Pfaffenhofen weiter auf Nachhaltigkeitskurs
Erfolgreiche kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaft mit Valjevo
Pfaffenhofen hat einen weiteren Schritt zur Umsetzung der Agenda 2030 erfolgreich abgeschlossen. Bei der „Ergebniskonferenz kommunale Nachhaltigkeitspartnerschaften", die jetzt in Belgrad stattfand, erhielt die Pfaffenhofener Delegation viel Anerkennung für ihr Projekt zur „Urbanen Biodiversität“. 24 Städte aus Deutschland und Süd-Ost-Europa hatten zwei Jahre lang Gelegenheit, Entwicklungskonzepte im Sinne der von der UNO beschlossenen Agenda 2030 mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen durchzuführen. Finanziert wurden diese Vorhaben und die begleitenden Expertenrunden durch die Organisation Engagement Global, die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit zwölf Pilotprojekte für eine nachhaltige kommunale Entwicklung für deutsche, serbische, bosnische und albanische Städte ausgeschrieben hatte.
Pfaffenhofen wählte gemeinsam mit der serbischen Stadt Valjevo drei Agenda-Ziele aus: Ziel 17 (Globale Partnerschaften eingehen), 11 (Stadtentwicklung nachhaltig gestalten) und insbesondere 15 (Landökosysteme schützen). Für ihr Konzept der ökologischen Verbesserung kommunaler (Grün-)Flächen erhielten die beiden Partnerkommunen den Zuschlag und eine Fördersumme von zusammen 14.000 Euro. In Pfaffenhofen wurden der Referent für Grünanlagen, Stadtrat Manfred „Mensch“ Mayer und der Vorsitzende der Bayerischen ADK, Theo Abenstein, als Vertreter der Zivilgesellschaft vom Stadtrat mit der ehrenamtlichen Projektbetreuung beauftragt. Als Fachexperte kam Mario Dietrich, Verantwortlicher für das städtische Grün, ins Team. Ansprechpartner in der Stadtverwaltung waren zunächst die damalige Klimaschutzmanagerin Saskia Kothe und dann der städtische Nachhaltigkeitsmanager Dr. Peter Stapel.
Bei mehreren gegenseitigen Besichtigungen im Rahmen von Delegationsaufenthalten waren die Flächen und Umgestaltungsmaßnahmen mit den Partnern aus Valjevo abgestimmt und bis Mitte dieses Jahres in beiden Städten umgesetzt worden. Vorrangig ging es bei den beispielgebenden Pilotmaßnahmen im öffentlichen Bereich um die Entsiegelung von Verkehrsinseln und die ökologische Aufwertung von reinen Rasenflächen. Diese Flächen wurden im Sinne der Artenvielfalt (Biodiversität) durch Anpflanzung von klimafreundlichen und nektarführenden Stauden und Bäumen ersetzt und aufgewertet. Ziel war die Verbesserung der Lebensräume für Insekten, allen voran für Bienen und Schmetterlinge und natürlich auch für Vögel. Ein weiterer in Zeiten des Klimawandels wichtiger Effekt ist der dabei entstehende Beitrag zur besseren Luftqualität in der Stadt.
Bei der Präsentation der Ergebnisse in Belgrad fand das durchgeführte Nachhaltigkeitsprojekt von Pfaffenhofen und Valjevo bei den anderen Delegationen breite Beachtung und großes Lob. Schließlich sind die Staudenpflanzen Prachtscharte, Aster, Prachtkerze, Bergminze und Wildtulpe nicht nur ökologisch wertvoller als einfaches Grün, sie sind in Unterhalt und Pflege letztlich auch wirtschaftlicher als z. B. regelmäßiges Rasenmähen. Umstände, die bei anderen Mitwirkenden auf großes Interesse stießen. So hat u. a. Ingolstadt, das auch in einem Nachhaltigkeitsprojekt mit der serbischen Stadt Kragujevac involviert ist, angekündigt, das Pfaffenhofener Beispiel zu übernehmen.
Ein weiterer Blickfang bei der Tagung war der anschauliche, von der Stadt Pfaffenhofen produzierte Film über die umfangreiche, dreiteilige Nachhaltigkeitsveranstaltung mit Einführung in die Agenda 2030, die im Frühjahr im Rathaus und auf dem Marktplatz der Agenda 2030-Ziele auf dem Hauptplatz stattgefunden hatte. Hier zeigte sich neben städtischen Akteuren eine breite und vorbildliche Beteiligung und Vorstellung von Vereinen, Unternehmen und Organisationen, die bereits an der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 wirken.
In Belgrad wurde zudem die Möglichkeit genutzt, mit Valjevo konkret über ein Folgeprojekt zu beraten. Die Organisation Engagement Global hat dazu verschiedene Formen einer umfassenden Förderung vorgestellt. Ein Konzept soll bei gegenseitiger Bereitschaft Anfang nächsten Jahres dem Stadtrat vorgelegt werden.
Weitere Informationen findet man auf <a target="_blank" rel="nofollow" href="http://www.pfaffenhofen.de/nachhaltigkeit">www.pfaffenhofen.de/nachhaltigkeit</a>.
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