Großer Überblick
Bürgerversammlung erneut im Live-Stream
Vor dem Hintergrund der stark steigenden Coronazahlen hat die Bürgerversammlung der Stadt Pfaffenhofen in diesem Jahr erneut online stattgefunden. Am Mittwochabend gab Bürgermeister Thomas Herker im PAFundDU-Livestream rund eine Stunde lang einen Überblick über die wichtigsten Themen der Stadt und beantwortete die eingegangenen Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Während des Vortrags, der von kurzen Einspielfilmen begleitet war, konnten auf den verschiedenen Kanälen im Verlauf der Sendung insgesamt fast 4.000 Zugriffe registriert werden. Neben der Coronapandemie und deren Auswirkungen waren Klimaschutz und Klimawandel sowie die Neuerungen beim Stadtbus ab Januar die wichtigsten Themen der Bürgerversammlung. Die Aufzeichnung des Livestream ist online verfügbar unter www.pfaffenhofen.de/buergerversammlung-2021
Fünf vor Zwölf
Herker erläuterte anhand von eindringlichen Schaubildern die Auswirkungen, die eine Erderwärmung von mehr als zwei Grad auf das Leben auf der Erde hat. So droht dann bereits eine Lebensmittelknappheit und der Aufenthalt im Freien kann im Sommer tödlich sein. Ab drei Grad globaler Erwärmung ist der Teufelskreis der Erhitzung nicht mehr aufzuhalten und es drohen Hungersnöte und Dürren mit in der Folge Kriegen. Herker sagte, „wir stecken den Kopf nicht in den Sand. Wir können Strategien entwickeln und gemeinsam handeln, wenn wir es denn wollen.“ Für Pfaffenhofen stellte er die sieben zentralen Strategien des Klimaplans 2030 vor, mit denen die Stadt dem Klimawandel begegnet. Das betrifft die Versorgung mit klimaneutraler Energie, die energetische Sanierung und den klimaneutralen Neubau von Gebäuden, emissionsarme Mobilität und das „Mindset“ Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe zu sehen und die Veraltung bis 2030 klimaneutral zu machen. Zusätzlich gilt es, die Stadt an die unaufhaltsamen Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Einen Überblick über die Initiativen und Maßnahmen der Stadt sowie von privaten Trägern und Vereinen oder Verbänden gab der Klimaschutztag im Sommer dieses Jahres. Zu diesem Anlass wurde auch der städtische Klimaschutzpreis verliehen.
Vieles neu beim Stadtbus
Alexander Schneider, der bei den Stadtwerken Pfaffenhofen das Geschäftsfeld Mobilität entwickelt, erläuterte den Internetnutzern das Stadtbuskonzept 2022 und dessen Neuerungen. Die Busse verkehren ab dem kommenden Jahr in noch engerem Takt, auch samstags und sonntags und optimal abgestimmt auf den Fahrplan der Deutschen Bahn. Das Stadtgebiet wird von drei Stadtbus- und zusätzlichen Expresslinien erschlossen, die bis zu drei Mal die Stunde verkehren. Die Expressbusse können per App, online oder per Telefon gebucht werden; die Routenplanung erfolgt über ein intelligentes Buchungssystem, das die Route nach den eingegangenen Anforderungen plant. So können Fahrzeiten und Wege verkürzt werden. Außerdem bleibt der Stadtbus weiterhin kostenlos, und auch für die Fahrten mit den neu eingerichteten Expresslinien zu den Ortsteilen müssen Fahrgäste künftig nichts bezahlen.
Haushaltszahlen
Das Haushaltsvolumen der Stadt Pfaffenhofen beläuft sich in diesem Jahr auf rund 94 Millionen Euro, davon 60 Mio. im Verwaltungs- und 33,5 Mio. im Vermögenshaushalt. In den nächsten Jahren wird der hohe Anteil des Vermögenshaushalts sinken, da die großen Investitionen, wie das Gerolsbad, das dieses Jahr immerhin noch mit rund 8,5 Mio. zu Buche schlug, dann abgeschlossen sind.
Corona und Finanzen
Die Coronapandemie hat erneut auch den städtischen Haushalt beeinflusst: Mit knapp 200.000 Euro schlugen zusätzliche Coronaschutzmaßnahmen zu Buche, um rund 250.000 Euro stieg das Defizit des nur beschränkt nutzbaren Freibads. Kostenersparnisse ergaben sich durch den Ausfall diverser Veranstaltungen; rund 170.000 Euro staatliche Zuwendungen gab es für den Corona-Schutz. Die Steuereinnahmen sind im Vergleich zu 2020 zwar wieder gestiegen, liegen jedoch noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. Im kommenden Haushaltsjahr ist eine staatliche Kompensation von Mindereinnahmen aus der Gewerbesteuer zu erwarten.
