Pfaffenhofen unterwegs - Mobil mit Fahrrad und Auto, Stadtbus und Bahn
Pfaffenhofen liegt günstig und hat beste Verkehrsanbindungen. Dank Autobahn, Bundesstraße und Bahn ist man schnell in München und Ingolstadt, Augsburg und Regensburg oder auch am Münchener Flughafen.
Und wie ist man in Pfaffenhofen unterwegs? Mobil sein heißt für die Meisten immer noch: Auto fahren. Die Fahrzeugdichte im Landkreis Pfaffenhofen ist mit 941 Fahrzeugen pro 1.000 Einwohner eine der höchsten in ganz Deutschland (der Durchschnitt liegt bei 658). Vor allem auf dem Land, in den kleinen Gemeinden ohne Bahnanschluss und ohne Stadtbus ist man aufs Auto angewiesen. Viele Pendler fahren daher auch mit dem Auto zur Arbeit oder zum Pfaffenhofener Bahnhof.
Stadtbus statt Auto
Um hier gegenzusteuern, gibt es in Pfaffenhofen seit Jahren den Stadtbus samt Ortsteil-Rufbus. Unter dem Motto „Stadtbus statt Auto“ regt er Autofahrer zum preisgünstigen und umweltbewussten Umstieg an. Nachdem vor zwei Jahren bereits ein neues Stadtbuskonzept für kürzere Fahrzeiten und schnellere Anschlüsse entwickelt wurde, stehen zum 1. Juli 2014 nochmals deutliche Verbesserungen bevor. Und dann kommen auch die neuen Busse, die nicht nur leiser, sondern auch mit weniger Schadstoffemissionen fahren.
Vorzeigeprojekt Rufbus „Linie Nacht“
Ein ganz besonderer Bus, der für junge Leute längst nicht mehr wegzudenken ist, ist der Rufbus „Linie Nacht“, der schon vor 13 Jahren vom ersten Pfaffenhofener Jugendparlament ins Leben gerufen wurde und ganz wesentlich zur Mobilität und Selbstständigkeit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen beiträgt. Jedes Wochenende sind zwei Kleinbusse mit ehrenamtlichen Fahrern und Beifahrern auf den Pfaffenhofener Straßen im Einsatz, um junge Leute zwischen 14 und 26 Jahren sicher zu ihren abendlichen Ausflugszielen und zurück zu bringen. Die Jugendlichen finden’s toll – und die Eltern nicht minder!
Umweltfreundliche Elektro-Mobilität
Ein anderes Vorzeigeprojekt in Sachen Mobilität ist die Elektro-Tankstelle am oberen Hauptplatz. Als eine der ersten bayerischen Kommunen hat die Stadt Pfaffenhofen schon bei der Hauptplatz-Einweihung 2010 hier eine E-Tankstelle eröffnet, an der Strom aus regenerativen Quellen gezapft werden kann. Fahrer von Elektroautos und -rollern oder den immer beliebter werdenden E-Fahrrädern können an der Doppel-Ladestation bequem und kostenlos „tanken“, während sie einkaufen oder Kaffeetrinken gehen.
Zu den Kunden der Stromtankstelle zählt auch die Stadtverwaltung, denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei ihren Dienstfahrten mit Elektro-Fahrzeugen unterwegs. Die Stadt hat ein Elektroauto und zwei E-Bikes angeschafft, mit denen sich der Außendienst schnell, umweltfreundlich und ganz ohne CO2-Emissionen erledigen lässt. Auch der Bauhof hat bei der Reinigung von Gehwegen und schmalen Straßen einen Elektro-Kleintransporter im Einsatz.
Fit zu Fuß oder mit dem Rad
Wer in der Kernstadt oder einem der stadtnahen Ortsteile wohnt, kann Vieles auch zu Fuß oder per Fahrrad erledigen, denn Pfaffenhofen ist eine Stadt der kurzen Wege. Von Niederscheyern, Förnbach oder Sulzbach bis zur Innenstadt sind es kaum drei Kilometer.
Dabei sind Fußgänger und Radfahrer auch immer sicherer unterwegs, denn beim Ausbau von Straßen entstehen – wo irgend möglich – breite Geh- und Radwege. Bestes Beispiel ist hier die Scheyerer Straße, die als Zubringer zum Schulzentrum auch eine besonders wichtige Funktion erfüllt.
