mehr als 400 Einsätze und 10.000 Stunden
Generalversammlung der Feuerwehr
Die Generalversammlung 2024 der Freiwilligen Feuerwehr Pfaffenhofen wurde von Karl-Heinz Denk, dem ersten Vorstand, eröffnet. In einer herzlichen Begrüßung dankte er dem Bürgermeister, zahlreichen Ehrengästen und befreundeten Hilfsorganisationen für ihr Erscheinen. Besonders bewegend war der Auftakt mit einer Gedenkminute für die verstorbenen Kameraden, darunter der bedauerliche Verlust von Bernhard Summerer, einem stets hilfsbereiten Feuerwehrkameraden der Mitten aus der Mannschaft und seiner Familie gerissen wurde. Auch Schutz Walter, der mit 98 Jahren verstorben ist und Ehrenmitglied des Vereins war, wurde als besonderes Original der Feuerwehrfamilie gewürdigt, der sich insbesondere im Dienst der Oldtimer verdient gemacht hatte.
Nach diesem bewegenten Beginn folgte der Jahresrückblick und Tätigkeitsbericht von Vorstand Denk. Hierbei wurden verschiedene Ereignisse und Aktivitäten der Feuerwehr Pfaffenhofen im Jahr 2024 beleuchtet. Dazu gehörten die Teilnahme an der Floriansmesse in Förnbach, ein besonderes Highlight mit dem Besuch der Würflacher Kameraden aus Österreich, die am Volksfest-Auszug in Pfaffenhofen teilnahmen. Ebenso der Besuch der Feuerwehren aus Freeport und Lindenhurst aus den USA, die sich ein paar Tage in Pfaffenhofen heimisch fühlen durften und mit einen Grillabend mit bayrischen Spezialitäten verabschiedet wurden. Auch die Beteiligung an den beiden 150-Jahrfeiern in Ilmmünster und Hohenwart wurden erwähnt, wobei besonders das schöne Wetter mit den sehr heißen Temperaturen in Erinnerung bleiben werden. Traditionelle Veranstaltungen wie der Gedenkgottesdienst in der Patronatskirche der Feuerwehren von Oberbayern in München Riem, und die jährliche Weihnachtsfeier im Feuerwehrhaus wurden ebenso angesprochen. Karl-Heinz Denk schloss seinen Bericht mit einem herzlichen Dank an alle Unterstützer über das ganze Jahr hinweg.
Im Anschluss übernahm Roland Seemüller, erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr, das Wort. Er berichtete von stark gestiegenen Einsatzzahlen, insgesamt 407, wobei 96% auf das Stadtgebiet und 4% auf den Landkreis entfielen. Die Zunahme von 61% wurde vor allem auf Unwetter zurückgeführt, welche bei denen technische Hilfeleistungen mit 164 Einsätzen den Großteil ausmachten. Seemüller betonte dabei die sichtbaren Auswirkungen des Klimawandels und prognostizierte, dass Einsätze wie Waldbrände, Starkregen, Vegetationsbrände, Schneeschmelzen und Sturmereignisse künftig weiter zunehmen werden.
Ein zentraler Punkt, den Seemüller ansprach, war die Notwendigkeit, das ehrenamtliche Personal auszubauen. Derzeit verfüge man über knapp 90 aktive Feuerwehrleute, doch angesichts der steigenden Einsatzzahlen sei eine Erweiterung auf ca. 110 Aktive unumgänglich. Dabei betonte er die Bedeutung, den Feuerwehrdienst attraktiv zu gestalten und zu halten. Ein weiterer Aspekt war der begrenzte Platz im Feuerwehrhaus, der in den nächsten Jahren angegangen werden müsse, um die Feuerwehr fit für die kommenden Jahrzehnte zu machen. Seemüller schloss seine Ausführungen mit einem herzlichen Dank an alle aktiven Feuerwehrleute.
Nach Seemüller übernahm Manfred Schweigard, der zweite Kommandant, das Rednerpult. Er präsentierte den Bericht über das Übungsjahr 2023. Insgesamt wurden 236 Übungen durchgeführt, bei denen beeindruckende 4.279 Stunden geleistet wurden. Die Übungen waren in acht Fachgruppen unterteilt, wobei Schweigard besonders auf die Gruppe der Maschinisten einging. Diese benötigen aufgrund der Handhabung von großem Gerät und einer Vielzahl von kleinen Geräten intensive Übung, insbesondere in der Drehleiter-Schulung, da bei deren Einsatz stets Zeitkritik herrscht und die Handhabung daher gesichert sein muss. Zusätzlich zu den regulären Übungen fanden außerordentliche Schulungen statt, darunter eine Standortschulung über Strahlenschutz im Feuerwehrhaus. Zahlreiche Lehrgangsteilnahmen trugen zur Weiterbildung der Feuerwehrleute bei. Schweigard schloss seine Ausführungen mit einem herzlichen Dank an alle für die Motivation und die gute Übungsteilnahme.
