Appell an die Staatsregierung
Bürgermeister für Klimaschutz

Zusammen mit über 80 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern aus ganz Bayern hat Pfaffenhofens Erster Bürgermeister Thomas Herker einen Appell an die Bayerische Staatsregierung gerichtet. Darin fordern die Kommunalpolitiker mehr Unterstützung bei der Energiewende hin zum Ausbau erneuerbarer Energien, wie Windkraft und Photovoltaik. Ziel der Gemeinden und Städte ist langfristig eine komplette Versorgung mit klimaneutral erzeugter Energie.

Hindernisse
Herker betonte bei einer Veranstaltung in Fuchstal bei Landsberg am Lech, „die Energiewende ist technisch machbar und wirtschaftlich darstellbar. Was fehlt ist der politische Wille – und den fordern wir ein!“ Die Bürgermeister appellieren an die Bayerische Staatsregierung, die Verfahren zu entbürokratisieren, Möglichkeiten zur regionalen Vermarktung der Energie zu schaffen sowie ganz konkret den Ausbaudeckel bei Photovoltaik und die „10H-Regel“ bei der Windenergie abzuschaffen.
Regional erzeugte Energie aus erneuerbaren Quellen entlastet die Stromnetze und verringert zudem die Abhängigkeit von Energie-Importen, z. B. aus Russland. Dazu ist nach Ansicht der Kommunalpolitiker ein Mix aus Photovoltaik und Windstrom nötig. Die Bayerische Staatsregierung blockiert aber mit den Entscheidungen die eigenen Ziele, wie beispielsweise hunderte neue Windkraftanlagen bis 2022 zu errichten.

Vorreiter
Pfaffenhofen ist bereits auf dem Weg zu einer bilanziellen 100 Prozentmarke bei den erneuerbaren Energien und hat deckt bereits aktuell einen Anteil von über 70% des Strombedarfs aus einem Mix aus Biomasse, Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft. Im nächsten Schritt will die Stadt die Bereiche Strom, Wärmeversorgung und Mobilität beispielsweise durch Power-to-Gas stärker verzahnen, um Schwan¬kungen erneuerbarer Energien besser auszugleichen. Gemeinsam mit namhaften deutschen Firmen wie Siemens, StartUps wie Electrochaea, Innovations¬treibern der Branche und den Stadtwerken Pfaffenhofen hat die Stadt für eine Power-to-Gas-Anlage alle Voraussetzungen geschaffen, um sofort Erdgas durch lokal erzeugtes Biogas ersetzen zu können.

Fehlende Förderung
Allerdings werden Sektorkopplung und Speichertechnologien derzeit nicht ausreichend gefördert. Beispielsweise können ohne die Freistellung der Sektorkopplung von Steuern und Umlagen beim Stromeinkauf solche Energiedrehscheiben wie Bio-Methanisierungsanlagen nicht ohne finanzielle Verluste umgesetzt werden.

Breite Basis
Zu dem Appell an die Staatsregierung und an den Landtag haben sich Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus ganz Bayern zusammengeschlossen, über alle Parteigrenzen hinweg, von großen Städten bis hin zu kleinen Orten mit nur einigen hundert Einwohnern, darunter auch Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister der Stadt Fürth und stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Städtetags. Die Unterzeichner fordern von der bayerischen Politik eine eindeutige Positionierung und entsprechendes Handeln. Auch die Landesvertretung Bayern des Bundesverbands Erneuerbare Energien e. V. sowie der BUND unterstützen die Inhalte des Appells.

Autor:

PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen

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