natura morta viva – Der Maler Christoph Scholter in der Städtischen Galerie
Es ist ein junger Maler, den die Städtische Galerie Ende Oktober zeigt, allerdings ein junger Maler mit herausragenden handwerklichen Fähigkeiten, der sich in seinen realistischen Stillleben den banalen Dingen des modernen Alltags widmet und ihnen Leben einhaucht. Christoph Scholter lebt und arbeitet in Schrobenhausen, als Künstler hat er sich allerdings schon weit darüber hinaus einen Namen gemacht.
Mit seinen extrem detailfreudigen fotorealistischen Arbeiten begibt sich der Künstler auf eine Spurensuche im Alltag. Seine Ölgemälde zeigen Arrangements scheinbar banaler und meist billiger Alltagsgegenstände, denen er jedoch mittels ihrer Anordnung im Raum und einer gezielten Lichtführung eine sowohl atmosphärische Zauberhaftigkeit als auch eine monumentale Wirkung verleiht. Dabei führen das Spiel mit Licht und Schatten sowie die Bildausschnitte die meist vertraut wirkenden Szenerien lustvoll ad absurdum. Die Gegenstände werden nicht nur malerisch arrangiert und kunstvoll widergegeben, sondern den abgebildeten Dingen wird scheinbar ein geradezu gespenstisches Leben eingehaucht. Wie die Protagonisten eines Bühnenstücks präsentieren sich dabei etwa die Kaffeetasse, die Cola-Flasche oder der Spielzeugroboter und entwickeln so für den Betrachter ein Eigenleben, als ob die Dinge gerade darauf warten würden, sich zu bewegen. Der Schnappschuss wird zum Kunstwerk und das Alltägliche zum Besonderen. Effekt dieser Inszenierung ist auch ein überraschender Kontrast zwischen dem mit großem handwerklichen Können ausgeführten klassischen Genre, der natura-morte-Malerei und den abgebildeten Dingen, Gebrauchs – und Wegwerfgegenstände des alltäglichen Lebens.
Scholter studierte an der Akademie der Bildenden Kunst in Nürnberg und war dort Meisterschüler der Klasse für freie Malerei und Kunsterziehung bei Professor Michael Munding, in der er 2011 auch mit dem Klassenpreis ausgezeichnet wurde. Den Kunstförderpreis der Stadt Lauf erhielt Scholter 2008 und 2009. Seine Arbeiten waren bei Ausstellungen in Regensburg, Wien, München, Nürnberg und Stuttgart zu sehen.
Die Ausstellung wird am Freitag, 28. Oktober, um 19.30 Uhr eröffnet und ist bis einschließlich 20. November zu sehen.
Die Öffnungszeiten der Städtischen Galerie sind: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr; Samstag, Sonntag und am Feiertag von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Autor:Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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