Alles für die Kinder
Die Stadt Pfaffenhofen hat in den letzten Jahren kräftig in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert und beschreitet diesen Weg weiter. Derzeit gibt es in der Stadt insgesamt 246 Krippenplätze, 939 Kindergartenplätze, 75 Hort- und 80 Tagespflegeplätze. Zuletzt nahmen die beiden neu gebauten Kitas Am Apfebaam in Affalterbach und Am Hopfastadl im Neubaugebiet Pfaffelleiten den Betrieb auf. Neu gebaut wurde auch der kirchliche Kindergarten St. Michael. Im Bau befindet sich die Erweiterung des Pfarrkindergartens Frederick (+25 Plätze) und der Kita Maria Rast (+26 Krippen-, später 52 Hortplätze). Weiter geplant sind der Ausbau der Kita Burzlbaam um eine Waldgruppe (+20 Plätze), der Kita Ecolino (+12 Plätze) sowie der Neubau und die Erweiterung der Kita St. Elisabeth (+14 Plätze).
Digitale Schule
In den drei städtischen Schulen ist die Digitalisierung weitgehend abgeschlossen. Die Lehrer verfügen über Dienstgeräte und gespendete Laptops, alle Klassenräume sind digitalisiert und verfügen z.B. über White-Boards. In allen Räumen der Schulen gibt es WLAN und Netzwerkinfrastruktur und das städtische Schul-IT-Konzept befindet sich auf den letzten Schritten der Umsetzung.
Für gute Straßen
Thomas Herker gab den Bürgerinnen und Bürgern auch einen Überblick über die wichtigsten Bauprojekte der Stadt und über die neuen Baugebiete, die bereits erschlossen werden oder noch in Planung sind. Im Straßenbereich hat die Stadt das zahlreiche Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen, wie den letzten Bauabschnitt des Auenviertels, die Sulzbacher und die Riegelstraße, die Ortsverbindung von Förnbach nach Uttenhofen und die Ertüchtigung einer Radverbindung von Schweitenkirchen nach Pfaffenhofen. Der Abschluss der Sanierung des Ostviertels steht mit letzten Arbeiten im Frühjahr bevor.
Neue Baugebiete
In den beiden Baugebieten Heißmanning – Weingartenfeld und Pfaffelleiten wird bereits fleißig gebaut, in letztgenanntem laufen noch letzte Erschließungsarbeiten und Ausschreibungen für den Verkauf von Parzellen im Einheimischenmodell. In Planung sind die Baugebiete „Am Burgfriedenstein“, das ehemalige BayWa-Areal, das „Habereckerfeld“ in Tegernbach, in Ehrenberg und Uttenhofen sowie das „Bachappener Feld“ in Affalterbach, wo bereits die Erschließung begonnen hat.
Gefördertes Wohnen
Die städtische Wohnraumbeschaffungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft verfügt derzeit über vier eigene Gebäude mit 170 Wohneinheiten. Dazu kommen von der WBG verwaltete Gebäude der Stadt und der Hl. Geist und Gritsch’schen Fundationsstiftung, so dass die WBG aktuell über insgesamt 299 Wohnungen verfügt, das sind 70 mehr als im Jahr 2020. Nach Fertigstellung des Neubaus an der Stettbergstraße mit 24 Wohneinheiten steht als die nächsten WBG-Projekte bereits die Errichtung von insgesamt 35 Wohneinheiten an der Ziegelstraße und im Baugebiet Pfaffelleiten an.
Höhepunkte
Schließlich blickte der Bürgermeister noch auf die Highlights des Jahres zurück, wie den Kultursommer mit über 40 Veranstaltungen, die zum Teil in Kooperation mit einem privaten Veranstalter durchgeführt wurden, der großen Kunstausstellung und Werkschau über den Pfaffenhofener Maler Michael P. Weingartner, das Riesenrad auf dem Hauptplatz sowie die erst kürzlich erfolgte Eröffnung des Gerolsbads, das größte Bauprojekt der Stadt in den vergangenen Jahren.
PAFundDU-Bürgermelder als Erfolgsmodell
Offenkundig bewährt hat sich der PAFundDU-Bürgermelder, bei dem sich Bürgerinnen und Bürger mit ihren Anfragen oder Verbesserungsvorschlägen direkt an die zuständigen Stellen in der Verwaltung wenden können und innerhalb weniger Tage eine qualifizierte Antwort erhalten. Bis Mittwochabend gingen daher in Bezug auf die Bürgerversammlung nur vier Bürgeranfragen bei der Stadtverwaltung ein. Auch heuer bestand zudem wieder die Möglichkeit, Anfragen telefonisch oder online direkt während der Live-Übertragung zu stellen. Die Themen, die Bürgermeister Herker beantwortete, reichten von der geplanten Südumgehung Pfaffenhofens über Lärmschutzmaßnahmen an der Weiherer Straße, den Ausbau von Radwegen, der Umstellung des Stadtwerkefuhrparks auf Elektrofahrzeuge bis hin zum Wunsch nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung an der Kreuzung der Kreisstraße zum Krankenhaus.
Mit dem Wunsch für alle Pfaffenhofenerinnen und Pfaffenhofener nach einem ruhigen Advent und Jahresausklang bei guter Gesundheit schloss Bürgermeister Thomas Herker seine Ausführungen.
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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