Tierschutzverein Pfaffenhofen besuchte Gut Aiderbichl
Kein Gekläff, kein Gezänk.
Der Tierschutzverein Pfaffenhofen besuchte das Gut Aiderbichl
„Ganz ehrlich“, sagt Jutta aus Schrobenhausen, „ich bin nicht esoterisch. Aber dieser Ort strahlt tatsächlich eine unglaubliche Ruhe und Friedfertigkeit aus.“ Jutta ist zum ersten Mal auf Gut Aiderbichl, das als Arche gilt für abgeschobene, kranke, nicht mehr ‚brauchbare‘ Tiere. Sie streichelt einen herumlaufenden Esel. Neben Jutta knabbert eine Ziege an einem Heuhaufen, und hinter den beiden läuft eine Kuh vorbei – ebenfalls ohne Strick oder Kette. Zwischen den Tieren wuseln Hunderte Menschen.
Heute sind es besonders viele Besucher. Der Grund für den Ansturm ist ein Patentreffen im Gut Aiderbichl bei Salzburg. Tier und Mensch scheinen sich auf wundersame Art zu verstehen und zu vertrauen. Es gibt kein Gezänk. Die Besucher dürfen eigene Hunde mitbringen aufs Gelände. Unglaublich, trotz des allgemeinen Gewoges gibt es kein Gekläff, nicht einmal von den kleinen Wadlbeißern, die die Besucher dabei haben, und die meist besonders vorlaut sind.
Der Tierschutzverein Pfaffenhofen hatte zu dem Ausflug nach Aiderbichl eingeladen, und das zu einem günstigen Preis: „Das Gut kam uns mit ermäßigten Eintrittspreisen entgegen, ein Pfaffenhofener Reiseunternehmer unterstützte die Fahrt ebenfalls großzügig“, sagt Manuela Braunmüller, die Vorsitzende des Tierschutzvereins. „Wie erwartet waren die Plätze in kurzer Zeit ausgebucht“.
Jetzt stehen fünfzig Besucher aus Pfaffenhofen und Umgebung im Halbkreis um Manuela. Manuela ist eine Aiderbichl-Mitarbeiterin und erzählt von den Schicksalen der Tiere. Sie erklärt die Philosophie von Gut Aiderbichl. Einer der Grundsätze: „Wenn ein Tier erst einmal durch das Tor von Gut Aiderbichl gegangen ist und dieses Tor sich hinter ihm geschlossen hat, darf es den Rest seines Lebens bei uns verbringen. Egal, was passiert.“
Merkwürdig. Mensch und viele unterschiedliche Tierarten verstehen sich auf dem Gelände auf wundersame Weise. Michael Aufhauser hat Gut Aiderbichl vor mehr als 10 Jahren gegründet, mittlerweile gibt es mehr als zwei Dutzend Aiderbichl-Ableger. Einen weiteren Grundsatz erklärt Aufhauser persönlich: „Wir haben Tausende Tiere auf unseren Gütern aufgenommen. In keinem Gut gibt es auch nur einen einzigen Stock, mit dem wir unsere Tiere züchtigen wollten oder könnten.“
Aufhauser: „Immer wieder wird behauptet, wir scheffeln Geld. Das ist nicht wahr. Wenn heute einer der vielen Prominenten, die uns unterstützen, bei uns zu Besuch und zum Essen vorbeikommt, dann kochen wir selbst. Das kostet dann 10 Euro pro Person anstelle der rund 100 Euro, die ein Catering-Unternehmen in Rechnung stellen würde. Dadurch sparen wir 90 Euro, die kommen vollständig unseren Tieren zugute.“
Man muss aber nicht weit fahren, um Not und Elend bei Tieren zu begegnen. Ein kurzer Ausflug in die Tierherberge Pfaffenhofen genügt. Manuela Braunmüller am Schluss der Reise: „Gut Aiderbichl hat aufgrund seiner finanziellen Mittel die Möglichkeit, seine Tiere dauerhaft zu behalten. Die Hauptaufgabe des Tierschutzvereins Pfaffenhofen liegt dagegen darin, Tiere entweder an ihre Besitzer zurückzugeben oder an neue Plätze zu vermitteln. Letztlich geht es aber beiden Institutionen um das Wohl der Tiere. Das eint uns. Wir hoffen, dass wir unsere Gäste motivieren konnten, auch einmal bei uns an der Weiberrast vorbeizuschauen. Auch der Tierschutzverein Pfaffenhofen ist stets auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Und viele unserer Tiere brauchen ebenfalls dringend Paten.“
Autor:Tierschutzverein Pfaffenhofen und Umgebung e.V. aus Pfaffenhofen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.