Joggingstrecken, Umgehungsstraße, Landwirtschaft – Fragen zum neuen nachhaltigen Gewerbegebiet am Kuglhof
Die Stadt Pfaffenhofen plant ein neues, nachhaltiges Gewerbegebiet am Kuglhof. Noch stehen die Planungen ganz am Anfang und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger sind ausdrücklich erwünscht. Und auch einige Fragen haben sich ergeben, die wir im PAFundDU-Bürgermagazin beantworten wollen.
Doch zunächst noch einmal in Kürze, worum es eigentlich geht: Es liegt unterhalb des Kuglhofs bis zur Staatsstraße Richtung Schweitenkirchen und bietet Flächen für Pfaffenhofener Traditionsbetriebe und Produktionsstätten für Zukunftstechnologien. Das Besondere am nachhaltigen Gewerbegebiet sind verpflichtende Kriterien für ansehnliche Fassaden, regenerative Energien, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität und Biodiversität, die weit über das Übliche hinausgehen. Und auch eine gute wirtschaftliche Entwicklung und Arbeitsplätze vor Ort gehören zur Nachhaltigkeit in einer Stadt. Ein Vorteil: Die Flächen liegen ohne Ortsdurchfahrt direkt in Autobahnnähe. Zudem dockt die Planung an die lang ersehnte Südumgehung an. Dafür werden in dem Areal ohnehin umfangreiche Eingriffe erfolgen.
Braucht Pfaffenhofen überhaupt ein neues Gewerbegebiet?
Ja, denn mehrere heimische Betriebe benötigen mehr Platz und man könnte endlich auch für Neuansiedelungen wieder größere Grundstücke anbieten. Die Stadt hat dabei Unternehmen aus Zukunftsbranchen im Blick, keine Logistiker. Die Lücken in vorhandenen Gewerbegebieten sind zum Teil bereits vergeben, aber noch nicht bebaut. Oder sie sind eher für kleinere Betriebe ohne Lärm wie Handwerker oder Ingenieurbüros geeignet. Kuglhof II bietet Flächen, wie sie Produktionsbetriebe oder die starke regionale Bauwirtschaft benötigen.
Gibt es Auswirkungen auf meine Joggingstrecke im Schindelhauser Forst?
Die beliebten Lauf- und Wanderstrecken im Naherholungsgebiet Schindelhauser Forst bleiben erhalten. Man kann wie gewohnt über den Feldweg von der Äußeren Moosburger Straße zum Start der Laufstrecken gelangen. Für die sichere Querung der Umgehungsstraße wird wahrscheinlich eine Unterführung gebaut. Neu werden großzügige, naturnah gestaltete Grüngürtel entlang des Wegs sein. Darin eingebettet werden Feuchtflächen, die dem Hochwasserschutz dienen und Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bieten.
Ich ziehe bald nach Pfaffelleiten. Muss ich Lärm fürchten?
Lärm-Konflikte sind an diesem Standort nicht zu erwarten. Die Wohnbebauung in Pfaffelleiten ist weit genug entfernt, wird im Schallgutachten aber mit betrachtet und geschützt.
Wenn das Gewerbegebiet früher fertig wird als die Umgehungsstraße, führt das nicht erst recht zu Verkehrskollaps?
Es wird eine Übergangszeit geben, jedoch wird nicht das gesamte Gewerbegebiet auf einen Schlag voll sein. Von den bereits bekannten Interessenten dürfte kein nennenswerter zusätzlicher Verkehr in Moosburger/Weiherer Straße entstehen, außer durch Mitarbeitende auf dem Arbeitsweg. Der Lieferverkehr geht großteils direkt auf die Autobahn. Es wird kaum Kundenverkehr zu den Betrieben geben. Geschäfte sind dort nicht vorgesehen.
Wäre es nicht besser, die Flächen würden weiterhin landwirtschaftlich genutzt?
Diese Frage hat die Stadtverwaltung in ihre Nachhaltigkeitsabwägungen einbezogen: Auf der einen Seite bietet man regionalen Unternehmen Entwicklungsmöglichkeiten, auf der anderen Seite entzieht man der Landwirtschaft Flächen. Da sich für das Gewerbe keine anderen Flächen im Stadtgebiet anbieten – und die Flächen tatsächlich benötigt werden –, ist hier das Pendel zugunsten des Gewerbes ausgeschlagen. Für eine sichere, regionale Versorgung mit Lebensmitteln fallen die entsprechenden Flächen kaum ins Gewicht. Ein kleiner Öko-Hopfengarten soll sogar organisch im Gebiet integriert werden.
Wenn auch Sie eine Frage haben, schreiben Sie an redaktion@-pafunddu.de. Mehr Infos: pfaffenhofen.de/gewerbegebiet-kuglhof
Autor:Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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