Neuer Wirtschaftsansatz berücksichtigt Gemeinwohl
Vor wenigen Monaten gründete sich in der Kreisstadt auf Initiative des Energie- und Solarvereins eine Initiative zur Gemeinwohlökonomie. Die Pioniergruppe lud in den Festsaal des Rathauses, um den etwas sperrigen Begriff zu erklären und eine Gemeinwohlbilanz am Beispiel einer Bank vorzustellen sowie zu diskutieren.
Zur Pfaffenhofener Initiative gehören unter anderem die WSP, die Bürgerenergiegenossenschaft und die Stahl GmbH. Markus Käser, Wirtschaftsreferent und ebenfalls in der Initiative begrüsste die rund 35 Gäste im Rathaussaal. Er stellte klar „Bürger, Kommunen und Unternehmen sind gleichermaßen von dem Thema betroffen“.
Bei diesem neuen Wirtschaftsmodell jenseits von Kapitalismus und Sozialismus spielt nicht nur der Profit eine Rolle, sondern auch das Gemeinwohl.
Markus Käser machte auch klar: Gemeinwohl ist bereits in der Bayerischen Verfassung verankert!
Einer der Initiatoren der Idee, der Österreicher Christian Felber, sprach bereits auf der letzten EFA (Energie für alle) in Pfaffenhofen und stieß auf sehr positive Resonanz.
Als ersten Schritt lud nun die Pfaffenhofener Gruppe Thomas Fischer von der Spardabank München als Referenten ein, der die Gemeinwohl-Bilanz seines Unternehmens vorstellte.
Andreas Herschmann, Vorsitzender des Energie- und Solarvereins erklärte vorab die Grundlagen der Gemeinwohlökonomie, die auf allgemeinen Grundwerten wie Vertrauen, Kooperation und Menschenrechten basiert. Es handelt sich um kein Dogma, keine feststehende Theorie, sondern um offene, demokratische Grundlagen und ein lebendiges System.
Bei einer Gemeinwohlbilanz können Unternehmen aller Art, aber auch Kommunen maximal 1.000 Punkte erreichen, die nach festegelegten Kriterien und in ganz unterschiedlichen Bereichen von Ökologie über gleichen Verdienst für Männer und Frauen bis Mitwirkung vergeben werden. Natürlich ist es für Firmen im ökologischen Bereich leichter, eine höhere Punktzahl zu erlangen.
Thomas Fischer stellte auf verständliche Art dar, dass sich die Arbeit einer Bank und Gemeinwohl keineswegs ausschliessen, dass es aber auch Kommunikation und Offenheit erfordert, um die nötige Unterstützung von Mitarbeitern und Kunden zu erfahren.
Fabian Stahl ist einer der ersten, der in Pfaffenhofen für seine Firma Stahl GmbH eine Gemeinwohlbilanz anstrebt. Markus Käser machte deutlich, dass dies auch eine Möglichkeit für Kommunen ist. Derzeit beteiligen sich weltweit bereits 3.000 Firmen und Kommunen an dem Projekt und erstellen entsprechende Bilanzen.
Für Pfaffenhofen möchte die Initiative weitere Informationen anbieten.
Autor:Energie- und Solarverein Pfaffenhofen e.V. (ESV) aus Pfaffenhofen |
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