Richard Georg Fischer: „Das Wort zum Volksfest“
Richard Georg Fischer, neu gewählter Volksfestreferent des Pfaffenhofener Stadtrats, erinnert sich an seine zahlreichen Erlebnisse auf dem städtischen Volksfest. Fürs PAFundDU-Bürgermagazin hat er ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert. Sowohl über seine Vergangenheit als bekennender Volksfestgänger als auch über seine Wünsche für die Zukunft:
Kinder äußern oft Berufswünsche, die mit ihren Hobbies und Träumen verbunden sind – sei es Fußballstar, Feuerwehrmann oder Astronaut. Auch ich habe diese Phase durchlaufen und mir unter anderem gewünscht, eines Tages Volksfestchef zu sein. Mit meiner Wahl zum Volksfestreferenten ist damit sozusagen ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen, wenngleich ich mir natürlich bewusst bin, dass ich nicht der Chef bin, sondern nur an der Organisation beteiligt.
Das Volksfest in meiner Heimatstadt hat mich von Kindesbeinen an fasziniert und begleitet. Ich erinnere mich noch gern daran, dass ich immer auf dem schwarzen Pferd reiten durfte oder mein Vater jedes Mal Lose und gebrannte Mandeln kaufte. Diese Rituale waren sehr wichtig für mich.
Später konnte ich es kaum erwarten, groß genug für die diversen Fahrgeschäfte zu sein. Dann lernte ich die gesellige Atmosphäre der Bierzelte schätzen, das ungezwungene Beisammensein der ganzen Stadt. Später als Zivi lernte ich die besondere Stimmung am Seniorennachmittag kennen. Gerade als ich zum Studium in München wohnte, war ein Besuch auf dem Volksfest eine der ganzen wichtigen Gelegenheiten, seine Jugendfreunde zu treffen – das anonyme Oktoberfest hat mich nie so gereizt.
Mit wachsender Begeisterung habe ich das stärkere Bewusstsein für Tracht und Tradition miterlebt. Gerade zu Beginn hatte hier die Tracht eine ähnliche Funktion wie früher – man konnte sehen, woher jemand kam. Früher, weil der Schneider einen bestimmten Stil hatte, nun, weil jedes Trachtenoutlet ein anderes Sonderangebot hatte. Dies hat sich im Lauf der Jahre nun schon wieder ein wenig relativiert, aber ich finde es einfach schön, viele Menschen aller Altersklassen in Tracht zu sehen. Anders als in München ist dies auch keine „Wiesnverkleidung“, wie die zahlreichen Mädchen und Buben, die in Dirndl und Lederhosn zur Zeugnisverleihung kamen, bewiesen haben.
So bin ich nunmehr gespannt, wie sich das Volksfest weiter entwickelt und wie sich auch meine Beziehung zu dieser Verbindung von Tradition und Moderne entwickeln wird. Ich hoffe, dass es ein friedliches Fest wird, bei dem es sich die Menschen der Stadt einmal so richtig gut gehen lassen können und die Kinder den gleichen Zauber erleben, den ich damals erleben durfte.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein schönes Volksfest 2014!
Ihr Richard Georg Fischer
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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