Geschafft! Das Bürgerwindrad im Lustholz kann gebaut werden.
Die Klagefrist für Betroffene des Bürgerwindrades im Lustholz bei Uttenhofen ist ohne Einwände abgelaufen. Die Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Pfaffenhofen eG kann so bereits im Frühjahr mit dem Bau des Bürgerwindrades beginnen. Im Frühjahr 2016 soll die Anlage mit einer Höhe von 199,5 Metern und 2,4 MW Leistung fertiggestellt sein.
Den Bauantrag für das 1. Bürgerwindrad Pfaffenhofen hatte die Bürgerenergie Genossenschaft Pfaffenhofen nach rund 1,5 Jahren Vorbereitung im August 2014 gestellt. Die Genehmigung durch das Landratsamt Pfaffenhofen wurde am 19.11.2014 erteilt. Innerhalb der darauffolgenden vierwöchigen Frist gab es keine Klage seitens betroffener Bürger. “Ein Windrad für alle! Jetzt kann es losgehen. Dieses Bürgerwindrad ist ein Wahrzeichen für gelungene Energiewende und Bürgerbeteiligung. Wir haben mit diesem Projekt in Pfaffenhofen einen großen Schritt in Richtung Energiewende getan”, freut sich Vorstand der BEG, Andreas Herschmann, der auch als Energiereferent im Pfaffenhofener Stadtrat sitzt. Auch Thomas Gmeiner, der in unmittelbarer Nachbarbarschaft der Anlage wohnt und eine Klage öffentlich angekündigt hatte, hat nun letztlich davon abgesehen: “Meine größte Sorge war der Schattenwurf. In mehreren Ortsbegehungen und Gesprächen mit dem Vorstand der BEG habe ich mich selbst davon überzeugt, dass das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leistet und damit für die Allgemeinheit unverzichtbar ist.”
Das Projekt Bürgerwindrad konnte im Allgemeinen stets großen Rückenwind aus der Bevölkerung für sich verbuchen. Nach der Präsentation der Projektdetails im Oktober im Rahmen des EFA Energiewendekongress im Stockerhof, konnten Bürger sofort Anteile zeichnen, bzw. für sich reservieren.
“Über Beteiligungen werden Energieprojekte zu Bürgerprojekten, mit denen sich die Menschen identifizieren können. Insgesamt über 230 Genossenschaftsmitglieder wollen sich mit Darlehen zwischen 1000 und 120000 Euro beteiligen.
Es machen so also nicht die Stromkonzerne und Großinvestoren den großen Profit, sondern die Bürgerinnen und Bürger profitieren selbst von ihrer Anlage. Sie stellen dabei als Darlehensgeber der Genossenschaft Kapital für eine bestimmte Zeit mit einem festen Zinssatz zur Verfügung und werden gleichzeitig Mitbesitzer der Anlage”, erläutert stv. Vorstand Fabian Stahl.
Die Zeichnungsphase für persönliche Anteile ist bereits seit 30.11. abgelaufen.
Ab Inbetriebnahme Windenergieanlage, spätestens im Frühjahr 2016, wird dann bei einer Laufzeit von derzeit 20 Jahren jährlich eine Rendite zwischen 3 % bis 4 % plus 1/19 der Darlehenssumme ausbezahlt. Insgesamt sind so rund 2 Millionen Euro Bürgeranteile zusammengekommen. Die restliche Bausumme in Höhe von 2,9 Millionen wird durch günstige Kredite regionaler Banken finanziert.
„Wir wollen, dass die Wertschöpfung auch für unsere Energie vor Ort bleibt. Energiekonzerne sind aus geschäftlichen Gründen nicht ernsthaft an der Energiewende interessiert. Deshalb nehmen wir das selber in die Hand und bringen Lösungen anstatt nur davon zu reden”, so Andreas Herschmann.
Infos und Dokumente zum Download im Web unter www.buergerwind-paf.de.
Autor:Bürgerenergie im Landkreis Pfaffenhofen eG aus Pfaffenhofen |
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