Starkes Spektakel in "voller Hütte": Drift on Ice war ein Riesen-Erfolg!!!

Aller guten Dinge sind: vier! Zum vierten Mal wurde das Eishockeyfeld der Stadtwerke-Arena gehörig abgefräst. Wenn die feinen Splitter über dem Eis wirbeln, wenn die Motoren heulen und wenn es hinter der Bande nach Methanol riecht, dann ist Drift on Ice in Pfaffenhofen. Und: dann ist auch die „Hütte" voll! Denn das Rennen am 25. Januar lockte wieder einmal die Fanszene aus ganz Bayern an.

Man stelle sich vor: Exakt zwei Bahnrennen fanden in der Hauptwinterzeit südlich der Donau statt – beide am selben Tag und zur selben Zeit. In Sankt Johann im Pongau war es kalt genug, um nach sieben Jahren endlich wieder ein Eisspeedwayrennen zu veranstalten. Aber Organisationschef Toni Pilotto waren die Hände gebunden – ausschließlich an jenem „Pfaffenhofener Drift on Ice-Samstag“ konnte er die Fahrer für sein Spektakel verpflichten.

Sehr begehrt: Das stechend gelbe Kult-Plakat!

Verlierer waren die Hardcore-Fans, welche sich wohl am liebsten „zerrissen“ hätten, um beide Events zu besuchen. Gewinner waren jedoch die Ausrichter: Sowohl in Sankt Johann, als auch in Pfaffenhofen, trafen die Bahnsport-Anhänger massenweise ein. „Hoffentlich gibt's das noch lange, das lasse ich mir nicht mehr entgehen“, sagte ein Jugendlicher, als er die Stadtwerke-Arena verließ. Wie viele andere junge Besucher hatte er eine stechend gelbe Plakattafel unter dem Arm. Jene kultigen Plastik-Poster dürften jetzt in Kinderzimmern, Hobbykellern, Garagen und Werkstätten hängen. Jedenfalls entstand nach dem Rennende geradezu eine Hysterie, wenn es darum ging, eines dieser speziellen Souvenirs zu ergattern.

14 Speedway-, fünf Quad- und auch fünf 50ccm-Juniorenrennen konnten vorher bestaunt werden, wobei ausgerechnet auf den letzten Metern des großen Speedway-Finals der einzige ernsthafte Unfall passierte. Erwischt hat es dabei Nicklas Clausen, der seinen Sturz so erklärte: ,,Angestachelt, von dieser großartigen Atmosphäre wollte ich unbedingt auf das Podium. Ich habe rundenlang versucht, an Sergej Malyschew außen vorbeizufahren. Als letzten Versuch wollte ich dann innen durch tauchen, jedoch hat Sergej die Innenlinie gut bewacht. Ich musste dann zudrehen, um ihn nicht zu rammen.“

Clausen stürzte auf die „Problem-Hüfte“!

Ausgerechnet mit seiner lädierten Hüfte krachte der Däne dann auf das Eis. Nämlich wurden bei Clausen erst im Herbst zig Schrauben und Nägel entfernt, welche er seit einem Sturz vor zwei Jahren in den Knochen hatte. So kam erst nach einer längeren Untersuchung die Entwarnung aus dem RTW: Keine Verletzung!

„Weis weiß, wie man gewinnt“, diese Maxime galt schon vorher – weil Ronny Weis sein Bike einfach so abgebrüht, wie sonst niemand, um den engen Kreisel peitschen kann. So blieb auch seine Weste sinnbildlich weiß: Der Meißener gab keinen einzigen Punkt ab und gewann auch den Re-run des Endlaufes überlegen vor Richard Geyer und Sergej Malyschew.

Viele Fans kamen extra wegen der Frauen-Weltmeisterin im Speedway: Celina Liebmann fuhr ihr allererstes Drift on Ice-Rennen und hatte sichtlich Spaß: „Punktlos glücklich“, das klingt als Fazit ihres Debüts etwas trivial aber die 23-Jährige war einfach gut drauf, heizte das Publikum an und manövrierte ihr Motorrad gekonnt. Einzig beim Start konnte sie sich das Schnalzen lassen der Kupplung nicht so recht abgewöhnen, erklärte Liebmann zwischendurch lachend.

Celina Liebmann als „Notarin“!

Zu den Publikumslieblingen wurden die vier Juniorenfahrer mit ihren 50ccm-Bikes. Hier siegte im Finallauf Vincent Weber vor Raymen Forkert und Tobias Stapf. Quadfahrer Alexander Hauswald indes, schaffte es endlich auf Platz eins in Pfaffenhofen. Große Freude also beim 35-Jährigen, der 2019 und 2020 jeweils knapp den Sieg vergeben hatte. Derweil wurde bei der anschließenden Pressekonferenz schon der obligatorische Vertrag für das nächste Rennen in Pfaffenhofen aufgesetzt. Das machte als „Quasi- Notarin“ Celina Liebmann auf einem Bierdeckel – woraufhin Ronny Weis und Jan Hofbauer, der Vorsitzendende des EC Pfaffenhofen, laut lachend unterschrieben. Nur beim Jahr war man sich noch nicht ganz einig: Entweder 2026 oder 2027 sollen in der Stadtwerke-Arena wieder die Eissplitter fliegen.

Speedway / 500ccm-Vorläufe: 1. Ronny Weis und Richard Geyer (je 8 Punkte), 3. Sergej Malyschew (6), 4. Bruno Thomas (4), 5. Tero Aarnio (3), 6. Levi Böhme (3), 7. Nicklas Clausen und Martin Ovig (je 2), 9. Celina Liebmann (0)
Hoffnungslauf: Clausen – Thomas – Aarnio – Böhme
Finale: Weis – Geyer – Malyschew – Clausen (D)

Quads / 500ccm: 1. Alexander Hauswald, 2. Leon Sochor, 3. Mico Ricker, 4. Felix Schulze

Junioren A / 50ccm: 1. Vincent Weber, 2. Raymen Forkert, 3. Tobias Stapf, 4. Jamy Forkert

Autor:

Motorsportclub Pfaffenhofen im ADAC (MSC) aus Pfaffenhofen

Eine/r folgt diesem Profil