Neue Biografie über Joseph Maria Lutz zum 120. Geburtstag des Dichters erschienen
Die Stadt Pfaffenhofen will den Dichter Joseph Maria Lutz wieder stärker ins Bewusstsein rücken. Der 120. Geburtstag des Autors, der am 5. Mai 1893 in Pfaffenhofen geboren wurde und am 30. August 1972 in München verstarb, ist Anlass für die Veranstaltungsreihe „Paradiesspiele“ im Sommer 2013 und für die große Freilichtaufführung „Der Zwischenfall“ durch den Theaterspielkreis im Juni und Juli. Und er war ein guter Grund für die Stadt Pfaffenhofen, die Anregung von Kulturreferent Steffen Kopetzky aufzugreifen und eine Biografie über Joseph Maria Lutz herauszugeben. Unter dem Titel „Dees bißl Leben: Joseph Maria Lutz – eine Annäherung“ wurde sie von Reinhard Haiplik, Studiendirektor am Schyren-Gymnasium und Mitglied des Stadtrates, verfasst.
Für 6,50 Euro ist die 192 Seiten starke Biografie im Bürgerbüro des Rathauses, in der Geschäftsstelle des Pfaffenhofener Kurier und in den Buchhandlungen Kilgus und Pesch erhältlich.
Der Öffentlichkeit präsentiert wurde das Buch am Abend des 120. Geburtstags des Pfaffenhofener Heimatdichters am vergangenen Sonntag. Im historischen Festsaal des Rathauses las Reinhard Haiplik vor über 150 Zuhörern Auszüge aus der Biografie, musikalisch stimmungsvoll begleitet von der „Pfaffenhofener Geigenmusik“ und dem „Ingolstädter Hausg’sang“, die vertone Lutz-Gedichte vortrugen. Unter den Gästen war auch Margret Gehra aus München, die Stiefenkelin von Joseph Maria Lutz.
Im Anschluss an die Lesung stellte Eva Berger, die Kulturmanagerin der Stadtverwaltung, das virtuelle Lutz-Museum vor, das ebenso wie die reale Dichterstube in der Joseph-Maria-Lutz-Schule pünktlich zum Lutz-Geburtstag fertiggestellt wurde. Die Dichterstube kann man erstmals am Sonntag, 12. Mai, von 14 bis 16 Uhr besichtigen sowie künftig nach Voranmeldung bei Stadtarchivar Andreas Sauer (Tel. 08441/78-165). Das digitale Museum im Internet ist natürlich 24 Stunden am Tag geöffnet unter www.josephmlutz-museum.de.
Finanziell stark unterstützt hatte der Rotary-Club Pfaffenhofen die Aktivitäten zum Lutz-Geburtstag und dafür dankte Bürgermeister Thomas Herker den Rotariern ganz herzlich. „Unser Ehrenbürger gerät immer mehr in Vergessenheit“, bedauerte er und wies darauf hin, dass keine Lutz-Bücher mehr im Buchhandel angeboten werden. Dabei ist Joseph Maria Lutz, wie Stadtjurist Florian Erdle in seiner kurzweiligen Einführung erklärte, weit mehr als ein Provinz-Schriftsteller, denn nach 60 Jahren literarischen Schaffens habe er sich vor allem als „Meister der kleinen Formen“ erwiesen, dessen Werke durchaus weitere Verbreitung verdient hätten.
Die Lutz-Biografie, so Erdle weiter, solle „einen Eindruck von dem Mann und seinem Werk und von seiner Beziehung zu Pfaffenhofen geben“. Mit ausführlichen Zitaten und wichtigen – teilweise auch durchaus kritischen -Erklärungen sei es Reinhard Haiplik gelungen, ein differenziertes Bild von Joseph Maria Lutz entstehen zu lassen.
Wichtige und aufschlussreiche Passagen aus dem Buch trug Reinhard Haiplik nun in einer Lesung vor. Vom Vorwort, in dem er auch auf die eigene Beziehung zu Joseph Maria Lutz einging, über Lutz’sche Kindheitserinnerungen und sein bisweilen etwas „schwärmerisches Schwelgen“ für die Natur und die Heimat bis zur romantischen Liebe reichten die Themenbereiche, die Haiplik streifte. Zum Abschluss dankte er einigen Unterstützern mit einer druckfrischen Ausgabe seiner Biografie und natürlich kam er auch dem Wunsch vieler Zuhörer gern nach, gleich an Ort und Stelle Bücher zu signieren.
Autor:Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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