Neue Energie für Pfaffenhofen

Kurz nach dem Umzug: Die neue Betriebszentrale der Stadtwerke | Foto: Michael Leopold
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  • Kurz nach dem Umzug: Die neue Betriebszentrale der Stadtwerke
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Vor gut zwei Jahren sind die Stadtwerke Pfaffenhofen gegründet worden. Sie sind seither zuständig für Wasser, Abwasser, Bauhof, Friedhof und Parken. Nun gibt es einen kleinen Neustart für das Kommunalunternehmen: Vor kurzem haben die Stadtwerker ihre neue Betriebszentrale bezogen. Und sie bieten ab sofort Strom und Gas an.

Seit 1. Januar 2013 betreuen die Stadtwerke die Daseinsvorsorge in Pfaffenhofen: sauberes Trinkwasser, eine funktionierende Kanalisation, gepflegte Grünanlagen, intakte Straßen, zentrumsnahe Parkplätze oder ein würdevoller Ort für die letzte Ruhe – sie gehören ebenso dazu wie künftig ökologischer Strom und eine sichere Gasversorgung. Kurzum: Es geht um unser aller Grundbedürfnisse. Das Kommunalunternehmen liegt zu 100 Prozent in öffentlicher Hand. Pfaffenhofen übernimmt damit auch künftig die Grundversorgung selbst.

Neuorganisation für mehr Effizienz

In den Gründungsjahren haben die Stadtwerke daran gearbeitet, ihre Leistungen und Services transparenter, wirtschaftlicher und effizienter erbringen zu können. Das reicht von der Einführung neuer IT-Systeme für die Kundenbetreuung bis hin zur Weiterbildung von Mitarbeitern. Oder ganz praktisch: Durch den Einsatz intelligenter Wettervorhersagen ist die Rufbereitschaft im Winterdienst jetzt wetterabhängig geregelt. Das entlastet die Mitarbeiter und spart der Stadt bares Geld. Die Befragung der Kunden nach ihrer Zufriedenheit auf der Wassermeldekarte hat nun schon zum zweiten Mal wertvolle Rückmeldungen für Verbesserungen geliefert. Die Neuorganisation hat zudem weitere Angebote ermöglicht, allen voran den Vertrieb von Strom und Gas.

Strom und Gas: „Willkommen dahoam“

Alle Haushalte und Gewerbebetriebe in der Stadt und umliegenden Gemeinden können ab sofort Strom und Gas von den Stadtwerken Pfaffenhofen beziehen. Der Strom ist zu 100 Prozent ökologisch, er stammt aus Wasserkraftwerken. Derzeit treten die Stadtwerke noch als reiner Händler auf, der Bau eigener Anlagen zur Erzeugung von regenerativer Energie ist angedacht. Ansonsten setzt das Kommunalunternehmen ganz auf seine regionale Stärke und das „alles-aus-einer-Hand-Prinzip“: Kunden, die sich für die Stadtwerke als Energielieferant entscheiden, haben nur einen Ansprechpartner für Wasser, Abwasser, Strom und Gas. Zudem erhalten Verbraucher einen Mehrsparten-Rabatt, wenn sie einer Sammelrechnung für mehrere Sparten zustimmen. Preislich liegen die Stadtwerke im Vergleich zu den bisherigen Hauptlieferanten in Pfaffenhofen mit einem Arbeitspreis von 24,89 Cent je Kilowattstunde günstig. Gas kostet 5,67 Cent je Kilowattstunde. Der Grundpreis ohne Mehrsparten-Rabatt beträgt jeweils 96 Euro pro Jahr, mit Rabatt 30 Euro weniger. Alles in allem ist das Ziel der Stadtwerke, eine sichere, saubere und preiswerte Versorgung mit Energie zu gewährleisten – und das bei Erhalt von Kaufkraft und Arbeitsplätzen in der Region.

Umzug abgeschlossen

Nach außen sichtbarstes Zeichen für das neue Kapitel bei den Stadtwerken ist die Betriebszentrale nahe der Ilmtalklinik. Seit Anfang Februar sind auch Kundencenter und Verwaltung in der Michael-Weingartner-Straße 11 zu erreichen. Die Mitarbeiter von Bauhof und Werkstätten waren nebst Fahrzeugen bereits im Januar vom alten Areal in der Stadtmitte an die Umgehungsstraße gezogen. Die Auslagerung ist eine doppelte Chance: Für die Stadtwerker sind viele Abläufe im neuen Betriebsgelände effizienter zu organisieren. Für alle Pfaffenhofener entsteht auf dem alten Bauhofgelände bis 2017 ein Bürgerpark. Auch wenn der Park Teil von „Natur in Pfaffenhofen“ sein wird: der Bauhof hätte unabhängig von der regionalen Gartenschau ohnehin verlegt werden müssen. Die Investitionskosten für die neue Zentrale liegen mit unter zwölf Millionen Euro im kalkulierten Rahmen.

