Ab 7. September:
Straßensanierung Schleiferberg

- Ab 7. September beginnen die Arbeiten am Schleiferberg
- hochgeladen von Thomas Tomaschek
Die Tiefbauarbeiten am Schleiferberg kommen voran. Ab voraussichtlich kommenden Montag, den 7. September erfolgen die Arbeiten zur Glasfaserversorgung und zur anschließenden Straßensanierung im zweiten Bauabschnitt. Durch die Arbeiten, beginnend an der Kreuzung Schleiferberg und Schleiferbergsiedlung bis hin zur Pechleite, wird die Durchfahrt bis voraussichtlich Ende Oktober gesperrt werden. Das Quartier kann in diesem Zeitraum über den Radlberg und über die Herzog-Ludwig-Straße verlassen werden. Der Schleiferberg bis zur Berufsschule sowie die Einmündung zur König-Ludwig-Straße sind jederzeit befahrbar. Der Kreuzungsbereich kann voraussichtlich nach 3 Wochen wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Die Stadtwerke bitten um Beachtung der ausgeschilderten Umleitung.
Eine aktuelle Baustellenübersicht ist unter https://buergermelder.pafunddu.de/projects/baustellenradar/ einsehbar.
Am vergangenen Donnerstag, den 1. Oktober, wurden die 16 hohen grünen Fichten am Anfang der Gabelung vom Schleiferberg und der Schleiferbergsiedlung in Pfaffenhofen an der Ilm gefällt. Die Entscheidung wurde von der Stadt Pfaffenhofen im Rahmen einer Bauarbeit zur Ausbreitung der öffentlichen Straße getroffen. Die Bauplanung umfasst die Errichtung eines Fußgängerweges, um Fußgängern angesichts der Anzahl der Autos, die sich am Morgen einen Parkplatz in den Nachbarstraßen zur Berufsschule suchen, einen sicheren Raum zu bieten. Diese Bäume standen im Weg und wurden daher, wie es in der Geschichte des Städtebaus schon millionenfach geschehen ist, im Austausch für den menschlichen Raum geopfert. Vor meinem Küchenfenster konnte ich hilflos das Treiben einer kleinen Gruppe von Arbeitern der Stadtwerke beobachten, die ohne Bewusstsein und ethischer Reflexion diesen Bäumen im Sinne ihres Auftrags das Leben nahmen. Für sie war es möglicherweise ein wirklich profitabler und effektiver Arbeitstag. Dieses stumpfe Fällen von Bäumen, das sowohl mich als auch meine Nachbarn erheblich schockierte, ließ mich sehr intensiv über die Beziehung, die wir Menschen zur Natur, unserem Planeten und unserem Ursprung haben, nachdenken.
In einem kurzen Gespräch mit der zuständigen Person aus der Stadtverwaltung, Herrn Bucher, dem Leiter des Tiefbauamtes, wurde ich darauf hingewiesen, dass es sich nicht um hochwertige Bäume handele, da es lediglich Fichten waren und keine Laubbäume o.ä.. Was bedeutete, dass diese 16 Fichten als triviale Gegenstände behandelt wurden, die in dem Sinne unnötig im Weg standen und einfach zweckgebunden von der Straße entfernt werden mussten, womit ihnen jeglicher Wert und Lebensberechtigung genommen wurden. So wie es global auf allen Kontinenten z.B. in der Abholzung der Regenwälder zu sehen ist, wird nicht betrachtet, dass Bäume Lebewesen, Wirte für Tiere und andere Pflanzen und Lebensspender sind. Die Tatsache dass diese Bäume als Lebensraum für Insekten, Vögel, Bienen, Eichhörnchen und andere Mikroorganismen dienten, wurde völlig ignoriert. Ebenfalls wurde an dieser Stelle offensichtlich missachtet, dass sie unsere Luft durch die Absorption von Kohlendioxid reinigten und so den Treibhauseffekt bremsten.
Die 16 genannten Fichten waren übrigens ca. 30 bis 40 Jahre alt. In 35 Jahren hat einer dieser Bäume ca. 1,7t CO2 absorbiert. Alle 16 also zusammen zw. 20-25t. Zum Vergleich: Der Durchschnittsbürger produziert 4,3t CO2 pro Jahr. Diese einfachen Daten und das profitorientierte bzw. egozentristische Handeln der Bürger zeigen uns das große Ungleichgewicht, unter dem unser Ökosystem leidet, vor allem aufgrund der ungesunden Beziehung zwischen Menschen und ihrer Umwelt. Mit anderen Worten:
Pflanzen kommen uns Menschen zugute und im Gegenzug behandeln wir sie als einfache Objekte. Warum ist das so? Woher kommt die menschliche Gleichgültigkeit gegenüber den Pflanzen, von den wir so sehr profitieren? Es scheint mir, dass es einfach verlernt wurde, mit dem Herzen zu spüren, was unsere Köpfe schon wissen. Nun, die Realität zeigt uns einmal mehr, dass es nicht ausreichend ist, gut auf der kognitiven Verstandsebene über die Vorteile von Umweltschutz und die Folgen des Klimawandels informiert zu sein, um ein grünes Herz zu haben bzw. dieses auch zu fühlen. Wobei zumindest für eine Minderheit dieses mentale Wissen dazu geführt hat, dass einige Menschen bereits angefangen haben, bestimmte Gewohnheiten zu ändern, wie z. B. Plastik vermeiden, möglicherweise weniger zwanghaft konsumieren oder auf das Auto fahren gelegentlich zu verzichten. Aber die überwiegende Mehrheit der Bürger, darunter hier auch die Stadt Pfaffenhofen, macht blind weiter wie zuvor, ohne Bewusstsein für die an den Tag gelegte Destruktivität; ohne Bewusstsein für die massive Grenzüberschreitung in andere Lebensräume, ohne Bewusstsein für die weitreichenden Konsequenzen des eigenen Verhaltens und ohne Herzensanbindung an unsere Mutter Erde – unser Ursprung und unsere Wurzeln-, welche wir insbesondere in unserer westlichen und so genannten zivilisierten Welt blockiert oder gar verloren haben. Wir haben vergessen, dass die Erde ein lebender Organismus ist und dass die Pflanzen als die ersten Bewohner der Erde unsere Sauerstoffspender und Lebensvermittler sind. Also möchte ich Sie ermutigen und zum Nachdenken anregen, lassen Sie uns demütig sein und die Arbeit der Bäume anerkennen, lassen Sie uns dankbar sein und ihr Leben respektieren. Ich würde mich freuen, wenn vor allem in der Stadt, in der ich lebe, ein nachhaltiges Bewusstsein geschaffen werden kann und eben auch das allgemeine Handeln den Anforderungen entsprechend ist, die der gegenwärtige Klimawandel an uns stellt. Ich bitte Sie daher: Hören Sie auf, unnötig Bäume zu fällen und suchen Sie nach kreativeren und umweltfreundlicheren Lösungen für Ihre städtischen Bauprojekte!!
Vielen Dank