Mit Videos: Licht ins Dunkel - Der unterirdische Bunker wird geöffnet

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Dass der Kalte Krieg auch an Pfaffenhofen nicht spurlos vorüber zog, davon zeugt die ehemalige Grundnetzschalt- und Vermittlungsstelle der Deutschen Bundeswehr an der Ingolstädter Straße. Fast 40 Jahre war der unterirdische Bunker in Betrieb und sollte im Falle eines atomaren Angriffes, als Teil eines deutschlandweit angelegten Fernmeldenetzes, die Notfallkommunikation aufrechterhalten. Getarnt durch die benachbarten Schrebergärten am Heimgartenweg, wurden die Fernmeldezentrale und das dazu gehörige Verwaltungsgebäude in den 1960-er Jahren unter strengster Geheimhaltung erbaut. Ab Ende Juli 2014 wird der unterirdische Bunker im Rahmen von Führungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und das Geheimnis wird gelüftet.

Regelmäßige Bunkerführungen
Die Wirtschafts- und Servicegesellschaft organisiert in Zusammenarbeit mit der Stadt Pfaffenhofen ab Ende Juli regelmäßige Führungen durch die ehemalige Fernmeldezentrale. „Der Bunker am Heimgartenweg ist ein Relikt des Kalten Krieges,“ erläutert der Stadtarchivar und Historiker Andreas Sauer: „Es gibt kaum einen Ort, der die Beklemmung und Angst vor Atomangriffen während der Trennung Deutschlands besser vermitteln könnte.“ Die Bunkerführungen sind eine Erweiterung und Ergänzung der Pfaffenhofener Stadtführungen und vervollständigen das historische Angebot der Stadt sowohl für die Bürgerinnen und Bürger als auch für Interessierte von außerhalb.
Da aus sicherheitstechnischen Gründen die Anzahl der Besucher im Bunker begrenzt ist, bedarf es einer verbindlichen Anmeldung im Vorfeld. Buchen kann man ab dem 19. Juli entweder auf der Homepage der Stadtführungen www.stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de oder telefonisch bei der Wirtschafts- und Servicegesellschaft unter 08441-40550-10.

Der Bunker
Will man den Bunker betreten, so muss man 37 Stufen hinab unter die Erde steigen. Drei Meter dicke Betonwände und tonnenschwere Eisentüren sollten vor Erschütterung und atomarer Strahlung schützen. Kaltes Neonlicht ersetzt das fehlende Tageslicht. An der Seite eines Bunkerführers können alle Interessierten den unterirdischen Bunker erkunden und werden über die einzelnen Räume und deren Funktionen aufgeklärt. Man erfährt alles über den damaligen Alltag der Angestellten unter der Erde, den Notfallplan für das Schreckensszenario eines atomaren Angriffs und erhält einen detaillierten Einblick in die Zeit des Kalten Krieges.

Das Bunkergelände
Die Bunkeranlage in Pfaffenhofen befindet sich komplett unter der Erde und aus der Luft betrachtet sind – neben dem Verwaltungsgebäude – nur die Entlüftungen, die Einstiege und die Abluftbauwerke zu erkennen. Das Terrain war bis zur Schließung der Fernmeldestelle im Jahr 1997 stets eingezäunt und strengstens bewacht. Obstbäume und Pflanzen sollten den Eindruck eines normalen Schrebergartens erwecken.

InterKulturGarten
Seit letztem Jahr wird das Gartengelände als InterKulturGarten genutzt. Die einstmals militärische Zone erfährt einen Wandel und soll bis zur Gartenschau Natur in Pfaffenhofen 2017 wieder das werden, als was sie ursprünglich gedacht war – ein Garten. Die erste offizielle Pflanzung im InterKulturGarten war ein Korbinians-Apfelbaum als Symbol der Wiedervereinigung und des Friedens. Pünktlich zum Start der Gartensaison 2014 wurden weitere Bäume gepflanzt und die ersten 13 Parzellen zum Eigenanbau von Gemüse vergeben: Hobbygärtner können dort ihre eigenen Beete bestellen.

„Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n)“
Seit Dezember 2001 erscheinen jährlich die „Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n)“. Diese städtische Publikation leistet seit 13 Jahren einen Beitrag zur Heimatkunde Pfaffenhofens, indem sie verschiedene Themen behandelt und einen Einblick in die Historie der Stadt bietet. Verfasser und Autor der „Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n)“ ist der Stadtarchivar und Historiker Andreas Sauer.
Thema der nun schon 14. Ausgabe der „Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n)“ wird, in Anlehnung an die Etablierung der Bunkerführungen, die Grundnetzschalt- und Vermittlungsstelle (GSVBw 66) der deutschen Bundeswehr am Heimgartenweg sein. Der Stadtarchivar Andreas Sauer erörtert in dieser Broschüre alle historische Fakten zum Kalten Krieg, zur Entstehung der Fernmeldezentrale in Pfaffenhofen und auch zur Nutzung und Verwendung des Bunkers nach dessen Schließung. Die Ausgabe der „Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n)“ zum Bunker in Pfaffenhofen ist eine gelungene inhaltliche Ergänzung zu den Bunkerführungen.
Die Veröffentlichung der 14. Ausgabe der Stadtgeschichte(n) wird durch eine Ausstellung im Rathaus begleitet. Zur Ausstellungseröffnung am Samstag, 19. Juli, ab 10 Uhr im Rathausfoyer sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Ausstellung ist der Startschuss zu den Bunkerführungen.

Die Ausstellung im Rathaus ist zu den üblichen Öffnungszeiten des Bürgerbüros geöffnet:

Montag 8.00 - 16.00 Uhr
Dienstag, Mittwoch, Freitag 8.00 - 12.00 Uhr
Donnerstag 7.00 - 18.00 Uhr
jeden 1. und 3. Samstag im Monat 9.00 - 12.00 Uhr

Hier finden Sie die Videos, die im Vorfeld der Ausstellungseröffnung und der Bunkerführungen gedreht wurden:
- Beitrag vom Regionalsender INTV
- Beitrag des Bayerischen Fernsehens

Autor:

Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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