Stadtbücherei
Lese-Empfehlungen für den Oktober
Frederick Forsyth: Der Schakal
Ein Auftragskiller wird von der französischen geheimen Untergrundorganisation OAS beauftragt, Staatspräsident de Gaulle zu töten. Der Agenten-Thriller beruht in seinen Grundzügen auf Tatsachen. Denn in den 1960er Jahren wollte die militärisch dominierte Untergrundbewegung OAS unter anderem durch Anschläge auf Regierungseinrichtungen verhindern, dass die französische Regierung unter de Gaulle die Kolonie Algerien in die Unabhängigkeit entlässt. Die Planung des Attentats ist ungemein spannend und gleichzeitig realitätsnah erzählt, die Handlungsorte wechseln zwischen Frankreich, Italien, Belgien in schneller Folge, das Buch fesselt vom Beginn bis zum Ende.
Die Polizei erfährt von dem Mordplan weil sich die OAS-Offiziere während der Attentatsplanung in einem Hotel abzuschotten versuchen. Ein Kurier wird gefasst und mit harten Methoden zur Preisgabe einer entscheidenden Information gezwungen. Eine Großfahndung wird gestartet, die OAS schleust unterdessen eine Informantin bei den Behörden ein, die einen hohen Regierungsvertreter in ein pikantes Verhältnis verwickelt um ständig auf dem neuesten Stand der Fahndung zu sein. So entwickelt sich ein Wettlauf zwischen Attentäter und Polizei, der sich zum Ende hin in der Handlungsabfolge derart verdichtet, dass der Leser wie elektrisiert weiterlesen möchte bis zum furiosen Finale am Nationalfeiertag Frankreichs, dem Tag des geplanten Attentats.
„Der Schakal“ ist einer der ersten Thriller Forsyths, der damit seine Weltkarriere begründete.
Manfred Wittmann
Hunter, Anne: Wo steckt mein kleiner Fuchs?
Aladin Verlag
Spannender Such-Spaß für die Allerkleinsten rund um den Fuchsbau
Kinder lieben Versteckspiele! So auch der kleine Fuchs, der sich von seinem Papa in der Umgebung des Fuchsbaus suchen lässt. Dabei ist jedoch nicht ganz klar, wer hier wen an der Nase herumführt. Mama Fuchs jedenfalls spielt ihrem kleinen Fuchs zuliebe ganz offensichtlich die Ahnungslose. Eigentlich ist Klein-Fuchs mit seinem leuchtend orangefarbenen Fell in der grauen Umgebung nämlich immer ganz gut zu sehen, aber Papa Fuchs durchstöbert trotzdem die wildesten und abgelegensten Verstecke auf der Suche nach seinem Sohn. Keine Höhle ist ihm zu dunkel, kein Wasser zu tief und kein Baum zu hoch. Ganz schön spannend, was Papa alles so einfällt! Kein Wunder, dass der kleine Fuchs ihm gleich ein "Nochmal!" entgegenruft, als dieser ihn endlich findet und glücklich in die Arme schließt.
Besonders originell ist die Landkarte zu Beginn des Bilderbuchs, auf der die Umgebung des Fuchsbaus aufgezeichnet ist, die Papa Fuchs nach und nach durchstreift. So entsteht ein doppelter Such-Spaß, weil man versuchen kann, jede Einzelsituation auf der Karte zu verorten, um die Route der beiden Füchse zu verfolgen. Wenig Text, wenig Farbe, wenig Schnick-Schnack - dafür besonders viel an Interaktionsmöglichkeit. Ideal für die Allerkleinsten.
Elisabeth Brendel (aus den Buchprofilen des Michaelsbundes)
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