Dritter Kommandant Adrian Schratt setzte den Fokus auf besondere Einsätze im letzten Jahr. Hierbei hob er den Brand der Stallung auf der Trabrennbahn hervor, bei dem durch ein schnelles Eingreifen der Brand auf eine Halle beschränkt werden konnte. Auch Sturmeinsätze und Dauerregeneinsätze prägten das Jahr. Besonders erwähnenswert war ein starkes Regenereignis, bei dem innerhalb von 30 Minuten 64 Liter Regen fielen und die Feuerwehr für 12 Stunden im Einsatz war. Ein weiterer herausfordernder Einsatz war die Zugkollision in Reichertshausen, bei der drei Züge beteiligt waren und knapp 1400 Personen über die Bahngleise evakuiert werden mussten. Schratt betonte dabei das Glück, das alle Beteiligten in dieser Situation hatten.
Im Anschluss übernahm Jugendwart Amon Christian das Wort und freute sich über vier Übernahmen aus der Jugendgruppe in den aktiven Dienst. Die Jugendgruppe absolvierte zahlreiche Übungen und bildete sich bei verschiedenen Veranstaltungen weiter. Christian Amon gab im Anschluss bekannt das Amt des Jugendwarts an Felix Pfotenhauer abzugeben und freute sich, dass die Jugendgruppe in einem sehr guten Zustand ist, und damit die Zukunft der Feuerwehr sicherstellt.
Bernd Kirchhoff, der Kassier, präsentierte im Anschluss den Kassenbericht. Er bedankte sich für die Überprüfung der Kasse bei den Kassenprüfern und der Kämmerei Pfaffenhofen. Kirchhoff wies auf solide Finanzen hin, und auch die erfolgreiche Steuerprüfung wurde betont. Ein besonderer Dank ging an die vielen Helfer bei den zahlreichen Vereinsfesten und den stets vernünftigen Umgang mit den Finanzen.
Bürgermeister Thomas Herker führte daraufhin die Entlastung der Vorstandschaft durch und nutzte die Gelegenheit für ein Grußwort. Er hob die herausragende Leistung der Feuerwehr hervor und versicherte stets die Bereitstellung bestmöglicher Ausrüstung für diese anspruchsvolle und wichtige Aufgabe. Mit einem Ausblick auf die nächsten 15 Jahre, in denen die Stadt Pfaffenhofen nach Hochrechnungen um 12,4% wachsen wird, betonte Herker, dass dies die Herausforderungen für die Feuerwehr nicht mindern, sondern eher noch steigern werde. Besonders bedankte sich der Bürgermeister für die engagierte Arbeit der Feuerwehr, insbesondere bei den heftigen Regenereignissen, die nicht planbar seien und nur durch die professionelle Arbeit der Feuerwehr sowie anderer Hilfsorganisationen bewältigt werden könnten. Im Namen der 27.000 Einwohner von Pfaffenhofen sprach er seinen Dank für deren unermüdlichen Einsatz aus.
Auch die stellvertretende Landrätin, Kerstin Schnapp, richtete ein Dankeschön für das beeindruckende Engagement an die Feuerwehr und hob die zunehmende Bedeutung des Katastrophenschutzes in der Zukunft hervor. Hans Rottler von der Kreisbrandinspektion wies auf die Vielzahl von ausgelösten Brandmeldeanlagen hin, die unnötige Einsätze verursachen und technisch gelöst werden könnten. Polizeioberrätin Sandra Landes von der örtlichen Polizeistation resümierte das vergangene Jahr und betonte die hervorragende Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen im Stadtgebiet.
Die Veranstaltung wurde kurzzeitig durch einen realen Einsatz unterbrochen, was den Alltag für die Feuerwehr verdeutlichte. Nach diesem Zwischenfall wurde Felix Pfotenhauer als neuer Jugendwart eingeführt, und ihm wurde viel Erfolg für seine zukünftige Tätigkeit gewünscht.
Zum Abschluss gab der Vorstand Karl-Heinz Denk einen Ausblick auf die geplanten Veranstaltungen im Jahr 2024. Er schloss die Generalversammlung mit einem Dank an alle Anwesenden und wünschte einen guten Appetit, was zugleich das Ende der Veranstaltung markierte.
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