Neuer Wohnraum für Obdachlose

Die Stadt Pfaffenhofen will neuen Wohnraum für Obdachlose schaffen und die bestehende Unterkunft an der Ingolstädter Straße 73 erweitern. Bereits im November hatte der Stadtrat beschlossen, in direkter Nachbarschaft des Obdachlosenheims einen Erweiterungsbau zu errichten. In seiner nichtöffentlichen Sitzung am 18. Februar vergab der Stadtrat unter dem Vorbehalt einer Förderzusage jetzt einstimmig die General-unternehmerleistungen für den Neubau an die Zimmerei Roßner, die mit rund 1,23 Mio. Euro das wirtschaftlichste Angebot abgegeben hatte. Vorgesehen sind zwei zweigeschossige Baukörper in Holzbauweise mit einem Laubengang. Eines dieser neuen Gebäude ist für Einzelpersonen vorgesehen, das zweite bleibt Familien mit Kindern vorbehalten. Mit den Planungsleistungen soll umgehend begonnen werden und sobald die letzten Mieter ausgezogen sind, die noch auf dem Gelände wohnen, sollen die Abbruch- und Bauarbeiten erfolgen. Ein Mieter konnte mit Unterstützung der Stadtverwaltung bereits eine neue Wohnung beziehen und auch die zweite Mietpartei bekommt eine städtische Wohnung zur Verfügung gestellt.

In einem zweiten, ebenfalls einstimmig gefassten Beschluss legte der Stadtrat die Vorgehensweise für die künftige Unterbringung bzw. Aufteilung von Obdachlosen fest. Demnach sollen Einzelpersonen weiterhin im bestehenden Obdachlosenheim einquartiert werden, während der Neubau vor allem obdachlos gewordenen Familien mit Kindern und älteren Menschen ein Dach über dem Kopf bieten soll. Künftig werden also auch Familien, die durch Zwangsräumungen obdachlos geworden sind, nicht mehr in städtischen Sozialwohnungen untergebracht, sondern in der neuen Unterkunft. Damit stehen diese Wohnungen dann wieder dem sozialen Wohnungsmarkt zur Verfügung.

Die bestehende städtische Obdachlosenunterkunft in der Ingolstädter Straße konnte im Februar 2010 in Betrieb genommen werden und verfügt derzeit über zwölf Zimmer, die in der Regel jeweils von zwei Personen bewohnt werden. Je zwei Zimmer haben eine gemeinsame Küche und ein Bad. Zudem gibt es noch eine Familieneinheit mit 1,5 Zimmern und eigenem Bad sowie eigener Küchenzeile. Zwischenzeitlich sind bereits mehrere Zimmer dauerhaft belegt. Und die aktuelle Entwicklung zeigt, dass die Anzahl der Zwangsräumungen steigt – vor allem bei Familien – und daher ein erhöhter Bedarf an Unterkünften entsteht. So werden derzeit elf städtische Sozialwohnungen von zwangsgeräumten Familien bewohnt.
Die Zahl der obdachlosen Personen wird voraussichtlich auch aufgrund der Flüchtlingssituation weiter steigen. Anerkannte Asylbewerber und Familiennachzügler, die aus der Flüchtlingsunterkunft ausziehen, werden künftig den Druck auf den sozialen Wohnungsmarkt noch erhöhen.

Über die reine Unterbringung hinaus übernimmt die Stadt Pfaffenhofen auch für die sozialpädagogische Betreuung der Obdachlosen durch einen Mitarbeiter der Caritas die Personalkosten (Arbeitgeberaufwand) für wöchentlich 15 Stunden Arbeitszeit. Wie weit dieser Betreuungsumfang mit Belegung des Neubaus künftig noch ausreicht, muss sich zeigen. In jedem Fall ist es der Stadt ein Anliegen, den Obdachlosen ganz konkrete Unterstützung zu geben, damit sie möglichst schnell Fuß fassen und wieder eine andere Wohnung finden.

Die Zusammenarbeit mit dem Sozialpädagogen der Caritas und dem Verein SKM hat sich gut bewährt. Der Verein SKM leistet eine jährliche finanzielle Unterstützung von 2.000 Euro und organisiert Ausflüge, Veranstaltungen und Projekte, wie z. B. eine Weihnachtsfeier, das Aufstellen eines Christbaums vor der Unterkunft und Geschenke.

Autor:

Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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