„Mein Haus – meine Stadt“

Neben dem neuen Gebäude zeigen sich die Stadtwerke mit einem aktualisierten Internetauftritt – und einer neuen Gliederung ihrer Geschäftsbereiche. Unter „mein Haus“ geht es um die Hausanschlüsse und die Versorgung mit Trinkwasser, Abwasser, Strom und Gas. „Meine Stadt“ umfasst alle Services, die die Stadtwerke für die Öffentlichkeit übernehmen: Straßenpflege, Leeren von Mülleimern, Pflege von Grünanlagen und Spielplätzen, Baumkontrolle, Winterdienst, Betrieb von Friedhöfen und Parkgarage, Wohnmobilstellplatz usw. Zusätzlich wird das Kommunalunternehmen ab Mitte des Jahres den gesamten Straßenunterhalt übernehmen. So können Bau- und Sanierungsmaßnahmen bei Wasser und Kanal mit dem Unterhalt der Straßen in einem Projekt abgewickelt werden.

Netze zukunftsfähig machen

Schließlich steht in Sachen Sanierung der Wasser- und Abwassernetze auch weiterhin einiges auf dem Plan: 2015 werden unter anderem das Wassernetz in der Münchener Straße und im Kirschbaumweg saniert, der Kanal in der Samhofstraße erneuert und ein neuer Oberflächenwasserkanal im Inselweg in Förnbach gebaut. Große Maßnahmen 2014 waren z.B. der Stauraumkanal in der Quellengasse als Hochwasserschutz, Kanäle in Lohfeld- und Saliterstraße sowie der Ringschluss in der Niederscheyerer Straße. Insgesamt wurden und werden in den Jahren 2013 bis 2017 gut 18 Millionen Euro in die Infrastruktur Pfaffenhofens investiert.

2016 könnte der nächste große Schritt für die Stadtwerke in Sachen Energie folgen: Dann werden die Konzessionen für den Betrieb des Strom- und des Gasnetzes neu vergeben. Das Kommunalunternehmen bewirbt sich dafür zusammen mit Partnern, die langjährige Erfahrung im Netzbetrieb haben. Die Stadtwerke werden jeweils die Mehrheitsanteile übernehmen. So kommen die Energienetze zurück in öffentliche Hand – zurück nach Pfaffenhofen.

PAF und DU-Redaktion, Verena Schlegel

Statement von MAX HECHINGER, langjähriger Bauhofreferent:

Aufbruch in eine neue Ära
Mit etwas Wehmut denkt man zurück an unseren alten Bauhof. Entsprechend dem Wachstum der Stadt Pfaffenhofen und ihrer Ortsteile wurde der alte Bauhof immer wieder erweitert und angebaut - so sind viele Provisorien entstanden, die nicht mehr zeitgemäß waren. Für mich überwiegt deutlich die Freude auf die neue Betriebszentrale mit dem Bauhof an der Michael Weingartner Straße 11.
Befeuert durch die Gründung der Stadtwerke Pfaffenhofen und die Vorbereitungen zur Gartenschau 2017 wurden die Weichen gestellt für die Errichtung einer modernen Betriebszentrale. Nach dem Motto „Alles unter einem Dach“ findet sich der Bauhof mit dem Wasserwerk in modernen Werkstätten, Lagerflächen und Garagen wieder.
Die Weichen für ein optimiertes Arbeiten sind gestellt, engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt von moderner Technik sind die Grundlage für erfolgreiches Arbeiten in der Zukunft. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wünsche viel Freude und Erfolg bei allem, was Sie tun. Ein leistungsfähiger Bauhof ist eine sehr gute Visitenkarte für die Stadt Pfaffenhofen.

Statement von ANDREAS HERSCHMANN, Stadtrats-Referent für Energie und Klimaschutz:

Gemeinschaftsaufgaben in öffentlicher Hand – unser Stadtwerk ein leistungsfähiger Dienstleister
Grundsätzlich müssen aus meiner Sicht Gemeinschaftsaufgaben wie die Versorgung mit Wasser, Abwasser, Stadtreinigung und auch Energie in kommunaler Hand sein. Denn nur was wir in eigener Hand haben, können wir in Pfaffenhofen auch selbst gestalten. Auch wenn wir die Energiewende hier vor Ort aktiv mitgestalten und konsequent unser Klimaschutzkonzept umsetzen wollen, brauchen wir unser Stadtwerk als starken Dienstleister und Macher. Beispielweise bietet unser Stadtwerk demnächst auch Energieprodukte wie Gas, Wärme und Strom an, womit dann auch die Wertschöpfung vor Ort bleibt. Mit dem Bau eigener Erneuerbare-Energien-Anlagen kann dann unsere Stadt langfristig die energetische Unabhängigkeit erreichen. Heute schaffen wir aber die Infrastruktur für Generationen.

Autor:

PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen

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