Resilienzförderung - Kindergarten Maria Rast stellt gelungenes Projekt vor
Die Förderung der Resilienz – also der inneren Widerstandskraft – hat sich der Kindergarten Maria Rast in Niederscheyern in den letzten Monaten besonders gewidmet. Da ging es darum „Nein“ sagen können, aber auch, sich seiner Gefühle bewusst zu werden und diese auch auszudrücken. Und auch die Erfahrung, dass Gemeinschaftserlebnisse ohne Leistungsdruck das soziale Miteinander stärken, durften die Kinder – und mit ihnen das ganze Team – machen.
Einen Eindruck von dem erfolgreichen Projekt vermittelten Kindergartenleiterin Angela Bauer und ihre Mitarbeiterinnen mit einer Ausstellung und zur Eröffnung kamen zahlreiche interessierte Gäste, darunter eine Mitarbeiterin des Sozialministeriums, die Vizepräsidentin des BLLV, eine Vertreterin der Stiftung SehnSucht, der 2. Bürgermeister sowie Vertreter der Stadt und des Stadtrats, die Rektoren der Grundschulen und der Rektor der Fachakademie, die Leiterinnen der Kindertagesstätten, der Erziehungsberatung und der Frühförderstelle sowie der Elternbeirat.
In den darauf folgenden Tagen hatten die Eltern und Geschwister, Omas und Opas die Möglichkeit, sich von ihren Kindern durch die Ausstellung führen zu lassen und die gefilmten Rollenspiele gemeinsam anzusehen.
Initiiert worden war das Projekt von Julia Richter (21) aus Fahlenbach, die an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Eichstätt studiert und seit September im Rahmen ihrer fünfjährigen Ausbildung zur Erzieherin ein einjähriges Berufspraktikum im Kindergaren Maria Rast absolviert.
„Komm erzähl mir was“ heißt das Jahresthema des Niederscheyerer Kindergartens. Damit wollen die Erzieherinnen den Kindern das Gefühl geben, dass sie ihnen wichtig sind und man ihnen die Zeit und den Raum gibt, um zu erzählen und zuzuhören. Gleichzeitig sollen die Mädchen und Buben Möglichkeiten haben, um das, was sie gehört haben, auch verarbeiten zu können. So lernten die Kinder drei Märchen kennen und diese Geschichten vom Rumpelstilzchen, vom Aschenbrödel und von Brüderchen und Schwesterchen durften sie intensiv, ganzheitlich und mit allen Sinnen erfahren.
Dazu gehörte das Hören und Nachspielen, die direkte Auseinandersetzung mithilfe von Fragen oder das Gestalten mit verschiedenen passenden Materialien. Außerdem gab es ein fortlaufendes Kunstprojekt, bei dem Leinwände gestaltet und gruppenübergreifende Rollenspiele gefilmt wurden.
Selbst in ihrem ganz individuellen Spiel im Garten oder auch in der Bauecke verarbeiteten die Mädchen und Buben die Geschichten weiter, wie die Erzieherinnen feststellten: „Wir hatten noch nie so viele Ausritte und auch noch nie so viele Hochzeiten“, erzählt die Kindergartenleiterin. Aber die Kinder haben die Märchen nicht nur nachgespielt, sie haben auch eigene fantasievolle Geschichten erfunden und gemalt, die sie dann ihren Erzieherinnen „diktierten“. Aus diesen eigenen Geschichten entstand so ein mehrseitiges Heftchen.
„Jedes Märchen stärkt die Kinder auf eigene Art und Weise“, weiß Angela Bauer, denn es werden nicht nur die Eigenständigkeit, das Selbstvertrauen, die Kreativität und Fantasie angeregt, sondern auch die Gemeinschaftsfähigkeit, das Miteinander und das Füreinander da sein. So meinte eines der Kinder ganz selbstbewusst: „Ich bin ich – und das ist auch gut so!“ Und eine Fünfjährige erklärte: „Zusammen ist man so stark, da hält man sich ganz fest an der Hand. Ich kann dann auch mal die Augen zumachen. Dann ist es dunkel, aber ich hab trotzdem keine Angst!“
Autor:Haus für Kinder Maria Rast aus Pfaffenhofen |
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