In den Fußstapfen Napoleons
Historische Stadtführung durch Pfaffenhofen
Welche Bedeutung steckt eigentlich hinter dem Pfaffenhofener Stadtwappen? Wie konnte der Kirchturm der Stadt helfen, einen Streit mit den Österreichern zu vermeiden? Und wieso stieg der Bierkonsum in Pfaffenhofen im Jahre 1796 so drastisch an?
Alle, die die Antworten auf diese Fragen gerne kennen würden und noch mehr über die Vergangenheit Pfaffenhofens erfahren wollen, lädt die Wirtschafts- und Servicegesellschaft Pfaffenhofen (WSP) zu ganz speziellen Touren ein: „Pfaffenhofen im Zeitalter Napoleons“ heißen diese Stadtführungen der besonderen Art, bei denen die Teilnehmer nicht nur auf den Spuren des französischen Generals durch den Ort wandern, sondern am Ende sogar noch exklusiv drei spezielle Biersorten verkosten dürfen, wie sie früher typischerweise gebraut wurden.
Ein paar Pfaffenhofener sind mittlerweile um diese Erfahrungen reicher: Am 28. Juli fand bereits eine dieser Napoleon-Führungen unter der Leitung von Frieder Leipold statt.
Schon während der ersten Schritte über den Hauptplatz bekamen die Teilnehmer einige spannende und kuriose Geschichten zu hören – zum Beispiel über das Gebäude der heutigen Parfümerie Bergner: Wo es nun angenehm duftet, befand sich einst Pfaffenhofens Poststation.
Das (Briefe-)Schreiben lernten die kleinsten Bürger nur wenige Meter entfernt: Am oberen Hauptlatz eröffnete 1802 in der früheren Engelskapelle die erste Schule. Auch der Kirchturm nebenan spielte damals eine tragende Rolle, um einen Streit zwischen der Pfaffenhofener Bevölkerung und den Österreichern zu vermeiden: Letztere waren während der vielen Kriege dort stationiert, hatten jedoch aus verschiedenen Gründen den Zorn der Pfaffenhofener auf sich gezogen. Doch bevor es zu einer Auseinandersetzung kommen konnte, haben die Pfaffenhofener schlichtweg die Glocken geläutet – ein damaliges Warnzeichen für den Anmarsch eines Feindes. Von den Österreichern als Alarm für eine bevorstehende französische Invasion fehlinterpretiert, flohen diese auf dem schnellsten Weg aus der Stadt. So war die drohende Eskalation der Streitigkeiten mit den Pfaffenhofenern vermieden.
Aber auch, was es mit dem „Frieden von Pfaffenhofen“ auf sich hat und wie ein kurzsichtiger Pfarrer für einen Spion gehalten werden konnte, vermittelt Frieder Leipold auf unterhaltsame Weise.
Am Ende der Tour wartet dann noch ein besonderes Highlight auf sein Publikum: Drei traditionell gebraute Biersorten ermöglichten es, sich zum Abschluss auch mit dem Gaumen ins Zeitalter Napoleons „einzuschmecken“. Dass in Pfaffenhofen seit jeher fleißig Bier gebraut wurde, darauf ließen bereits die vielen Wasserleitungen schließen, auf die man einst bei Ausgrabungen gestoßen war. Lediglich der Bierpreis hat sich im Laufe der Jahre um ein Vielfaches gesteigert, denn eine Mass für nur 12 Pfennig, wie es damals gang und gebe war, findet man heute wohl nirgendwo mehr – aber die Teilnehmer der Führung kommen sogar umsonst in den Genuss des historischen Bieres.
Alle, die nicht nur Bier verkosten wollen , sondern auch Interesse daran haben, sich knapp 200 Jahre in das Zeitalter Napoleons zurückzuversetzen, wenden sich bitte an die Wirtschafts- und Servicegesellschaft (Telefon: 08441/ 405 50 0 oder Email: info@wsp-pfaffenhofen.de). Die nächsten beiden Termine sind nämlich bereits ausgebucht, aber bei entsprechender Nachfrage werden weitere festgelegt.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.