Winterdienst: Das Stadtwerk räumt, während Pfaffenhofen noch träumt
13 Räum- und Streufahrzeuge und eine bis an das Dach gefüllt Salzhalle in Pfaffenhofen und seinen Ortsteilen: Die Stadtwerke sind auf den kommenden Winter gut vorbereitet.
Wenn die Temperaturen unter null Grad fallen und Gehwege und Straßen von Schnee und Eis bedeckt sind, dann schlägt die Stunde des Winterdienstes der Stadtwerke. 250 km Straßennetz gehören zum Verantwortungsbereich. Der Einsatzplan steht bereits seit vielen Wochen, schließlich lässt sich das Wetter nicht planen.
Wie die Stadtwerke planen
Bei unklaren Wetterverhältnissen gibt es einen wechselnden Bereitschaftsdienst im Stadtservice, der dann seine Arbeit aufnimmt, wenn die meisten Bürgerinnen und Bürger noch schlafen. Jeden Morgen gegen 2:30 Uhr startet ein Kollege aus dem Bereitschaftsdienst des Stadtservice seine Tour und befährt die Straßen in Pfaffenhofen und seinen Ortsteilen. Je nach aktueller Straßenlage entscheidet dieser „Schaudienst“ dann, ob die Kollegen zum Winterdienst gebraucht werden. Er alarmiert die Truppe und bereits 20 Minuten nach dem morgendlichen „Weckruf“ versammeln sich die Mitarbeiter, die für den Einsatz der Streu- und Räumfahrzeuge verantwortlich sind. Nach einem festen Plan werden nun Straßen und Wege nach der Reihenfolge der Relevanz geräumt. Dabei haben Hauptverkehrswege, die Strecken für Buslinien sowie die Zufahrten zu Kindergärten und Schulen hohe Priorität.
Der nächste Trupp rückt aus
Nachdem die „rollende Räum- und Streutruppe“ die ersten Straßen und Wege freigeräumt hat, beginnt der nächste Trupp mit seiner Arbeit. Gegen 4:00 Uhr starten die Kollegen, die für die Räumung der kleineren Flächen, wie Bushaltestellen, Zebrastreifen und kleinere Verbindungswege zuständig sind. Nun ist Handarbeit gefragt, denn oft sind diese Bereiche so eng, dass nur zu Fuß und mit Schneeschaufeln gearbeitet werden kann.
Die Wetterlage
Es schneit und schneit und schneit…. Nicht immer ist der Schaudienst notwendig. Wenn es bereits schneit, ist der Anruf bei den Kollegen vom Bereitschaftsdienst oft gar nicht mehr notwendig. Jeder Mitarbeiter, ob er nun eines der Fahrzeuge bewegt oder zu der „Schaufeltruppe“ gehört, kennt seinen Einsatzplan. Und wenn ein Blick aus dem Fenster schon aussagekräftig genug ist, dann machen sich die meisten der Bereitschaftskollegen schon ohne Anruf bereits auf den Weg zu den Stadtwerken. Erwin, langjähriger Mitarbeiter bei den Stadtwerken fasst es treffend zusammen: „Do leg ich mi dann nimmer hi und fahr glei nei.“
So viel wie nötig, so wenig wie möglich
Bei jeder Räum- und Streuaktion achtet Stefan Maier, Leiter des Stadtservice, immer auf die Verhältnismäßigkeit beim Einsatz von Streumitteln. „Wir bei den Stadtwerken verwenden nur Trockensalz, dass wir auch nur dann einsetzen, wenn es notwendig ist. Dies, so Maier, ist bei uns möglich, weil wir sehr flexibel handeln können und neben dem ökonomischen Gedanken auch den ökologischen Aspekt immer im Auge behalten. Eine vorsorgliche Streuung – wie sie zum Beispiel auf Autobahnen stattfindet - praktizieren wir in Pfaffenhofen aus gutem Grund nicht.“
Das Ziel
Wenn ab 6:00 Uhr der Berufsverkehr rollt, sollen die wichtigsten Straßen und Wege geräumt sein. Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich geräumte Hauptverkehrswege, eine gestreute Spur für den Bus und einen möglichst sicheren Weg zu Schule oder Kindergarten. Dafür sorgen die Stadtwerke mit einem über Jahre entwickelten und bewährten Einsatzplan für einen funktionierenden Winterdienst.
Natürlich kann auch ein noch so engagierter Winterdienst nicht immer alle Straßen freihalten. Gerade bei extremen Witterungsbedingungen kann es auf einigen Strecken immer gefährlich glatt werden. Deswegen ist eine vorsichtige und den Wetterverhältnissen angepasste Fahrzeuge jederzeit wichtig.
Stadtwerke, Landkreis oder staatliches Bauamt
Nicht alle Straßen werden von den Stadtwerken geräumt. Je nach Art der Straße kann der Landkreis – wie zum Beispiel für die Schrobenhausener Straße – oder auch das staatliche Bauamt in Ingolstadt – für die B13 - für das Räumen und Streuen zuständig sind.
Die Bitte an die Bürger
Auch wenn der Winter immer unvorhergesehen einbricht, so kann man sich auch als Anwohner auf die winterlichen Verhältnisse einstellen und die Arbeit der Stadtwerke unterstützen. Wenn die Räum- und Streufahrzeuge in den frühen Morgenstunden die Haupt- und Nebenstraßen befahren, werden sie oft durch abgestellte Fahrzeuge, die bis in die Fahrbahn hineinreichen, in ihrer Arbeit behindert. Gerade an unübersichtlichen Stellen und engen Kurven wird dies für die Fahrer der Stadtwerke zu einer großen Herausforderung. Die Stadtwerke appellieren daher an alle Fahrzeughalter, eine Gasse für die Räumfahrzeuge frei zu halten.
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