Parken und Shoppen
Die meisten Pfaffenhofener sind aber nach wie vor mit dem Auto unterwegs. Verkehrsführung und Parkplätze sind daher nach wie vor ein heißes Eisen – und zwar sowohl am Bahnhof als auch in der Innenstadt. Rund um den Hauptplatz muss es einerseits genug Parkplätze geben für alle, die hier Einkäufe und Arztbesuche erledigen oder eines der Cafés und Lokale besuchen wollen. Andererseits soll die Zahl der Stellplätze auf dem Hauptplatz nach und nach weiter reduziert werden – eine ganz klare Auflage der Städtebauförderung, die auch dem Stadtbild und der Lebensqualität zugute kommt.
Neben den Parkplätzen, also dem ruhenden Verkehr, ist auch der fahrende Verkehr eine ständige Herausforderung. Mit millionenschwerem Aufwand saniert die Stadt alljährlich einige Straßen. Maßnahmen wie die Einrichtung des Altstadtrings oder der Bau der beiden Kreisel an der Scheyerer Straße und an der Ecke Schulstraße/Münchener Straße tragen zu einem deutlich verbesserten Verkehrsfluss bei. Sehr positiv hat sich auch die „multisensitive Echtzeitsteuerung“ – ursprünglich ein Forschungsprojekt – der Ampeln entlang der B 13 ausgewirkt: Mit Videokameras sorgt sie dafür, dass sich die einzelnen Ampelschaltungen dem jeweiligen Verkehrsfluss anpassen.
Verbesserungen beim Stadtbus
Deutliche Verbesserungen dürfen in nächster Zeit auch die Nutzer des Pfaffenhofener Stadtbusses erwarten. Ab Juli gelten verschiedene Änderungen, die vor allem eine bessere Anbindung der Ilmtalklinik, mehr Sitzgelegenheiten an Haltestellen, die Einführung einer 9-Uhr-Karte sowie zusätzliche Haltestellen für den Ortsteil-Rufbus ausmachen. Außerdem warten jetzt die Stadtbusse bei Verspätung des Zuges aus München bei der letzten Fahrt bis zu 15 Minuten.
Grundlage für die Neuerungen waren Anregungen und Verbesserungsvorschläge von Bürgern, die an der breit angelegten Stadtbus-Umfrage im vergangenen Herbst teilgenommen hatten. Von vielen Umfrageteilnehmern wurde auch der Einsatz von leiseren Stadtbussen mit geringeren Emissionswerten gewünscht, wie ihn auch die Stadt Pfaffenhofen schon beschlossen und vertraglich festgelegt hatte. Diese Forderungen werden demnächst mit dem Einsatz von sechs neuen Stadtbussen, die der Abgasnorm Euro VI entsprechen, voll erfüllt. Um das Warten auf den Stadtbus komfortabler zu machen, sollen an mehreren Haltestellen Buswartehäuschen bzw. Bänke und Klappsitze aufgestellt werden.
Verbesserte Anbindung der Ilmtalklinik
Von vielen Fahrgästen wurde eine verbesserte Anbindung der Ilmtalklinik, insbesondere eine Verkürzung der Wartezeiten beim Umstieg in andere Linienbusse, gewünscht. Ab Juli sollen durch zusätzliche Fahrten der Linie 7 sowie Verschiebungen der An-und Abfahrtszeiten der anderen Linien am Bahnhof zusätzliche Umsteigemöglichkeiten ohne längere Wartezeiten angeboten werden. Außerdem fährt die Linie 7 künftig vom Bahnhof direkt zur Ilmtalklinik und wieder zurück.
Mit einer Änderung der Streckenführung der Linie 4 (Pfaffenhofen–Heißmanning) kann ab Juli auch der vielfache Wunsch nach einer Haltestelle am Freibad bzw. Eisstadion erfüllt werden. Zusätzliche Haltestellen werden auch beim Ortsteil-Rufbus eingerichtet, und zwar an der B 13 bei Eckersberg, im Gewerbegebiet Eberstetten und im ecoQuartier in Weihern.
Einführung einer 9-Uhr-Karte
Die Stadtbusse sind vor allem morgens und abends durch den Pendlerverkehr gut besetzt, zwischen 9 und 16 Uhr dagegen ist die Auslastung eher überschaubar. Durch die Einführung einer preisgünstigen 9-Uhr-Karte als Monats- und Jahreskarte soll versucht werden, mehr Fahrgäste zu gewinnen. Die Inhaber dürfen die Stadtbusse ab 9 Uhr bis jeweils zum Ende eines Tages benutzen.
Eine ganze Reihe von Verbesserungen fürs Stadtbussystem ist also in Sicht – vielleicht ein guter Grund für alle, die die Busse bisher nicht nutzen, doch einmal „Stadtbus statt Auto“ auszuprobieren.
Elisabeth Steinbüchler, PAF und DU-Redaktion
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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