Pfaffenhofen auf dem Siegertreppchen - Deutscher Nachhaltigkeitspreis geht nach Aschaffenburg
Top 3 in der Kategorie „Städte mittlerer Größe“ und Top 5 beim „Sonderpreis Digitalisierung“ – einen doppelten Erfolg konnte Pfaffenhofen beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis bereits verbuchen. Denn die Nominierungen allein sind schon eine große Bestätigung für die 26.000 Einwohner starke Stadt. Der finale Sieg blieb jedoch leider aus. Die Stadt Aschaffenburg konnte hier die Expertenjury überzeugen und darf sich nun als „Deutschlands nachhaltigste Stadt mittlerer Größe 2020“ betiteln. Beim „Sonderpreis Digitalisierung“ darf Pfaffenhofen noch hoffen. Dieser wird erst im Rahmen des 12. Deutschen Nachhaltigkeitstages am 21. November in Düsseldorf bekanntgegeben und verliehen.
Wirklich enttäuscht ist man im Pfaffenhofener Rathaus nicht, vielmehr überwiegt die Freude über die Nominierung für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. „Wir mussten uns dieses Mal in einer anderen Gewichtsklasse messen. Größere Städte haben häufig noch bessere Voraussetzungen, um Projekte zu realisieren“, erläuterte Nachhaltigkeitsmanager Dr. Peter Stapel. Mit über 70.000 Einwohnern kann die kreisfreie Stadt Aschaffenburg in Sachen Nachhaltigkeit einiges bewegen. Da sie die Zuständigkeiten von Gemeinde und Landratsamt innehat, kann sie im Gegensatz zu Pfaffenhofen viele Projekte in Bereichen wie Abfallwirtschaft oder Integration direkt umsetzen. Ebenfalls unter den Top 3 befindet sich die Stadt St. Ingbert im Saarland mit knapp 38.000 Einwohnern.
Im Jahr 2013 stand Pfaffenhofen in der Kategorie „nachhaltigste Kleinstadt“ ganz oben auf dem Siegertreppchen – damals noch mit rund 24.000 Einwohnern. Die erneute Nominierung sechs Jahre später zeigt, dass sich die Stadt in Sachen Nachhaltigkeit positiv weiterentwickelt hat. So wurden zahlreiche Aktivitäten in Sachen Klimaschutz in Gang gesetzt und auch der kostenlose Stadtbus ist ein starkes Argument. Außerdem war für die jetzige Nominierung mit ausschlaggebend, dass Pfaffenhofen sich 2017 zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 auf kommunaler Ebene bekannt hat. Getreu dem Motto „Guter Boden für große Vorhaben“ wird mit der „Bodenallianz“ nachhaltige und pestizidfreie Landwirtschaft gefördert. Ziel ist eine Verdreifachung der ökologisch und naturnah bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen. Des Weiteren hat sich die Stadt gemeinsam mit den Nachbargemeinden Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster im April 2019 zur Öko-Modellregion „Pfaffenhofener Land“ zusammengeschlossen. „Hier gehen wir schon über die Stadtgrenzen hinaus und werden auch in Zukunft unsere Maßnahmen beim Thema Nachhaltigkeit weiter ausbauen“, erklärte Bürgermeister Thomas Herker.
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