Anna-Kittenbacher-Schule: Ehrenbürgerin als Namensgeberin des Förderzentrums
Seit 1975 gibt es sie schon – zunächst als Sonderschule für Lernbehinderte, dann als Schule zur individuellen Lernförderung, einige Jahre lang jetzt schon als Sonderpädagogisches Förderzentrum.
Seit Beginn an aber immer unter privater Trägerschaft. War von 1971 bis zum Jahr 2002 der Verein „Hilfe für das behinderte Kind“ alleiniger Träger, so tritt jetzt das „Heilpädagogische Zentrum gemeinnützige GmbH“ als Träger auf. Die operativen Aufgaben des Vereins wurden auf die gGmbh übertragen. Der Verein existiert jedoch nach wie vor und jeder kann Mitglied werden.
Auch das Verständnis der Probleme der Schülerinnen und Schüler, die die Anna-Kittenbacher-Schule besuchen, hat sich stark gewandelt. Ging man am Anfang letztlich noch von einem Behindertenbegriff aus so spricht man heute von Schülerinnen und Schülern mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf, der eben nicht ein für alle Mal festgelegt ist. Dieser Förderbedarf muss jedes Jahr auf Grundlage der individuellen Lernfortschritte von den Lehrkräften neu festgestellt werden. Dies bedeutet, dass bei einer entsprechenden Entwicklung der Schülerin oder des Schülers eine Rückführung in die Grund- oder Mittelschule angezeigt sein kann. Dieses Verfahren zieht sich an der Anna-Kittenbacher-Schule von der ersten bis zur neunten Klasse, so dass der vielfach zu hörende Satz „Einmal Förderschule-immer Förderschule“ in keiner Weise richtig ist.
Die Fördermöglichkeiten an der Anna-Kittenbacher-Schule als Angebotsschule für Sonderpädagogische Förderung beginnen schon mit der Vorschule für Kinder ab 5 Jahren, gehen über in die so genannten Diagnose- und Förderklassen, die Unter- und Mittelstufenklassen und münden schließlich in die Diagnose- und Werkstattklassen für die Schüler der Klassen 7 bis 9. In letzteren findet eine sehr intensive Berufsvorbereitung mit einer großen Menge von Praktika und einer intensiven Zusammenarbeit mit dem Berufsberater der Agentur für Arbeit statt. Im vergangenen Schuljahr konnte eine Quote von 50 % regulär bei der Handwerkskammer abgeschlossener Ausbildungsverträge bei Schulentlassung verzeichnet werden. Die andere Hälfte kam in berufsvorbereitenden Maßnahmen unter, die nach Beratungen der Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern individuell zugeschnitten wurden.
Bliebe noch zu klären, wer Anna-Kittenbacher war! Sie wurde anlässlich ihres 80. Geburtstages am 16. September 1888 zu Ehrenbürgerin der Stadt Pfaffenhofen ernannt. Sie hatte im Jahr 1871 den ersten Kindergarten in Pfaffenhofen gegründet, die so genannte „Kleinkinderbewahranstalt“, die von den Armen Schulschwestern geleitet wurde und etwa an der Stelle hinter der Spitalkirche untergebracht war, an der jetzt die Seniorenwohnanlage St. Josef steht. Die Anregung zu dieser Namensgebung stammt von der Historikerin Monika Ständecke. Mit der Namensgebung, die einstimmig vom Kollegium beschlossen, von der Regierung von Oberbayern problemlos genehmigt und vom Bürgermeister der Stadt Pfaffenhofen für gut und richtig befunden wurde, will die Schule den Namen von Anna-Kittenbacher bekannter machen und deren Verdienste würdigen.
Leider ist bisher noch kein Foto der Anna Kittenbacher aufgetaucht.
Kollegium und Schulleitung der Anna-Kittenbacher-Schule bitten herzlich um Unterstützung, bei der weiteren Suche nach einem Foto oder auch weiteren Lebensdaten von Anna Kittenbacher. Auf der homepage www.hpz-paf.de können unter dem Button Anna-Kittenbacher-Schule Kontaktdaten nachgelesen werden.
Autor:Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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