ist für optimale Einsatzfähigkeit auch Ausbildung und Ausrüstung von Bedeutung. So absolvierten die Uttenhofener Floriansjünger in Summe über 1.600 Übungsstunden im vergangenen Jahr. Die Beschaffung eines Defibrillators (AED) komplettierte die Erste-Hilfe-Ausrüstung der Uttenhofener Wehr, und das Feuerwehrhaus erhielt einen neuen Anstrich.
In Uttenhofen war es lange bekannt, dass Willi Geiger nach der soeben abgelaufenen Amtsperiode den Vorstandssessel räumen würde. Es ist aber auch ein ungeschriebenes Gesetz im kleinen Ortsteil, dass scheidende Vereinsfunktionäre um ihre Nachfolge Sorge tragen. So waren die Neuwahlen auch bei der Feuerwehr bestens vorbereitet und nur noch eine Formalie: Im Amt des 2. Kommandanten folgte Christoph Kaindl auf Stefan Stolz. Angelika Stolz legte nach 25jähriger Tätigkeit als Schriftführerin den Kugelschreiber aus der Hand, ihr folgte Thomas Dietrich nach. Letztlich in ihren Ämtern bestätigt wurden 2. Vorstand Josef Mayer, 1. Kommandant Martin Braun und Kassier Michael Obermaier. Im Rahmen von Ernennungen wurde Christoph Steins wiederum als Jugendwart eingesetzt, neuer zusätzlicher Jugendwart ist Kay Wulf. Zu Kassenprüfern wurden Michael Thalmeier und Max Greißl bestellt. Letztlich konnte Lukas Stolz zum Oberfeuerwehrmann befördert werden, und aus der Feuerwehrjugend wurden Peter Bergmann, Tobias Groß, Felix Heinrich und Jörg Martin in die Gruppe der Aktiven übernommen.
Die scheidenden Vorstandsmitglieder Willi Geiger und Angelika Stolz wurden von ihrer Wehr mit Gutscheinen für Aufenthalte im Feuerwehr-Erholungsheim in Bayerisch Gmain bedacht – nach mehr als einem Vierteljahrhundert ehrenamtlicher Aktivität sicher eine prima Idee. Blumen, Sachgeschenke und lobende Worte rundeten die Verabschiedungen ab, bevor die Versammlung mit dem Wahlspruch der Feuerwehr schloss: „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr!“

Alle Hände voll: Nach über 30. Jahren als 1. Vorstand der Uttenhofener Feuerwehr wurde Willi Geiger verabschiedet – das kleinste Präsent war dabei die größte Würdigung, nämlich die Ernennung zum Ehrenvorstand.
Die neue Vorstandschaft der Freiwilligen Feuerwehr Uttenhofen-Affalterbach-Gundamsried-Walkersbach mit Ehrengästen (von links nach rechts): 2. Kommandant Christoph Kaindl, 1. Kommandant Martin Braun, Kassier Michael Obermaier, 1. Vorstand Stefan Stolz, Jugendwart Christoph Steins, Schriftführer Thomas Dietrich, Ehrenvorstand Willi Geiger, Kreisbrandinspektor Franz Schwarzer, 2. Vorstand Josef Mayer, Kreisbrandmeister Roland Seemüller und 2. Bürgermeister Albert Gürtner.
Autor:

Wolfgang Inderwies aus Pfaffenhofen

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