Der Winterkulturweg in der Innenstadt
Auf den Spuren der Weihnachtsgeschichte
Weihnachtskrippen in unterschiedlichster Erscheinungsform sind eine Tradition, die bis auf das frühe Christentum zurück reicht und schon immer die Adventszeit begleiteten. In der katholischen Weihnachtsfeier ist die Krippentradition sogar älter als der Christbaum und auch heute ist sie oft noch fester Bestandteil des kirchlichen und häuslichen Weihnachtsschmucks.
Der Winterkulturweg ist eine Ausstellung der besonderen Art: sie findet größtenteils unter freiem Himmel statt und zeigt vom 28. November bis zum 6. Januar an 30 verschiedenen Orten in der Innenstadt unterschiedlichste Krippen und Lichtinstallationen. Der winterliche Weg durch die festlich dekorierte Stadt ist bereits seit Jahren Teil der Advents- und Weihnachtszeit in Pfaffenhofen und lädt zum Verweilen, Bestaunen und Fotografieren ein.
Kulturerbe in der Spitalkirche
Die Weihnachtskrippe in der Spitalkirche Hl. Geist ist die größte Krippe des Winterkulturwegs und fester Bestandteil des weihnachtlichen Kulturwegs. Sie ist ein Kulturerbe, das bis in die Zeit der Franziskanermönche im 18. Jahrhundert zurückreicht. Die Kirche war die Klosterkirche der Franziskaner. Die Wechselkrippe, die alljährlich aufgebaut und vom ersten Advent bis zum in den Februar (14. Februar) zwölf Mal umgebaut wird, illustriert dabei die wichtigsten Szenen aus dem Leben Jesu.
Im Laufe der Zeit wurden Figuren, Ausstattungsgegenstände und Kulissen ergänzt. Die Krippe hat aktuell einen Bestand von gut 280 Figuren und Zubehörteilen, welche aus unterschiedlichen Zeiten stammen. Der Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen restauriert in Abstimmung mit der Hl. Geistl.- und Gritsch’schen Fundationsstiftung momentan die Figuren. Diese sind bis zu 80 cm groß und zeigen die heilige Familie, Engel, Priester, Soldaten, zahlreiche Tiere (Schafe, Pferde, Kamele, Elefanten) und wurden vor allem aus Holz, einzelne Teil auch aus Wachs, gefertigt.
Jedes Jahr bauen die Schreiner der Stadtwerke die Krippe mit Sorgfalt und Liebe zum Detail auf. Diese Wechselkrippe ist mehr als nur einen Besuch der Spitalkirche wert. Genaue Informationen zu den verschiedenen Szenen sind unter pfaffenhofen.de/winterkulturweg zu finden.
Illustrierte Krippe vor dem Haus der Begegnung
Nicht weit von der Spitalkirche, am Oberen Hauptplatz vor dem Haus der Begegnung ist eine illustrierte Krippe von Künstlerin Susanne Maier zu finden. Die Pfaffenhofener Illustratorin interpretiert die Charaktere der klassischen Krippenszene auf ihre ganz eigene, für sie typische Art. Sie zeigt dabei eine sehr familiäre und zum Schmunzeln anregende Interpretation.
Krippenkunst mit der Kettensäge
Die Krippendarstellung von Paul Fottner ist in der Auenstraße 3 zu sehen. Sie zeigt Maria, Josef und das Jesuskind. Fottner hat die Krippe mit der Kettensäge aus einer alten Eichenbohle, deren Stamm ca. 150 Jahre alt war, herausgefräst. Seit 2012 beschäftigt sich der Künstler mit der Kettensäge und bevorzugt dabei als Material vor allem Eiche, Buche, Linde und Esche.
Beleuchtete Krippe
Die Krippe von Reiner Schlamp mit dem Titel „Zur schönen Aussicht“ wird als beleuchtete, großformatige Illustration bei der Versicherungsagentur Kröger und Kubek OHG in der Auenstraße 40 präsentiert. Ursprünglich wurde diese Krippe als A4 große Zeichnung entworfen, um vielen Personen die Möglichkeit zu geben, eine Krippe während der Weihnachtszeit platzsparend Zuhause aufzustellen. Schlamp, einer der bekanntesten und aktivsten Kunstschaffenden Pfaffenhofens, befasst sich seit seiner frühen Jugend mit Krippen in verschiedensten Formen und Ausführungen.
Kuppelkrippe fasziniert mit einfachen Formen
In dieser kuppelartig aufgebauten Neuinterpretation des Weihnachtsgeschehens scheint sich etwas zuzutragen, was alle in seinen Bann zieht. Das harmonische und liebevolle Miteinander, die Faszination und Anziehung, verbunden mit der kindlichen Neugier auf die für den Betrachter unsichtbare und beschützte Mitte sind deutlich spürbar. Die künstlerische Arbeit von Sabine Ackstaller ist puristisch und klar und in der Galerie kuk44 in der Augenstraße 44 zu sehen.
Ein Lindenstamm als Grundlage / Leidenschaftliche Schnitzkunst
Die Blockkrippe von Josef Brummer wurde dieses Jahr aus einem Lindenstamm handgeschnitzt und zeigt neben Maria, Josef und dem Jesuskind auch die heiligen drei Könige sowie einen Hirtenjungen mit seinem Schaf. Das naturbelassene Ensemble besticht durch seine Schlichtheit. Brummer ist seit Jahrzehnten leidenschaftlicher Schnitzer. Sowohl auf seinem Hof als auch in der Umgebung von Holzhausen findet man immer wieder von ihm geschnitzte Holzfiguren in Lebensgröße.
Weihnachtliche Kunst im Landratsamt
Im Foyer des Landratsamtes werden zwei Krippen und ein künstlerischer Christbaum ausgestellt. Die Papierkrippe von Reiner Schlamp ist dieses Jahr neu entstanden und zeigt seine große Liebe zum Detail. Aus unterschiedlichstem Holz hat die Künstlerin, Malerin und ausgebildete Holzbildhauerin Nathalie Ponsot ihre Interpretation des Krippenthemas erarbeitet und nutzt dabei auch Symbole aus der Natur und der Religion.
Der künstlerische Christbaum ist eine Kooperation zwischen Hans Dollinger und der Kunstschule im Kreativquartier. Der aus Hopfenstecken gefertigte Baum wird durch die von neun Jugendlichen des Kunstkurses angefertigten Engel und weiteren Schmuckelementen zu einem gemeinsamen Werk.
In zahlreichen Schaufenstern, der Stadtpfarrkirche und weiteren Orten in der Innenstadt finden sich Krippen und Lichtinstallationen unter anderem von Hobbykünstlern sowie Pfaffenhofener Familien. Alle Informationen zum Winterkulturweg gibt es unter pfaffenhofen.de/winterkulturweg
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.