Gegen das Vergessen: "Sudetendeutsche" halten die Erinnerung an Flucht und Vertreibung wach

Leo Schurius steht dem Verein seit 1998 vor.

Die „Sudetendeutsche Landsmannschaft Kreisverband Pfaffenhofen/Ilm“ besteht seit 1953. Damals lebten in der Stadt und in den heute eingemeindeten Ortschaften über 2.000 Vertriebene aus dem ehemaligen deutschen Ostgebieten vor allem aus dem Sudetenland. Ziele bei der Vereinsgründung waren damals: Hilfen bei Wohnungssuche, Integration, Lastenausgleich, Siedlungsbau und vor allem Pflege des kulturellen Erbes der „Flüchtlinge“, wie damals alle Heimatvertriebenen zunächst genannt wurden.

„Obmann“, wie man den Vorsitzenden bezeichnet, wurde Gustaf Kriegisch. Schon kurz nach der Gründung hatte der Verein über 80 Mitglieder. Beim nachfolgenden Obmann Karl Frenzl, der von 1958 bis 1964 den Verein leitete, waren es schon weit über 100 Mitglieder. Weitere Obmänner waren Johann Spinar und ab 1981 der Stadt- und Kreisrat Franz Obschil, der den Verein lange und erfolgreich führte. Seit 1998 leitet der ehemalige Leiter des staatlichen Schulamtes Leo Schurius die Landsmannschaft. Er ist zugleich der 1. Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen im Landkreis.

Leo Schurius kam 1946 im Rahmen der Vertreibung von über drei Millionen Sudetendeutschen nach Schrobenhausen. Seit 1998 fungiert er als Obmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft und als Kreisvorsitzender des Bundes der Vetriebenen im Landkreis Pfaffenhofen. Er lebt heute mit seiner Ehefrau, Tochter und deren Familie in Pfaffenhofen. Während seiner Amtszeit wurden die Gedenkstätte am Friedhof, die seit 1959 besteht, erweitert, aktualisiert und neu eingeweiht. Eine Vereinsfahne wurde im Jahr 2008 angeschafft und ein Archivraum im Bunkergebäude wurde gemietet.

Regelmäßig stattfindende Öffentlich-
keitsarbeit zeigt sich neben der Teilnahme und Mitwirkung mit Fahne beim Volksfestauszug, bei der Totenmesse am Volkstrauertag, sowie bei den Gedenkveranstaltungen vor dem Mahnmal am Friedhof sowie vor allem beim musikalisch umrahmten „Tag der Heimat“ mit prominenten Rednern im September alle zwei Jahre.

Doch nach der Vertreibung vor 70 Jahren werden die Zeitzeugen immer weniger und der Mitgliederschwund ist unausweichlich. Immerhin hat die Landsmannschaft noch fast 60 Mitglieder, weil auch viele hier schon geborene Nachkommen vertriebener Eltern und Großeltern dem Verein die Treue halten.

Autor:

Sudetendeutsche Landsmannschaft aus Pfaffenhofen

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